Machtkampf beendet: CSU-Vorstand spielt bei Merz-Söder-Pakt in K-Frage mit
Einstimmig votierte die CSU für die Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz. Die K-Frage der Union ist damit endgültig geklärt. Die Bundestagswahl 2025 wirft ihre Schatten voraus.
München – Es war eigentliche eine Pro-forma-Abstimmung, aber eine entscheidende und nach den Erfahrungen von 2021 wichtiger denn je: Einen Tag nach der Brandenburg-Wahl und dem schlechten Ergebnis für die CDU votierte die CSU einstimmig für die Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz. Der Vorstand stimmte per Handzeichen geschlossen für die Personalentscheidung, auf die sich in der vergangenen Woche bereits die Chefs der beiden Schwesterparteien, Merz und CSU-Chef Markus Söder, geeinigt hatten. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. „Ich bin da mit vollem Herzen dahinter“, sagte Söder den Angaben zufolge. Im Laufe des Tages soll die Personalie auch noch in den CDU-Gremien abgesegnet werden.
K-Frage für Bundestagswahl 2025: CSU stimmt für Friedrich Merz
Lange Zeit war über die K-Frage in den Reihen der Union spekuliert worden. Der bayerische Ministerpräsident Söder hatte in den vergangenen Monaten immer wieder eigene Ambitionen durchblitzen lassen. Doch vor wenigen Tagen schafften CSU und CDU Klarheit: Merz und Söder gaben ein gemeinsames Statement ihre Entscheidung bekommt. Mit der demonstrativen Geschlossenheit will die CSU Merz den Rücken stärken, um die Chancen auf einen Erfolg der Union bei der Bundestagswahl am 28. September 2025 zu erhöhen.
Zwar steht die Bundespolitik aktuell noch im Zeichen der jüngsten Landtagswahl, doch die Bundestagswahl wirft ihre Schatten bereits deutlich voraus. Mit der Entscheidung für Merz geht indes ein Politiker ins Rennen, der unbeliebter ist als der bayrische Ministerpräsident Söder. Bei der Wahl 2021 hatte es zwischen Söder und dem damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet große Unstimmigkeiten gegeben, was am Ende dazu führte, dass die Union massiv an Stimmen verlor und die Chance auf den Wahlsieg verspielte.
Merz bei K-Frage auf Söder angewiesen: Union bereitet sich auf Bundestagswahl 2025 vor
Doch bei allen Unterschieden zwischen CSU und CDU: Merz ist – wie auch alle anderen Unions-Kanzlerkandidaten vor ihm – im anstehenden Wahlkampf auf die Unterstützung von Söder und dessen CSU angewiesen. Die demonstrative Geschlossenheit ist deshalb zwingend notwendig. In Umfragen liegt die Union derzeit mit Werten zwischen 32 und 35,5 Prozent weit vor allen anderen Parteien. Die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP kommen zusammen nur auf 29 bis 30 Prozent, wobei die FDP in den Umfragen mit 4 Prozent sogar um ihren Wiedereinzug in den Bundestag bangen muss. (fbu/dpa)