Automobilzulieferer in der Krise: Hunderte Jobs auf der Kippe

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Bei zwei Automobilzulieferern in Bayern und Thüringen sind zahlreiche Jobs in Gefahr. Ein Werk könnte sogar schließen.

Schmölln/Kronach – Die Automobilzulieferer in Deutschland stecken in einer tiefen Krise. Umsatz- und Gewinnrückgänge, Stellenabbau, Standortschließungen und auch Insolvenzen prägen die Branche. Betroffen sind Branchenriesen wie Bosch, Continental oder ZF Friedrichshafen, aber auch kleinere Unternehmen wie Bohai Trimet oder Flabeg Automotive Germany.

Krise bei Automobilzulieferern: Bei Neumayer Tekfor droht eine Werksschließung

Die Negativschlagzeilen reißen nicht ab, wie zwei weitere Beispiele zeigen. So berichtete die IG Metall bereits am 17. April von einer drohenden Werksschließung beim Automobilzulieferer Neumayer Tekfor im thüringischen Schmölln. „Wenn hinter den Drohungen tatsächlich konkrete Pläne stehen, dann stehen hier 380 Arbeitsplätze auf dem Spiel“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Man werde gemeinsam mit dem Betriebsrat alle Möglichkeiten nutzen, um Klarheit zu schaffen und ein Bekenntnis zum Standort zu erhalten.

Ifo-Geschäftsklima hellt sich auf
In Bayern und Thüringen stehen bei zwei Automobilzulieferern viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. (Symbolbild) © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Wie es weitergeht, ist noch offen. Der MDR Thüringen berichtet unter Berufung auf das Unternehmen, dass derzeit die Betriebsabläufe und die Wirtschaftlichkeit des Standortes geprüft würden. Eine Entscheidung über die Zukunft des Schmöllner Werkes sei noch nicht gefallen. Es gebe Gespräche mit dem Betriebsrat.

Krise bei Automobilzulieferern: Motherson will in Kronach 150 Stellen streichen

Auch der Automobilzulieferer Motherson steht unter Druck. Nach einem Bericht der Neuen Presse Coburg sollen im bayerischen Kronach-Neuses bis Ende 2026 bis zu 150 weitere Arbeitsplätze wegfallen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Andreas Heuser, der bei Motherson für Europa und Nordafrika zuständig ist. Als Gründe werden sinkende Umsätze und ein erhöhter Preisdruck aus Osteuropa genannt. Die Belegschaft sei am Donnerstag (24. April) auf einer Betriebsversammlung informiert worden. Derzeit werde mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt.

Bei Motherson gab es bereits ein Vorspiel. Im April vergangenen Jahres hatte das Unternehmen angekündigt, das Werk im thüringischen Judenbach bis September 2026 zu schließen. In Kronach-Neuses sollten 200 Arbeitsplätze wegfallen, der Stellenabbau wurde bereits umgesetzt. Die Standorte gehörten ursprünglich zur Dr. Schneider-Gruppe. Sie wurden im Sommer 2023 vom indischen Automobilzulieferer Samvardhana International Motherson Group übernommen.

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