Bosch, ZF und Co.: Autozulieferer wenden sich wegen Stellenabbau an Kanzler Scholz - „tiefe Sorge“

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Die fünf größten Automobilzulieferer Deutschlands haben sich gemeinsam mit der IG Metall an Kanzler Scholz gewandt. In einem Brief warnen sie vor dem Verlust von unzähligen Arbeitsplätzen.

Stuttgart/Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz wurde von den Geschäftsführern und Betriebsratsvorsitzenden von fünf bedeutenden Automobilzulieferern um Unterstützung für die Autoindustrie gebeten. Die Chefs und Arbeitnehmervertreter von Bosch, Continental, Mahle, Schäffler und der ZF Friedrichshafen äußern in einem offenen Brief an den Kanzler, der der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt: „Uns eint gemeinsam mit der IG Metall die tiefe Sorge um den Automobilstandort Deutschland“. Zuerst berichtete das Handelsblatt darüber.

Seit 2019 sind in der Zulieferindustrie fast 50.000 Arbeitsplätze abgebaut worden. In den kommenden Monaten sei mit einer dramatischen Beschäftigungssituation zu rechnen. Auch Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, hat den Brief unterzeichnet. Bereits 2023 hatten die Betriebsratschefs von Bosch, ZF und Mahle bei der Regierung um Unterstützung gebeten.

Große Autozulieferer verlangen Unterstützung vom Staat

Die Unterzeichner verlangen Unterstützung beim Ausbau der Elektromobilität. Die Branche fordert politische Hilfe, um Deutschland als starken Industriestandort zu bewahren. Zulieferer sind entscheidend für die Wertschöpfung und Innovation in der deutschen Automobilindustrie.

Die Entscheidungsträger der großen Autozulieferer, darunter ZF-Chef Holger Klein (rechts) haben sich in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (links) gewandt. © Michael Kappeler/Oliver Dietze/dpa

Ein wesentlicher Aspekt des Appells ist die Notwendigkeit, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen. Die Unternehmen haben erheblich in diese Technologie investiert, doch der langsame Marktstart gefährdet die Rentabilität dieser Investitionen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, fordern die Zulieferer steuerliche Erleichterungen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sie plädieren zudem für mehr Technologieoffenheit und die Berücksichtigung CO₂-neutraler Kraftstoffe ab 2035.

„Die aktuelle EU-Regulierung zu den CO₂-Flottengrenzwerten setzt sehr ehrgeizige Ziele“, schreiben die Autoren. Um diese Ziele zu erreichen, müsse die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen. (dpa/jul)

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