Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen - Deutsche Luftwaffe fängt russisches Spionage-Flugzeug ab
Budanow bestätigte in dem am Sonntag veröffentlichten Interview auch Informationen, nach denen die Ukraine im Frühjahr oder im Sommer mit einer neuen russischen Offensive rechne – besonders im Gebiet Donbass. Dafür brauche das Land, das sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, vor allem mehr Artilleriesysteme und Munition. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag erneut vor allem auch eine Stärkung der Flugabwehr gefordert. Konkret nannte er 25 Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot, um den Luftraum der Ukraine abzusichern.
Zu konkreten Perspektiven des Krieges wollte sich HUR-Chef Budanow laut dem ARD-Interview nicht äußern. „Die Lage ist ziemlich schwierig, aber sie ist unter Kontrolle“, sagte er. Demnach hält er anders als viele Militärexperten in diesem Jahr auch eine ukrainische Gegenoffensive für möglich. Zugleich sagte er, dass es ohne dauerhafte Unterstützung des Westens „katastrophal schwierig“ werde für die Ukraine. Budanow erwartet demnach auch einen deutlichen Aufschwung der Rüstungsindustrie in Europa und traut der EU zu, mögliche ausbleibende US-Hilfen auszugleichen.
Eurofighter der Luftwaffe fangen russisches Spionage-Flugzeug ab
19.40 Uhr: Die deutsche Luftwaffe hat nach eigenen Angaben ein russisches Militärflugzeug über der Ostsee abgefangen. Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter seien am Samstag vom lettischen Stützpunkt Lielvarde aus gestartet, um ein Aufklärungsflugzeug vom Typ IL-20 abzufangen, teilte die Luftwaffe im Onlinedienst X mit. Die Maschine war demnach ohne Transpondersignal unterwegs.
Deutschland beteiligt sich im Rahmen der Nato an der Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten, die über keine eigenen Kampfflugzeuge verfügen. In der Vergangenheit hatte es bereits mehrfach Zwischenfälle mit russischen Militärflugzeugen im Ostseeraum gegeben.
Erste F-16-Kampfflugzeuge werden wohl im Sommer ausgeliefert
19.04 Uhr: Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren hat in einem Interview mit „Ukrinform“ bestätigt, dass die europäische F-16-Koalition mit der ersten Lieferungen von 24 F-16-Kampfflugzeugen in diesem Sommer plant. Demnach sollen die von Dänemark gelieferten F-16 zuerst an die Ukraine ausgeliefert werden, danach sollen die der Niederländer folgen.
Schlag gegen Putins Luftwaffe wohl viel verheerender als bisher bekannt
08.47 Uhr: Bei der Ausweitung ihrer Drohnenangriffe nimmt die Ukraine einen schweren Schlag gegen die russische Luftwaffe für sich in Anspruch. Medien in Kiew zitierten am Freitag Informationen aus Sicherheitskreisen, die von 19 zerstörten oder beschädigten russischen Kampfflugzeugen sprachen. Damit ist der Angriff deutlich verheerender als bisher angenommen: Zuvor hieß es, es seien sechs russische Flieger beschädigt oder zerstört worden.
Russische Zivilbehörden meldeten nur ukrainische Drohnenangriffe in mehreren Regionen, in denen Militärflugplätze liegen. Ein russischer Militärblogger bestätigte den Angriff auf den Fliegerhorst Morosowsk im südrussischen Gebiet Rostow, dementierte aber den Verlust von Flugzeugen. Erste Satellitenaufnahmen ließen keine klare Bestätigung der Kiewer Angaben zu.
Sechs Tote und zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Charkiw
08.32 Uhr: Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die Millionenstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind sechs Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten, teilte Charkiws Bürgermeister Igor Terechow am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Der Angriff ereignete sich demnach im nördlich gelegenen Stadtbezirk Schewtschenkiwskyi. Der staatliche Notfalldienst der Ukraine bestätigte die sechs Todesopfer und „mindestens zehn“ Verletzte.
Zwei Tote und acht Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Charkiw
Samstag, 06. April, 06.22 Uhr: Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die Millionenstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind zwei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern handele es sich um zwei Männer im nördlichen Stadtbezirk Schewtschenkiwskyi, teilte Charkiws Gouverneuer Oleh Synegubow am Samstag mit. Die Polizei bestätigte die zwei Todesopfer und führte aus, acht Menschen seien mit „Explosionsverletzungen und Schrapnellwunden“ ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Bei den Verletzten handelte es sich demnach um sechs Männer im Alter zwischen 23 und 76 Jahren sowie um zwei 25 und 52 Jahre alte Frauen. Bei einem weiteren Angriff auf das Dorf Danyliwka vor den Toren von Charkiw wurde laut Polizei niemand verletzt.
Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Saporischschja
19.05 Uhr: Durch russische Raketentreffer auf die südostukrainische Großstadt Saporischschja sind mindestens drei Menschen getötet worden. 13 Menschen mussten in Krankenhäuser gebracht werden, darunter seien vier Schwerverletzte. Das teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, am Freitag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen mit. Der Gebietsverwaltung zufolge wurden insgesamt mindestens 19 Menschen verletzt.
Zu den Verletzten zählten nach Medienberichten auch zwei Journalistinnen. Insgesamt seien in zwei Wellen fünf Raketen auf Ziele in der Stadt abgefeuert worden. Die Raketenschläge galten Fedorow zufolge vor allem der zivilen Infrastruktur. Gut ein Dutzend Wohnhäuser sei beschädigt worden.
Die Journalistinnen arbeiteten den Angaben nach für die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform und den Fernsehsender 1+1. Sie hätten vor Ort über die Folgen der ersten Raketentreffer berichtet, als der zweite Angriff folgte. Bereits in der vergangenen Nacht war Saporischschja durch russische Kampfdrohnen angegriffen worden. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab.
In nächtlicher Operation zerstört Ukraine sechs russische Militärflieger
10.53 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben aus Verteidigungskreisen bei einem nächtlichen Angriff auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt mindestens sechs russische Militärflugzeuge zerstört. Acht weitere Militärmaschinen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt Morosowk in der Region Rostow schwer beschädigt worden, hieß es am Freitag aus ukrainischen Verteidigungskreisen. Demnach handelte es sich bei der Attacke um einen „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU gemeinsam mit der Armee.
Russland hatte zuvor gemeldet, dass die Ukraine in der Nacht zu Freitag und am Morgen dutzende Drohnen auf russische Regionen geflogen habe. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden 53 Drohnen abgewehrt,44 davon über der Region Rostow.
In deren Regionalhauptstadt Rostow am Don hat das Hauptquartier der obersten Befehlshaber der Militärinvasion in der Ukraine seinen Sitz. Die Stadt liegt am Asowschen Meer, weniger als 100 Kilometer entfernt von den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, die Russland für sich beansprucht.
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