Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen - In Fernsehansprache: Putin nennt Bedingungen für Frieden in Ukraine
Kadyrow behauptete in dem Stream zudem, dass die russischen Truppen Kiew hätten einnehmen können, wenn es nicht den Befehl zur Schonung der Zivilbevölkerung gegeben hätte. Die Schlacht um Kiew lief von Ende Februar bis Anfang April, nachdem das russische Militär die ukrainische Hauptstadt auch mit Einheiten, die im benachbarten Belarus stationiert waren attackiert hatte. Hohe Verluste veranlassten die Führung in Moskau schließlich zum Rückzug vor Kiew.
Kadyrow, der die Teilrepublik Tschetschenien autoritär führt und dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Mord vorgeworfen werden, gilt als einer der Hardliner in Russlands Angriffskrieg. Tschetschenische Einheiten sind als Teil der russischen Nationalgarde in dem Krieg aktiv. Anfang des Jahres hatte Kadyrow einen russischen Sieg bis Ende 2023 vorausgesagt.
Putin hat rund 90 Prozent seiner ursprünglichen Armee verloren
12.44 Uhr: Seit 21 Monaten tobt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Am 24. Februar überfiel Russland sein Nachbarland. Damals hatte Putin 360.000 Soldaten im Einsatz. Immer wieder schickte der russische Präsident neue Truppen in den Krieg. Nach neuen Berechnungen des „Wall Street Journals“ sind insgesamt 315.000 russische Einheiten schwer verwundet oder gar getötet worden. Das entspricht etwa 87,5 Prozent der ursprünglichen Truppenstärke. Zudem konnte die Ukraine 2200 Russen-Panzer zerstören.
Laut Einschätzungen des amerikanischen Wirtschaftsblatts, hätten die enormen Verluste dazu geführt, dass es Erfolge der Russen bei der Modernisierung ihrer Bodentruppen „um 15 Jahre zurückgeworfen“ habe.
Putin selbst verkündete vor wenigen Tagen, dass er bezüglich des Nachschubs von Kriegsgeräten optimistisch sei. „Unsere Fabriken arbeiten mehr und kompetenter. Es ist offensichtlich. Unsere Industrie gewinnt an Fahrt. Wir haben begonnen, ein Vielfaches zu produzieren“, sagte er.
London: Russland erschwert Abwehr von Kamikaze-Drohnen durch Ukraine
10.53 Uhr: Russland erschwert nach Ansicht britischer Militärexperten die Abwehr von Kamikaze-Drohnen durch die Ukraine, indem es zusätzliche Startplätze nutzt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor. Demnach sind inzwischen fünf Startplätze für russische Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine bekannt. „Russland wird wahrscheinlich weitere Startplätze nutzen und damit die Ukraine zwingen, sich an neue Flugkorridore für diese Systeme anzupassen“, hieß es in der auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) verbreiteten Mitteilung.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
Russland greift südukrainische Region Odessa an - mehrere Verletzte
10.51 Uhr: Die russische Armee hat in der Nacht zum Mittwoch erneut die südukrainische Region Odessa an der Schwarzmeerküste mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Obwohl alle Drohnen abgeschossen wurden, lösten deren Trümmer nach Angaben der Kommandostelle Süd der ukrainischen Streitkräfte einen Brand in einer Autowerkstatt aus. Zwei Mitarbeiter der Werkstatt erlitten dabei Verletzungen. Auch ein Hafengebäude soll durch herabstürzende Drohnenteile beschädigt worden sein. Insgesamt will das Militär in der Nacht alle neun russischen Drohnen vom iranischen Bautyp Shahed abgeschossen haben.
Russland führte den Angriff nach ukrainischen Militärangaben im Schutz des dichten Nebels aus. Einige Drohnen kamen demnach über das offene Meer angeflogen, andere über die von Moskau teilweise besetzte Region Cherson. Eine weitere Shahed-Drohne wurde nach Angaben der Militärverwaltung von Odessa in den späteren Morgenstunden von der ukrainischen Marine abgeschossen. Die Kamikaze-Drohnen stürzen am Ende des Flugs mit einer Sprengladung auf ihr Ziel und werden dabei selbst zerstört.
Raketenbeschuss auf Kiew: 53 Verletzte, Häuser beschädigt
07.43 Uhr: Nach einem heftigen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben Rettungskräfte bis Mittwochmorgen 53 Verletzte gezählt. 20 Verletzte, darunter 2 Kinder, würden im Krankenhaus gehandelt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Die anderen Verletzten seien ambulant versorgt worden. Informationen über Getötete gab es nach Angaben der Stadtverwaltung nicht.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Hauptstadt sei mit zehn ballistischen Raketen beschossen worden. Alle zehn seien durch die Flugabwehr abgefangen worden. Der genaue Typ der russischen Raketen werde sich erst feststellen lassen, wenn deren Teile gefunden werden, hieß es. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Die Schäden in der Millionenstadt entstanden demnach durch herabstürzende Teile der angreifenden Raketen wie der Flugabwehrraketen. In einem der östlichen Stadtteile gab es nach Medienangaben einen Brand in einem neungeschossigen Hochhaus. In dessen Hof seien auch acht Autos ausgebrannt. Es gab eine Reihe weiterer Brände, an vielen Häusern barsten die Fenster. Nach Klitschkos Angaben wurden auch ein Kinderkrankenhaus und eine Anlage der Wasserversorgung leicht beschädigt.
Bei dem nächtlichen Luftangriff auf die Ukraine wurden nach Militärangaben auch zehn anfliegende russische Kampfdrohnen abgeschossen. Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten eine russische Invasion ab. Ihr Hinterland wird dabei fast täglich von russischen Drohnen und Raketen angegriffen. Die ukrainische Flugabwehr ist inzwischen mit westlicher Hilfe massiv verstärkt worden.
Bürgermeister Klitschko: 25 Verletzte bei russischem Angriff auf Kiew
Mittwoch, 13. Dezember, 04.00 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens 25 Menschen verletzt worden. 13 Verletzte seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, schrieb Klitschko am frühen Mittwochmorgen auf Onlineplattformen. Die anderen zwölf Verletzten seien vor Ort behandelt worden.
Klitschko sprach von einem „nächtlichen feindlichen Raketenangriff“ auf den Stadtteil Dniprowsky. Dabei sei ein Wohngebäude beschädigt worden. Auch ein Kinderkrankenhaus habe Schäden erlitten. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP hörte in der Nacht mehrere Detonationen und kurz darauf Alarmsirenen.
Selenskyj: Positive Signale bei Treffen mit Kongressmitgliedern
23.58 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Gesprächen mit führenden Kongressmitgliedern von „mehr als positiven“ Signalen gesprochen. „Aber wir wissen, dass wir Wort und konkretes Ergebnis trennen müssen“, sagte Selenskyj am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus laut Übersetzung. Selenskyj betonte, dass er in den Gesprächen angesprochen habe, was ihm wichtig sei. Er hatte sich am Vormittag unter anderem hinter verschlossenen Türen mit Senatorinnen und Senatoren sowie dem republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, ausgetauscht.
Johnson hatte danach deutlich gemacht, dass sich die Linie der Republikaner nicht grundlegend geändert habe. Die Freigabe neuer US-Hilfe für die Ukraine wird derzeit von einem Streit im US-Parlament zwischen Republikanern und Bidens Demokraten blockiert. Mehr und mehr Republikaner melden Zweifel an der Unterstützung für die Ukraine an oder lehnen diese völlig ab. Sie fordern von Biden mehr Mittel für den Schutz der US-Südgrenze.
Selenskyj sagte weiter, dass er mit Biden darüber gesprochen habe, wie die Ukraine die „Kräfte für das kommende Jahr verstärken“ könne. Dabei sei es besonders um das Thema Luftabwehr gegangen. „Wir wollen die Luftschlacht gewinnen und die russische Luftüberlegenheit brechen“, sagte der ukrainische Präsident. Wer den Luftraum kontrolliere, kontrolliere die Dauer des Krieges.
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