Vorteile für Russlands Wirtschaft? Europäisches Land will weiter Putins Gas beziehen

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Putin will Russlands Gasexporte erhöhen. Das Auslaufen eines wichtigen Deals könnte dies erschweren, doch nun bahnt sich eine Alternative für Russlands Wirtschaft an.

Berlin – Eigentlich sprachen viele Anzeichen für das Aus des russischen Gases. Ein wichtiger Gas-Deal zwischen der Ukraine und Russland (das Transitabkommen) läuft mit hoher Wahrscheinlichkeit aus und die EU bereitet sich auf eine Zukunft ohne russisches Gas vor. Doch Wladimir Putin hat einige Länder offenbar noch immer im Würgegriff.

Folgen Russlands Wirtschaft: Wichtiger Deal mit Ukraine läuft aus – Moldau sucht nun Gespräch mit Putin

Vor dem Hintergrund, dass das Gastransitabkommen zwischen Russland und der Ukraine zum Ende des Jahres 2024 ausläuft, will Moldau Gespräche mit Russland führen. Dabei geht es vor allem um alternative Routen zur Versorgung der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien mit russischem Gas, wenn der Transitvertrag ausläuft und kein russisches Gas mehr durch die Ukraine nach Europa fließt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Westen Vergeltung für die Freigabe weitreichender Raketensysteme angedroht.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Westen Vergeltung für die Freigabe weitreichender Raketensysteme angedroht. © IMAGO/Sergei Bobylev

Moldaus Energieminister Victor Parlicov führte laut der Nachrichtenagentur Reuters jüngst Gespräche mit dem Chef des russischen Gasgiganten Gazprom. „Wir warten nicht bis zur letzten Minute, um diese Herausforderungen anzugehen, und ergreifen kalkulierte Schritte, um alle Risiken zu managen. Der Dialog mit Gazprom ist ein notwendiger Teil der Beurteilung des aktuellen Stands und der Ermittlung praktikabler Lösungen“, sagte Energieminister Parlicov.

Transnistrien von Russlands Wirtschaft und Putins Gas abhängig – fließt weiterhin russisches Gas nach Moldau?

In einer Erklärung von Gazprom hieß es, beide Seiten hätten „vereinbart, die Gespräche über Optionen zur Organisation von Lieferungen russischen Erdgases nach Moldau ab dem 1. Januar 2025 fortzusetzen“, schreibt Reuters. Parlicov sagte, Moldovagaz, eine Tochtergesellschaft von Gazprom, die die Gasverteilung in Moldau organisiert, habe proaktiv Kontakt zu Gazprom aufgenommen, um Optionen für Lieferungen über eine alternative Route zu prüfen. „Wir haben zwar noch keine Antwort erhalten, sind aber weiterhin mit vollem Einsatz dabei, alle machbaren Optionen zu prüfen, um Moldaus Energiebedarf zu sichern“, sagte Parlicov.

Unter der proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu hat Moldau seit 2022 seine Abhängigkeit von russischem Gas verringert und sich europäischen Lieferanten zugewandt. Die nicht von Moldau anerkannte, abtrünnige Region Transnistrien ist von Russlands Wirtschaft abhängig. Es verfügt über ein großes, mit russischem Gas betriebenes Kraftwerk, was eine wichtige Einnahmequelle für die transnistrische Wirtschaft ist.

In den fünf Jahren des Transitvertrags (2020–2024) wurden laut newsukraine bis zum 25. November 146,6 Milliarden Kubikmeter russisches Gas durch die Ukraine in die EU und nach Moldau transportiert. Bis zum Jahresende könnte sich das Volumen, einschließlich der Lieferungen im Dezember, auf 148 Milliarden Kubikmeter erhöhen. Das sind 36 Prozent weniger als die erwarteten 225 Milliarden Kubikmeter.

Einige EU-Länder sind noch abhängig von russischem Gas – wollen aber auf Alternativen umstellen

Innerhalb der EU gibt es noch einige Länder, die stark von Russlands Gas abhängig sind. Allerdings zeigt man sich in der EU zuversichtlich, dass man auch ohne Putins Gas auskommt. Nach einem Rechtsstreit hatte Russland sogar die russischen Gaslieferungen nach Österreich eingestellt.

Die Gasexporte über die Ukraine nach Europa blieben noch am Dienstag (26. November) stabil, berichtet Reuters. Gazprom teilte mit, dass es am Dienstag 42,2 Millionen Kubikmeter Gas über die Ukraine nach Europa liefern werde, im Vergleich zu 42 Millionen Kubikmetern am Montag. (bohy mit Material von Reuters)

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