Tödliche „Fleischwolf“-Taktik im Ukraine-Krieg: Nato veröffentlicht neue Zahlen zu Russlands Verlusten
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiter. Die Nato hat nun neue Zahlen enthüllt. Präsident Putins Taktik sorgt dabei für hohe Opferzahlen.
Kiew – Mit unerbittlicher Härte wird der Ukraine-Krieg trotz Gesprächen über einen Waffenstillstand fortgeführt. Gegenwärtig bemühen sich die westlichen Partner von Präsident Wolodymyr Selenskyj um weitere Unterstützung für Kiew und loten die Möglichkeiten für weitere Waffenlieferungen aus. Die ukrainische Führung wirft den russischen Besatzern derweil eine ganze Reihe weiterer Kriegsverbrechen vor. Inmitten der angespannten Lage gibt es nun neue Schätzungen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Neue Details – Wohl 930.000 Soldaten verloren
Die Verluste im Ukraine-Krieg, die Russlands Armee erleidet, sind seit Monaten gleichbleibend hoch. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine gab am Freitag, dem 11. April an, dass binnen 24 Stunden 1210 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden. Insgesamt sollen inzwischen über 930.000 Militärangehörige Opfer des Ukraine-Kriegs geworden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Doch nun gibt es eine neue Schätzung der russischen Verluste im Ukraine-Krieg, die zu ähnlichen Zahlen kommt. Ein ranghoher Nato-Beamter geht aktuell davon aus, dass Russland seit Beginn der Kämpfe vor über drei Jahren nunmehr 910.000 Soldaten verloren hat. Insgesamt sollen etwa 250.000 getötet worden sein. Zum Hintergrund der stark gestiegen Zahlen sagte der Nato-Beamte, ein großer Teil sei darauf zurückzuführen, dass es zuletzt eine Ausweitung der Kampfzonen gegeben habe. Zudem seien auch Militäroperationen zum Teil etwas intensiver gewesen.
Verlustreiche Taktik im Ukraine-Krieg: Russland riskiert billigend Leben von Soldaten
Seit Monaten setzt Russland im Ukraine-Krieg auf eine verlustreiche, aber bewehrte Taktik: Unter Inkaufnahme von Verletzten und Toten erzielen die Streitkräfte geringe, stetige Geländegewinne. Die Führung greift bei den Offensivmanövern im Krieg billigend auf risikoreiche Taktiken zurück. Dadurch sollen die Verluste deutlich in die Höhe schießen. Für Wladimir Putin wohl ein Vorgehen, das sich auf lange Sicht bewährt und langsame Erfolge garantiert. Denn bislang ergaben sich für den Kreml keine nennenswerten Nachteile: Verluste konnten durch ständige Rekrutierungen ausgeglichen werden.
Zudem setzt Putin im Ukraine-Krieg auf die Unterstützung durch Verbündete: Seit vergangenen Jahr wird immer wieder über den Einsatz von Soldaten aus Nordkorea berichtet. Jüngste Meldungen verbreiteten zudem das Gerücht, dass auch chinesische Staatsbürger im Ukraine-Krieg kämpfen könnten.
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Hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Putin setzt bei Russlands Armee auf „Fleischwolf“-Taktik
Dass Russland im Ukraine-Krieg bei den Vorstößen auch hohe Verluste riskiert, ist seit Beginn der Kämpfe bekannt. Auf Seite der Ukraine wird dieses Vorgehen unter anderem sarkastisch als „Fleischwolf-Taktik“ bezeichnet. Aktuell soll Russland im Raum um Donezk auf ebendiese Manöver setzen und für wenige Erfolge auf dem Schlachtfeld tote und verletzte Soldaten riskieren. Darüber schrieb unter anderem die Bild.
Auch das Institute for the Study of War (ISW) schreibt in der jüngsten Analyse zur Lage im Ukraine-Krieg, dass Russland an zahlreichen Fronten auf Bodenangriffe setzt, aber viele dieser Vorstöße ohne nennenswerte Gewinne versanden würden. Dennoch gilt die „Fleischwolf“-Taktik auf lange Sicht als erfolgreich. Mit Blick auf das Kriegsjahr 2024 urteilte etwa die BBC, dass das Vorgehen für Russland schlussendlich zu Fortschritten an der Front geführt hat – allerdings die Verluste im Ukraine-Krieg in die Höhe trieb.
Verluste im Ukraine-Krieg: Für Russland sterben auch Nordkorea-Soldaten
Russland riskiert derweil nicht nur die Leben der eigenen Soldaten. Inzwischen sollen auch etwa 1500 Soldaten aus Nordkorea bei den Kämpfen getötet worden sein. Etwa 3500 weitere wurden verwundet. Das geht ebenfalls auch den Nato-Zahlen zu den Verlusten im Ukraine-Krieg hervor. Ob Russland künftig auch Verluste unter chinesischen Staatsbürgern in Kauf nehmen wird, muss sich derweil noch zeigen.
Gegenwärtig mehren sich nämlich Berichte, dass Russland finanzielle Anreize schafft, um Chinesen für den freiwilligen Beitritt zum russischen Militär zu rekrutieren. Selenskyj erklärte am 9. April, die ukrainischen Behörden hätten 155 chinesische Staatsbürger identifiziert, die im Ukraine-Krieg kämpfen sollen; die Zahl sei jedoch vermutlich deutlich höher, hieß es weiter. Mit Blick auf die Eingliederung der Soldaten aus Nordkorea könnte den Männern aus China ein gleiches Schicksal drohen. (fbu)