Ukraine: Russland halbiert Zahl der Angriffe

UKRAINE-CRISIS/AVDIIVKA Vergrößern des Bildes Ukrainische Soldaten feuern an der Front in Awdijiwka mit einem Mörser auf russische Stellungen. (Quelle: RFE/RL/SERHII NUZHNENKO/Reuters-bilder)
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Tag 647: Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko darf nicht ausreisen. Russland verringert offenbar Angriffe bei Awdijiwka. Alle Infos im Newsblog.

2.20 Uhr: Russland habe seine Angriffe auf Awdijiwka in den vergangenen 24 Stunden halbiert, sagt der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im Staatsfernsehen. Das sei auf hohe Verluste zurückzuführen. Außerhalb des Stadtzentrums in der sogenannten Industriezone würde aber weiter heftig gekämpft. Russische Kriegsblogger berichten, das Gebiet sei inzwischen unter russischer Kontrolle. Reuters konnte zunächst keine der Aussagen verifizieren. Unklar bleibt weiterhin, wer die Stadt Marinka kontrolliert.

Generalstab: Bachmut 15 Mal angegriffen

0.32 Uhr: Im Osten der Ukraine haben nach Angaben des ukrainischen Militärs zuletzt die meisten Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen stattgefunden. An der Front bei Awdijiwka wurden in den letzten 24 Stunden 20 russische Angriffe zurückgeschlagen. Um Bachmut sollen die Russen laut dem Frontbericht des ukrainischen Generalstabs 15 mal angegriffen haben.

In der umkämpften südukrainischen Region Cherson würden die ukrainischen Streitkräfte indes weiterhin ihre neuen Stellungen an der Südseite des Dnipros halten. Das ukrainische Militär setzte sich eigenen Angaben zufolge in der vorletzten Woche auf der größtenteils russisch kontrollierten Seite des Flusses fest. Die Frontlage im Süden und Osten des Landes sei indes weiterhin dem Lagebericht zufolge schwierig.

Putin will offenbar Soldatenfrauen zum Schweigen bringen

23.45 Uhr: Russland will offenbar mit Geld Mütter und Frauen vom Soldaten zum Schweigen bringen. Das berichtet das britische Verteidgungsministerium. Im November hatte es mehrere Protestaktionen, auch in Moskau gegeben. Lesen Sie hier mehr über Putins neue Gegner – die Soldatenmütter.

Ukraine: Ex-Präsident an der Ausreise gehindert

19.20 Uhr: Ukrainische Grenzbeamte haben Ex-Präsident Petro Poroschenko an der Ausreise gehindert, weil er sich mutmaßlich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen wollte. Poroschenko, Staatschef von 2014 bis 2019, sei am Freitag an der Grenze abgewiesen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Samstag mit. Grund sei ein geplantes Treffen des oppositionellen Abgeordneten mit dem von Kiew wegen seiner prorussischen Haltung kritisierten Orban gewesen.

Orban vertrete "systematisch eine anti-ukrainische Position", erklärte der SBU. Moskau habe das Treffen "für seine Informations- und psychologischen Operationen gegen die Ukraine" nutzen wollen. Poroschenko selbst erwähnte keine geplante Zusammenkunft mit Orban, sondern gab an, bei Treffen in Polen und den USA unter anderem über US-Militärhilfen und die Blockade der Grenze durch polnische LKW-Fahrer sprechen zu wollen.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurden gegen Poroschenko Ermittlungen wegen Hochverrats und Korruption eingeleitet. Der Ex-Präsident vermutet, dass diese von seinem Nachfolger und politischen Rivalen, dem derzeitigen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, in Auftrag gegeben wurden. Poroschenkos Partei Europäische Solidarität ist nach Selenskyjs Partei Diener des Volkes die zweitgrößte Partei im Parlament.

Russland in Angst: Militär nutzt besondere Strategie auf der Krim

18.15 Uhr: Nach vermehrten Angriffen des ukrainischen Militärs auf strategische Ziele auf der Krim, wechselt Russland die Taktik. Das Militär verschleiert die Standorte der Schiffe im Hafen von Sewastopol. Wie das gelingt und welche Auswirkungen das Vorgehen hat, lesen Sie hier.

Kiew: Ein Toter und mehrere Verletzte bei russischen Angriffen in der Ostukraine

17.57 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und vier weitere Zivilisten verletzt worden. Ein Zivilist sei beim Beschuss der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getötet worden, teilte das ukrainische Innenministerium im Onlinedienst Telegram mit. Unter den Verletzten seien ein Mann und seine Tochter, die in der Grenzstadt Semeniwka Verwandte hätten besuchen wollen.

Zugleich gab die ukrainische Armee bekannt, dass russische Truppen weiterhin "täglich" Angriffe auf Awdijiwka ausführten. Zugleich versuchten demnach die Angreifer, in eine am Stadtrand gelegene Kokerei einzudringen – die größte des Landes. Den ukrainischen Soldaten gelang es den Armeeangaben zufolge, alle Angriffe "zurückzuschlagen". Die russische Armee versucht seit ungefähr zwei Wochen, die Industriestadt Awdijiwka unweit der Region Donezk einzunehmen.