Ukraie sprengt russisches Munitionslager: Satellitenbilder zeigen gigantisches Ausmaß
Ein ukrainischer Drohnenangriff sprengt ein russisches Munitionslager. Die Detonation war so stark, dass sie auf Satellitenbildern wie ein Erdbeben aussieht.
Moskau – Berichten aus Kiew zufolge haben ukrainische Streitkräfte ein Munitionslager auf russischem Territorium zerstört. Die Detonation, die durch einen Drohnenangriff auf das Depot in der Kleinstadt Toropez ausgelöst wurde, war laut Reuters so gewaltig wie ein Erdbeben. Satellitenaufnahmen dokumentieren die Folgen des Angriffs auf das Lager, in dem möglicherweise Raketen gelagert waren, die mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden können.
Das investigative Nachrichtenprojekt „Schemes“ von Radio Free Europe/Radio Liberty veröffentlichte Satellitenbilder von Planet Lab. Diese Aufnahmen zeigen eine Rauchwolke, die wenige Stunden nach der Explosion einen großen Landstrich über der Stadt Toropez in der Region Twer bedeckt. Weitere Bilder verdeutlichen die Zerstörung durch den Angriff. So haben Nasa-Satelliten laut Newsweek Wärmesignaturen über nahezu dem gesamten Gebiet erfasst. Zusätzliche Satellitenbilder vor und nach dem Angriff verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörung in Beiträgen, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden. Vor diesem Angriff wurde die Region Saratow von Explosionen heimgesucht.

Riesige Rauchwolke auf Satellitenbildern nach Ukraine-Krieg-Angriff auf Waffenlager in Russland
Ein Video, das mehrfach auf X geteilt wurde, zeigt einen gewaltigen Feuerball und zahlreiche Detonationen nach dem Angriff auf das Hauptarsenal der Raketen- und Artilleriedirektion (GRAU) in Toropez. Eine Quelle aus dem ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) teilte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Ukraine, Suspilne, mit, dass bei dem Angriff Raketen für das Raketensystem Iskander, die Boden-Boden-Rakete Totschka-U, Flugabwehrraketen und Artilleriemunition zerstört wurden.
Darüber hinaus berichtet die Presseagentur Euromaidan, dass laut Andriy Kovalenko, dem Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, in dem Lager auch Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad, Luftabwehrraketen des Typs S-300 und S-400 sowie ballistische Raketen des nordkoreanischen Typs KN-23 gelagert waren. Sowohl die Iskander-Raketen, Totschka-U und die nordkoreanischen KN-23 wurden von Russland im Ukraine-Krieg eingesetzt. Alle drei könnten laut Newsweek nukleare Sprengköpfe tragen.
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Weitere Angriffe auf Munitionslager im Ukraine-Krieg
Euromaidan zitiert weiterhin das Institut für Kriegsforschung (ISW), das schätzt, dass „fortgesetzte ukrainische Angriffe auf russische Logistikeinrichtungen im Hinterland Russlands einen größeren operativen Druck auf das russische Militär ausüben werden, der über die Zerstörung einzelner Munitionsvorräte und Logistikeinrichtungen hinausgeht“. Eine Quelle aus dem Sicherheitsdienst Suspilne teilte mit, dass der SBU plant, weitere militärische Einrichtungen dieser Art anzugreifen.
Der Angriff wurde laut Berichten von Drohnenpiloten des ukrainischen Sicherheitsdienstes, der ukrainischen Hauptdirektion für militärischen Geheimdienst (GUR) und den ukrainischen Spezialeinsatzkräften (SSO) durchgeführt. Es könnte sich um eines der bisher größten Ereignisse des Ukraine-Krieges handeln. (gel)