Ukraine-Angriffe mit West-Waffen in Russland: Ex-Nato-Chef fordert „unbegrenzten Krieg“
Die Ukraine darf westliche Waffen unter bestimmten Bedingung für Angriffe auf russische Ziele einsetzen. Ein ehemaliger Nato-Kommandeur fordert eine Ausweitung.
Kiew – Lange wurde über einen Einsatz westlicher Waffen in Russland im Zuge des Ukraine-Krieges unter den Nato-Staaten debattiert. Anfang Juni kam dann die Entscheidung: Deutschland und die USA erlauben den Einsatz von ihren Waffen auf russischem Gebiet. Allerdings nicht uneingeschränkt. Für den früheren Oberbefehlshaber der NATO in Europa, Wesley Clark, ist das nicht genug. Er fordert, dass die Ukraine weite Ziele in Russland angreifen darf.
US-General will westliche Waffen in Russland: „Tief vordringen“
„Die Ukraine sollte in der Lage sein, so tief in Russland vorzudringen, wie es nötig ist, um Putin zu zwingen, die Fortsetzung der Aggression aufzugeben“, sagte Clark während einer Online-Rede bei einem Forum zur Sicherheit im Schwarzen Meer am Freitag (14. Juni), wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtete. Er erklärte, dass „es großartig wäre, wenn die Vereinigten Staaten die von ihnen verhängten Beschränkungen“ die Reichweite von Angriffen auf russischem Gebiet lockern würden. Zudem sei Russland und das Kreml-Regime seiner Meinung nach nicht „heilig“.

Er betonte, dass Putin kein Recht hätte, seinen Nachbarstaat anzugreifen und gleichzeitig darauf zu hoffen, dass Gebiete in Russland sicher seien. Laut dem US-General sollte der Ukraine-Krieg für die Ukraine ein „unbegrenzter Krieg“ sein. Des Weiteren erklärte er, dass „Objekte wie russische Wärmekraftwerke und Heizanlagen“ legitime Ziele wären. Ausgeweitete Angriffe im Landesinneren würden laut Clark das Ziel haben, Wladimir Putin zu stoppen.
Westliche Waffen in der Ukraine: Angriffe auf Russland möglich
Die Ukraine darf die von Deutschland und der USA gelieferten Waffen nur für Gegenangriffe zur Verteidigung der Region Charkiw nutzen. Lange hatte der Kanzler die Entscheidung abgewogen. Die Sorge war groß, dass Deutschland sich damit zu intensiv im Krieg beteiligen würde. Die Sorge, zur Kriegspartei zu werden, hegt Scholz immer noch bei der Taurus-Frage. Das ausgesprochene „nein“ gilt weiterhin.
Die Ukraine vermeldete zuletzt erfolgreiche Angriffe auf russische Gebiete. Dabei geraten immer häufiger Flugplätze ins Visier der ukrainischen Streitkräfte. So soll es den ukrainischen Truppen auch gelungen sein, ein Su-57-Kampfflugzeug schwer zu beschädigen. (vk)