Putins Soldaten erbeuten wohl deutschen Leopard-Panzer – weil sich Front verschiebt

  1. Startseite
  2. Politik

Putins Soldaten erbeuten wohl deutschen Leopard-2-Panzer – weil sich Front verschiebt

KommentareDrucken

Russland hat ein besonderes Auge auf Nato-Waffen im Ukraine-Krieg. Nun präsentieren Putins Soldaten einen Leopard-2-Panzer als Trophäe.

Awdijiwka – Russlands Streitkräfte sollen im Ukraine-Krieg einen Leopard-2-Panzer erbeutet haben. Es handelt sich laut Medienberichten um einen Panzer, dessen Tank bereits am 31. Oktober beschädigt wurde – einen Tag, nachdem die ukrainischen Truppen angefangen hatten, ihn zu benutzen. Nun teilte der russische Journalist Wladimir Solowjow auf seinem Telegramkanal ein Bild, auf dem ein russischer Soldat vor dem Panzer posiert.

„Wir selbst sind verwirrt über die Anzahl der zerstörten Nato-Fahrzeuge“, heißt es in der Beschreibung des kürzlich publizierten russischen Telegramposts. Das Foto soll etwa 900 Meter südlich von dem Dorf Stepowe entstanden sein, so die Bild. Nachdem die Front im Ukraine-Krieg sich weiter nach Westen verschoben hat, befindet sich der Panzer nun in russisch besetztem Gebiet und fiel vollkommen in russische Hände. Awdijiwka und Stepowe sind mittlerweile unter russischer Kontrolle.

Leopard-2-Panzer wohl schon länger beschädigt – Putin nutzt ihn trotzdem für Propaganda

Ende Oktober beschädigten russische Truppen laut Medienberichten bereits den Treibstofftank des Fahrzeugs. Alle vier ukrainischen Soldaten aus dem Panzer sollen es lebend zu den eigenen Linien geschafft haben. Wenn es sich wirklich um denselben Panzer handelt, ist der Panzer schon seit langem nicht mehr fahrtüchtig. Trotzdem könnte Russland laut Bild nun versuchen, den 55-Tonner für die russische Propaganda und eine Stärkedemonstration zu nutzen.

Russland präsentierte einen eroberten Leopard-2-Panzer (Symbolbild).
Russland präsentierte einen eroberten Leopard-2-Panzer (Symbolbild). © Imago

Die russische Armee rühmt sich regelmäßig mit der Zerstörung ukrainischen Kriegsmaterials. Eine Zusammenfassung des russischen Verteidigungsministeriums auf Telegram soll einen Überblick „seit Beginn der militärischen Sonderoperation“ zeigen. Auch dort explizit genannt: Material aus Nato-Staaten. Es scheint, Wladimir Putin setzt sein Augenmerk besonders auf Nato-Gerät, um keine Propaganda-Möglichkeit zu verpassen.

Ukraine gehen Leopard-Panzer aus – Dänemark und Niederlande wollen weiter liefern

Für die Ukraine ist der Verlust sicherlich schmerzvoll, auch wenn der Panzer bereits seit Ende Oktober außer Gefecht war. Laut der Online-Dokumentationsplattform „Oryx“ hat das ukrainische Miliär bisher siebzehn Leopard 2A4 und 12 Leopard 2A6 verloren. Der Verschleiß der Panzer ist also hoch. Seit der Lieferung von 18 Leopard 2A6 Anfang 2023 wurden keine weiteren Kampfpanzer von Deutschland geliefert. Die deutsche Regierung stellte auch keine weiteren Lieferungen mehr in Aussicht. Von den in Deutschland vorhandenen Leopard-2-Panzern sind nur noch wenige einsatzbereit.

Weitere Nato-Mitgliedsstaaten lieferten der Ukraine ebenfalls Leopard-Panzer, so zum Beispiel Kanada, Norwegen, Polen, Portugal und Schweden. Auch Dänemark und Niederlande bestellten Leopard-Panzer für die Ukraine. Laut dem niederländischen Verteidigungsministerium brachte man nun die ersten zwei von 14 Leopard-2A4-Panzer in die Ukraine.

Beide Seiten, sowohl die Ukraine als auch Russland, setzten in der Vergangenheit immer mehr auf Drohnen, um gegen Panzer vorzugehen. Auch ein Leopard-Panzer zerstörte Russland bereits auf diese Weise. Dass die Ukraine ebenfalls vermehrt auf Drohnen zurückgreift, sei laut einigen Stimmen ein Zwang – weil man sich einen konventionellen Krieg nicht leisten könnte. (lismah)

Auch interessant

Kommentare