Problem für Russlands Truppen: Brisante Hinweise zu Nordkoreas Waffen veröffentlicht

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Immer wieder tauchen nordkoreanische Waffen im Ukraine-Krieg auf. Neuen Erkenntnissen zufolge könnten die Waffen mehrere Jahrzehnte alt sein.

Moskau/Pjöngjang – Schon seit längerem vermutet die internationale Gemeinschaft, dass Nordkorea Russland im Ukraine-Krieg mit Waffen unterstützt. Auf ukrainischem Boden wurden bereits Raketen und Granaten gefunden, die auf eine nordkoreanische Herkunft deuteten. Dennoch bestreiten beide Staaten die Waffenlieferungen. Nun liegen dem südkoreanischen Geheimdienst Hinweise vor, die darauf hindeuten, dass Nordkorea fast 50 Jahre alte Waffen nach Moskau schickt.

Waffen für Russland: Schickt Nordkorea Granaten aus den 70ern?

Der Geheimdienst gab am Sonntag (12. Mai) bekannt, dass er den Verdacht auf alte Waffen untersuche, wie das südkoreanische Medium Maeil Business berichtete. Demnach gäbe es Beweise dafür, dass nordkoreanische 122-mm-Granaten aus den 1970er-Jahren in Russland gegen die Ukraine eingesetzt wurden. Im vergangenen Jahr wurden Aufnahmen von einem ukrainischen Fotografen veröffentlicht, auf denen sich koreanische Wörter auf den Granaten befanden. Dabei soll die in der Ukraine gefundene 122-mm-Granate die Nummer „77“ getragen haben. Schätzungen gehen davon aus, dass diese im Jahr 1977 hergestellt wurde, so die Seite weiter.

Kim Jong-un, Machthaber von Nordkorea, und Wladimir Putin, Präsident von Russland bei einem gemeinsamen Gipfel im Jahr 2019.
Kim Jong-un, Machthaber von Nordkorea, und Wladimir Putin, Präsident von Russland bei einem gemeinsamen Gipfel im Jahr 2019 (Archivfoto). © Alexander Zemlianichenko/dpa

Der südkoreanische Geheimdienst beobachte die militärische Zusammenarbeit sowie die „Entwicklung der Raketenexporte Nordkoreas nach Russland“ kontinuierlich, wird der südkoreanische Geheimdienst zitiert. Seit Juli 2023 soll Nordkorea etwa 6700 Container mit Millionen von Munition nach Russland verschifft haben, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters Ende Februar 2024. Der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik sagte, dass die Container mehr als 3 Millionen 152-mm-Artilleriegeschosse oder 500.000 122-mm-Patronen enthalten könnten.

Nordkoreanische Waffen für Russland im Ukraine-Krieg – Beweise gefunden

Über das Alter der Munitionen lässt sich spekulieren. Denn zum einen würden die Munitionsfabriken, die Artilleriegeschosse für Russland herstellen, „auf Hochtouren“ laufen, wie der Verteidigungsminister weiter sagte. Zum anderen gibt es Hinweise der Organisation Conflict Armament Research (CAR), dass nordkoreanische Granaten im Jahr 2023 produziert wurden.

Wie die BBC Anfang Mai schrieb, wurde im Januar 2024 in der ostukrainischen Stadt Charkiw eine „ungewöhnlich aussehende Rakete“ in einem Gebäude gefunden. Nach näheren Untersuchungen wurde der Verdacht geäußert, dass es sich hierbei um eine nordkoreanische Rakete handle. Die Nummer „112“ war auf der Hülle eingeprägt – ein Zeichen, dass es sich hierbei um das entsprechende Jahr 2023 im nordkoreanischen Kalender handeln könnte.

Die Effizienz der nordkoreanischen Waffen wird allerdings angezweifelt. So sagte die Ukraine, dass die Hälfte der auf die Ukraine abgefeuerten nordkoreanischen Raketen unbrauchbar wären. Viele würden ihre programmierte Flugbahn verlieren und in der Luft explodieren.

Zusammenarbeit zwischen Putin und Kim Jong-un: Versorgung auf allen Ebenen

Im Gegenzug wird Nordkorea mit Lieferungen aus Russland versorgt. Laut dem Reuters-Bericht soll Russland seit Juli 2023 knapp 30 Prozent mehr Container nach Nordkorea geschickt haben als Nordkorea nach Russland. Darunter auch Lebensmittel, die zur Preisstabilisierung im Land beigetragen hätten.

Zudem sagte der Sprecher des Weißen Hauses für nationale Sicherheit, John Kirby, dass Russland im März mehr als 165.000 Barrel raffiniertes Erdöl nach Nordkorea verschifft haben soll. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP am 2. Mai. Die Vereinten Nationen hatten eine jährliche globale Obergrenze von 500.000 Barrel für raffinierte Erdölprodukte nach Nordkorea festgelegt, um Pjöngjangs Atomwaffenprogramm einzudämmen. Russlands Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un scheinen jedoch ihre eigenen Regeln zu befolgen. (vk)

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