„Taktische Luftschläge“: Ukraine schaltet im Krieg Russlands Streitkräfte mit Gleitbomben aus

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Russland terrorisiert die Ukraine mit Gleitbomben-Angriffen. Nun drehen die ukrainischen Luftstreitkräfte den Spieß um.

Donbass - Die Gleitbomben von Wladimir Putin regnen im Ukraine-Krieg nur so auf ukrainische Stellungen und Städte herab. Su-34- und Su-35-Kampfjets, die sie tragen, bleiben in sicherer Entfernung, klinken die jeweils 500 bis 3.000 Kilogramm schweren Waffen aus und drehen wieder ab, ohne in Reichweite bodengestützter Luftabwehrsysteme zu kommen. So richteten die russischen Streitkräfte während ihrer immer noch laufenden Offensive im Donbass schwere Verwüstungen an.

Alleine am Montag sollen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs 86 gelenkte Gleitbomben in der Ukraine niedergegangen sein. Laut Präsident Selensky seien es in der ganzen vergangenen Woche 750 gewesen. Doch die Ukraine zahlt es den russischen Streitkräften mittlerweile mit gleicher Münze heim. Der Chef der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, postet regelmäßig Videos von den Schlägen seiner Kampfflugzeuge gegen russische Ziele. Sie hätten nun „einen Luftschlag mit gelenkten Gleitbomben gegen eine Ballung von Ausrüstung und Personal der Besatzer an der Donezk-Front“ durchgeführt, so Oleschtschuk heute in der Video-Beschreibung.

Ein ukrainischer Kampfjet.
Ein ukrainischer Kampfjet. © IMAGO/Pond5 Images/Oleh325

Ukrainische Luftwaffe führt Gleitbomben-Schläge gegen russische Ziele durch

Auch die Ukraine besitzt Gleitbomben. Zunächst sollten sie dem überfallenen Land im Angesicht der immer wiederkehrenden Knappheit von Artillerie-Munition eine Möglichkeit für Gegenschläge liefern. Das Problem, welches nach wie vor besteht und erst durch die En-Masse-Ankunft der F-16 gelöst werden könnte, liegt in der zahlenmäßigen Schwäche der ukrainischen Luftwaffe. Deswegen lieferten die USA zunächst von Boeing umgerüstete Gleitbomben, die vom Boden abgefeuert werden.

Bei diesen sogenannten GLSDBs handelt es sich um ursprünglich frei fallende Fliegerbomben, die auf Raketentriebwerke aufgepfropft und mit Lenk- und Kommunikationssystemen versehen wurden. Bei dem jüngsten Schlag dürfte allerdings eine luftgestützte Variante zum Einsatz gekommen sein, möglicherweise aus französischer Fertigung.

Von den bodengestützten GLSDBs zu luftgestützten Gleitbomben

Das könnte aus einem weiteren Video von einem Gleitbomben-Schlag hervorgehen, das Luftwaffenkommandeur Oleschtschuk heute veröffentlichte. Seiner Beschreibung nach sei darin „ein ukrainischer Kampfjet“ zu sehen, der „einen unterirdischen feindlichen Kontrollpunkt mit einer AASM Hammer-Gleitbombe“ ausgeschaltet habe.

Ausgeschrieben steht AASM für Armement Air-Sol Modulaire, denn es handelt sich um eine allwettertaugliche, intelligente Luft-Boden-Abstandswaffe aus französischer Fertigung. Sie ist sowohl für die Luftnahunterstützung als auch für Tiefflugeinsätze geeignet. Sie könnte auch zum Einsatz gekommen sein, als die ukrainische Luftwaffe während der Kursk-Offensive eine wichtige Brücke sprengte. Davon postete Oleschtschuk ebenfalls ein Video. (MicKis)

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