F-16 die letzte Rettung? Putins Armee bombt Weg in Ukraine-Frontstadt frei
F-16-Kampfjets als letzte Rettung? Putins Armee bombt Weg in Ukraine-Frontstadt frei
Die russische Armee rückt im Ukraine-Krieg auf Pokrowsk vor. Dabei wenden die Streitkräfte Moskaus eine brutale Taktik an. Die die F-16 stoppen können?
Pokrowsk - Die Stadt ist im Ukraine-Krieg das nächste maßgebliche Ziel für die Armee aus Russland: Die Invasionstruppen von Wladimir Putin wollen Pokrowsk im Donbass einnehmen, um von dort aus mutmaßlich zur nördlicher liegenden Großstadt Kramatorsk vorzustoßen.
Donbass-Front in der Ukraine: Russische Armee rückt auf Pokrowsk vor
Seit Wochen und jüngst sogar in Tagen rücken die Verbände des Moskau-Regimes westlich von Awdijiwka in der Region Donezk Kilometer um Kilometer vor. Die Ukraine ist hier deutlich auf dem Rückzug. Zuletzt gab es für das Dorf Hrodiwka eine Evakuierungsaufforderung. Es liegt knapp elf Kilometer östlich der Stadtgrenze von Pokrowsk.
Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem Lagebericht vom 6. August schrieb, behaupteten russische Quellen, dass die russischen Streitkräfte versuchen, ukrainische Verbände in der Nähe der Straße T-0511 (O-054) südöstlich von Pokrowsk einzukreisen.
Pokrowsk in der Region Donezk: Fällt die Ukraine-Frontstadt an Putins Armee?
Den ukrainischen Einheiten vor Ort zufolge ist auch der Verlust der Kleinstadt mit vormals 65.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nicht ausgeschlossen. „Das ist möglich, wenn sich hier nichts ändern wird. Wir brauchen neue Kräfte, wir brauchen mehr Granaten, wir brauchen mehr Technik, und wir brauchen Mittel, um gegen gelenkte Fliegerbomben vorzugehen“, erklärte Armeesprecherin Anastasia Blushuk dem „heute journal“ des ZDF. Eben jene Gleitbomben Putins setzen den Ukrainern an verschiedenen Frontabschnitten gehörig zu. Können die gelieferten F-16-Kampfjets mit ihren Sidewinder-Raketen Abhilfe schaffen?
„Wenn man sieht, wie viel Aufwand die Russen in den letzten Wochen und Monaten betrieben haben, um immer wieder mögliche Flugfelder und Bodeninfrastruktur der F-16 anzugreifen, kann man nur daraus schlussfolgern, dass die Russen Respekt davor haben, dass die F-16 jetzt eingesetzt werden kann“, erklärte Verteidigungsexperte Nico Lange vom Center for European Policy Analysis (CEPA) in der Sendung „ZDFheute live“. Während die ukrainischen Streitkräfte erneut einen russischen Militär-Flugplatz tief in Russland angegriffen haben, sind laut Lange jetzt die ersten F-16 im „Einsatz zur Unterstützung der Luftverteidigung“.
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Wladimir Putins Gleitbomben: F-16 der Ukraine sollen Russen-Kampfjets bedrohen
Es gebe zwei Rollen, „für die die F-16 jetzt infrage kommt: Die eine ist die Unterstützung der Luftverteidigung – also Marschflugkörper, Drohnen und andere Dinge im ukrainischen Luftraum abzuschießen“, erzählte der Senior Fellow der „Münchner Sicherheitskonferenz“. Und weiter: „Die zweite Rolle ist, russische Kampfflugzeuge zu bedrohen, die die Gleitbomben abwerfen. Die Gleitbomben, von denen im Moment am Tag 100 abgeworfen werden, sind auch die größte Bedrohung für die Truppen an der Front.“
Unter anderem bei Pokrowsk, das knapp 50 Kilometer südlich von Kramatorsk (Bevölkerungszahl: rund 150.000) liegt, wo seit Jahren das Hauptquartier der ukrainischen Armee für den Osten des geschundenen Landes beheimatet ist. Wie das amerikanische Wall Street Journal (WSJ) kürzlich in einer Analyse zu den aufsehenerregenden Waffen-Lieferungen aus den Niederlanden schrieb, könnten die F-16 dabei helfen, russische Kampfjets wie den Jagdbomber Suchoi Su-34 von den Frontlinien wegzudrängen, die die Gleitbomben abwerfen.

Ukraine-Krieg: Russland stößt zwischen Awdijiwka und Pokrowsk weiter vor
Laut WSJ geht es jeden Monat um Tausende dieser Gleitbomben wie den gefürchteten Freifallbomben FAB-250, FAB-500, FAB-1000 und FAB-1500. Die russischen Truppen hatten in den vergangenen Wochen zwischen Awdijiwka und Pokrowsk nach und nach die Dörfer Berdychi, Stepowe und Krasnohorivka sowie die Siedlung Otscheretyne eingenommen.
Zum einen zog sich wohl die auf ukrainischer Seite schwer kritisierte 115. mechanisierte Brigade geradezu fluchtartig zurück. Zum anderen störten die ukrainischen Verbände laut britischem The Telegraph an diesem Frontabschnitt fatalerweise mit ihren Störsendern die eigenen Kamikaze-Drohnen, mit denen sie die Soldaten aus Russland üblicherweise oft aufhalten können. (pm)