Massive Luftangriffe auf die Ukraine: Putins Streitkräfte überziehen Land mit Raketenteppich
Während die Kursk-Offensive in Russland Fortschritte macht, bombardieren russische Truppen Charkiw. Die Stadt nahe Russland ist immer wieder Ziel von Angriffen.
Charkiw – Während die Offensive der Ukraine in Kursk weiterhin läuft, schlägt Russland zurück. Am Sonntag (1. September) hatte Russland einen massiven Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw gestartet. Laut Aussagen des Bürgermeisters von Charkiw, Ihor Terechow, seien die Distrikte Saltivskyi und Nemyshlianskyi von Drohnen unter Beschuss gekommen.
Um 13.00 Uhr am Nachmittag waren in der Stadt erste Explosionen zu hören. Im Laufe des Tages trafen ballistische Iskander-Raketen mehrmals die Stadt. Insgesamt wurden 47 Menschen verletzt, einschließlich sieben Kinder. Erst zwei Tage zuvor, am Freitag (30. August) hatte Russland Charkiw in einem Angriff mit Gleitbomben bombardiert. Dabei waren sieben Menschen umgekommen und weitere 97 verletzt worden.

Russlands Taktik im Ukraine-Krieg: der Doppelschlag gegen zivile Infrastruktur
Russland macht sich bei den Angriffen auf die ukrainischen Städte oftmals eine perfide Taktik zu Nutze, wie der Kyiv Independent berichtet: Nachdem Russland ein Ziel getroffen und Schaden angerichtet hat, visiert das russische Militär wenig später dasselbe Ziel nochmal an. Das heimtückische bei diesem „Double Tap“ genannte Vorgang: Bei dem zweiten Angriff sind bereits Helfer, wie medizinisches Personal, Feuerwehrleute oder die Polizei vor Ort, die die Gegend absichern und verletzte versorgen. Wladimir Putins Kalkül dahinter ist klar, die Moral und Infrastruktur der Ukraine zu zerstören.
In einem Statement auf X und Telegram äußerte sich Präsident Wolodymyr Selenskyj über die russischen Angriffe auf Charkiw: „Russland hat heute erneut einen brutalen Angriff auf Charkiw verübt. Bis jetzt gibt es fast fünfzig Verletzte. Rettungskräfte räumen weiterhin die Trümmer, wobei Berichte über darunter eingeschlossene Menschen vorliegen. Gewöhnliche zivile Ziele – Einkaufszentrum, Sportpalast, Stadtgebiete.“
Fortschritte in der Kursk-Offensive langsamer: Kiew will ATACMS gegen Russland einsetzen
Gleichzeitig betonte Selenskyj, wie wichtig die Kursk-Offensive für Kiew sei um den Ukraine-Krieg auch nach Russland zu bringen: „Jeder dieser Angriffe auf Charkiw und unsere anderen Städte und Gemeinden beweist die Richtigkeit unserer Taktik, insbesondere in der Region Kursk – wir müssen den Krieg dorthin zurückdrängen, wo er herkommt, nach Russland. Und das nicht nur in den Grenzgebieten. Der terroristische Staat muss spüren, was Krieg wirklich bedeutet.“
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Seit dem 6. August sind die ukrainischen Truppen in der Kursk-Region auf dem Vormarsch. Doch die Offensive hat sich offenbar verlangsamt, wie das ZDF berichtet. Grund sei zum einen der erhöhte Widerstand der russischen Truppen in der Region und zum anderen soll die Ukraine ihre Stellungen vor Ort befestigt haben. Das könnte für Russland bedeuten, dass sich die Offensive langfristig zu einer neuen Front im Ukraine-Krieg entwickelt.
Ukraine will ATACMS-Raketen auch gegen Ziele in Russland einsetzen
Darüber hinaus will die Ukraine zur Unterstützung der Offensive auch US-Waffen gegen Russlands Stellungen in der Region einsetzen. Vor allem die ATACMS-Kurzstreckenraketen will die Ukraine gegen Russland einsetzten. Bisher jedoch hat die US-Regierung ihr Veto eingelegt. Am 30. August hatte sich der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov mit US-Regierungsmitgliedern getroffen, und eine Liste mit möglichen Zielen in Russland vorgelegt, wie CNN berichtet. (sischr)