Attacke mit Kamikaze-Drohne: Putin soll nur knapp einem Attentat entkommen sein
Mit ihrer Reichweite erweisen sich die Drohnen Kiews im Ukraine-Krieg als wertvoll. Nun soll Putin wohl nur knapp einem Attentat entkommen sein.
Sotschi – Wladimir Putin soll offenbar nur knapp einem ukrainischen Drohnenanschlag entkommen sein. Nachdem der russische Autokrat sein Anwesen in Sotschi besucht hatte, traf nur einen Tag danach eine Kamikaze-Drohne den dortigen Helikopterflugplatz, wie der ukrainische Nachrichtendienst Pravda berichtet.
Der Flugplatz befindet sich nur 12 Kilometer von Putins Anwesen entfernt und wird regelmäßig vom russischen Präsidenten benutzt, um seine Villa im Feriendomizil Sotschi zu besuchen. Der versuchte Anschlag ereignete sich wohl am 1. Oktober, nur einen Tag nachdem Putin sich mit dem Präsidenten Kasachstans Qassym-Schomart Toqajew getroffen hatte. Pravda beruft sich hierbei auf einen kürzlich veröffentlichten Bericht des ukrainischen Geheimdienstes.

Putin muss sich vor den ukrainischen Langstreckendrohnen in Acht nehmen
Die neu entwickelte ukrainische Langstreckendrohne Liutyi hatte damals wohl erst ihren zweiten Kampfeinsatz geflogen und erwies sich bereits als extrem effektiv, um Ziele auch tief im Herzen Russlands zu treffen. Und zwar dort, wo es Putin auch schmerzt.
„Wir haben ihren Hubschrauberlandeplatz getroffen und mehrere Hubschrauber beschädigt. Aber wir wussten zunächst nicht, dass sich Putin am Tag vor unserem Angriff auf Adler dort mit Tokajew getroffen hatte. Putin war 12 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem der zweite Angriff der Liutyi stattfand. Dies wurde uns später bestätigt“, teilten Beamte des ukrainischen Geheimdienstes Pravda mit. Und für die Russen war der Angriff alle mal ein Schock. Denn neben Sotschi wurde auch St. Petersburg zum Ziel.
Drohnenangriff überrascht Russland: „Ein Schock für sie“
„Als sie (die Drohne, Anm. d. Red.) in Sotschi einschlug, nahm man an, sie käme von einem Schiff oder aus den Bergen in Georgien. Sie hatten keine Ahnung, dass sie aus der Ukraine gekommen war. Und dann traf sie auf einmal St. Petersburg – praktisch das andere Ende des Landes. Das war offensichtlich ein Schock für sie“, wie der Geheimdienst gegenüber Pravda weiter ausführte.
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Insgesamt seien bisher um die sechs Drohnenanschläge auf Putin verhindert worden, wie unter anderem der amerikanische Sender PBS berichtet. Bisher betitelte die russische Propagandamaschine die Attentatsversuche als „terroristische“ Angriffe. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj bestritt die Berichte noch im Mai vergangenen Jahres: „Wir greifen weder Putin noch Moskau an“.
Durch Langstreckendrohnen neue Ziele für die Ukraine: Öldepots und Rüstungsfabriken Russlands im Visier
Doch mit dem Einsatz von ukrainischen Langstreckendrohnen wie der Liutyi verlagert sich der Ukraine-Krieg auch zunehmend auf das russische Territorium, um Russland an empfindlichen Stellen zu treffen. Vor allem auf die Öldepots und Raffinerien sowie Rüstungsfabriken hat es Kiew abgesehen. Denn Öl ist nicht nur russischer Exportschlager und wichtig, um die Wirtschaft Russlands im Krieg weiterhin am Laufen zu halten, sondern auch als Rohstoff für die Kriegsmaschinerie unabdingbar.
Zuletzt konnte die ukrainische Armee erfolgreich eine Ölraffinerie in der südlichen Wolgograd Region Russlands angreifen, wie RadioFreeEurope berichtet. „Das Feuer wurde gelöscht. Es gab keine Opfer“, so der Gouverneur der Region Andrei Bocharov in einer Nachricht via Telegram am 12. Mai.
Neben dem materiellen Schaden, die solche Drohnenangriffe anrichten, sind sie auch für Putins Image ein verheerender Schaden. Denn sie bringen den Ukraine-Krieg nach Russland und zeigen den russischen Bürgern die Realität und welche Folgen Putins Invasion der Ukraine mit sich bringt. (SiSchr)