„Nur eine Marionette von Putin“: Nato-Minister stellt Schoigu-Nachfolger vernichtendes Zeugnis aus
Andrej Beloussow wird neuer russischer Verteidigungsminister. Sein britischer Amtskollege Grant Shapps erklärt, was er von ihm hält.
London/Moskau – Nach der überraschenden Entlassung von Sergej Schoigu hat Russlands Machthaber Wladimir Putin bereits einen Nachfolger auf dem Posten des Verteidigungsministers auserkoren. Der bisherige Vize-Regierungschef und langjährige Putin-Berater in Wirtschaftsfragen Andrej Beloussow soll in Zeiten des Ukraine-Kriegs die militärischen Geschicke des Kremls leiten. Großbritanniens Verteidigungsminister hat indes eine klare Meinung von seinem neuen Amtskollegen.
Nato-Minister stellt Schoigu-Nachfolger vernichtendes Zeugnis aus
Grant Shapps, seit Sommer 2023 Verteidigungsminister unter dem britischen Premierminister Rishi Sunak, nimmt den Machtwechsel im russischen Verteidigungsministerium zum Anlass, um seinen Eindruck hierüber auf seinem X-Kanal kundzutun.
Zu seinen Followern schreibt Shapps bedauernd, dass Schoigu im Rahmen des verbrecherischen Feldzugs in der Ukraine über 355.000 Todesopfer unter seinen eigenen Soldaten sowie viel Leid unter der Zivilbevölkerung verursacht habe und betont: „Russland braucht einen Verteidigungsminister, der dieses katastrophale Erbe rückgängig machen und die Invasion beenden würde – aber alles, was sie bekommen, ist eine weitere Marionette Putins.“
Blick auf die Wirtschaft: Beloussow soll Russland auf langfristigen Krieg einstellen
Beloussow, dessen Ernennung noch durch den russischen Föderationsrat bestätigt werden muss, ist in Russland ein angesehener Wirtschaftswissenschaftler. Seine Wahl durch Putin deute darauf hin, schreibt die Newsweek, dass der Kreml den Sieg in der Ukraine – und vielleicht auch darüber hinaus – als eine Frage der Wirtschaft betrachtet.
Diese Einschätzung, berichtet die Ukrainska Pravda, teile auch das renommierte US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW). Demnach deute viel darauf hin, dass nach der umstrittenen russischen Präsidentschaftswahl merkliche Schritte zur Mobilisierung der russischen Kriegswirtschaft angestrengt werden sollen, um einen langwierigen Krieg gegen die Ukraine zu ermöglichen – und um sich möglicherweise auf eine zukünftige Konfrontation mit der Nato vorzubereiten.

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Putins Hoffnungsträger: Kreml-Sprecher schwärmt von Beloussow
Weiterhin, so die Ukrainska Pravda, sei davon auszugehen, dass Beloussows fast zehnjährige Amtszeit als Wirtschaftsminister in der russischen Regierung sowie sein jüngstes Engagement bei der Leitung verschiedener innovativer inländischer Verteidigungsindustrie- und Drohnenprojekte ihn gut auf die Führung des russischen Verteidigungsministeriums vorbereitet haben.
Kreml-Sprecher Dimitri Peskow kommentierte die neue Personalie gemäß russischen Medien vielsagend mit den Worten: „Heute auf dem Schlachtfeld gewinnt derjenige, der offener für Innovationen ist. Deshalb ist es selbstverständlich, dass der Präsident zum jetzigen Zeitpunkt entschieden hat, dass das russische Verteidigungsministerium von einem Zivilisten geleitet werden sollte.“ Andrej Beloussow werde, hofft Peskow, die Sicherheit Russlands und dessen Wirtschaft in Einklang bringen. (chnnn)