Neue Details zu China-Soldaten im Ukraine-Krieg: Berichte über Xi-Offiziere an der Front

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Hunderte chinesische Söldner sollen im Ukraine-Krieg für Wladimir Putin kämpfen. Xi Jinping soll aber auch offizielle Soldaten nach Russland geschickt haben.

Donbass – Während die Verhandlungen im Ukraine-Krieg zuletzt ins Stocken geraten sind und Moskau-Autokrat Wladimir Putin stattdessen besonders heimtückisch die ukrainische Großstadt Sumy aus der Luft angreifen ließ, steht China offenbar weiter an der Seite des Russland-Machthabers aus dem Kreml.

Peking unterstützt Moskau: Chinesische Söldner kämpfen für die russische Armee

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am 9. April bei einer Medienrunde geschildert: „Es gibt 155 chinesische Staatsbürger, die auf dem Territorium der Ukraine gegen Ukrainer kämpfen. Wir sammeln Informationen und glauben dass es noch viel mehr gibt.“ Recherchen des russischsprachigen Investigativmediums Important Stories zufolge sollen zwischen Juni 2023 und Mai 2024 nachweislich 51 chinesische Staatsbürger das Rekrutierungszentrum für den Zeitmilitärdienst in Moskau durchlaufen haben.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Indes berichtet die Nachrichtenagentur Reuters von Informationen eines früheren westlichen Geheimdienstmitarbeiters, wonach etwa 200 chinesische Söldner ohne Auftrag aus Peking in die Kämpfe verwickelt seien. Demselben Bericht zufolge sollen reguläre chinesische Offiziere in der Nähe der russischen Frontlinien das Kriegsgeschehen studieren.

Autokraten unter sich: Russlands Wladimir Putin (li.) und China-Machthaber Xi Jinping arbeiten militärisch eng zusammen. (Archivfoto)
Autokraten unter sich: Russlands Wladimir Putin (li.) und China-Machthaber Xi Jinping arbeiten militärisch eng zusammen. (Archivfoto) © IMAGO / Xinhua

China-Soldaten im Ukraine-Krieg: Pekings Offiziere an Front in Russland als Beobachter

Anders formuliert: Die offiziellen chinesischen Offiziere der sogenannten Volksbefreiungsarmee greifen nicht in die Gefechte in der Ukraine ein, sie beobachten für das Regime von Staatspräsident Xi Jinping jedoch in Russland die Kämpfe. Dies dürfte in diesem Fall auf die örtliche begrenzten Frontabschnitte in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod zutreffen, während die Verluste Russlands unter Putin weiter immens sind.

Den Geheimdienst-Informationen aus Kiew zufolge rekrutieren die Russen chinesische Staatsbürger über Internet-Plattformen. Dies geschehe zum Beispiel auch über TikTok. Das chinesische Regime wüsste angeblich davon und würde dies tolerieren, während Xi Jinpings Machtapparat wiederholt erklärt hatte, in dem blutigen Konflikt neutral zu sein. Dabei arbeiten der Moskauer Zirkel um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow und die Chinesen außen- sowie sicherheitspolitisch eng zusammen. Sie halten zum Beispiel gemeinsame Militärmanöver ab.

Volksrepublik China
Einwohnerinnen und Einwohner: 1,4 Milliarden*
Fläche: 9.596.961 km²
Hauptstadt: Peking (21,9 Millionen Einwohner)
Staats- und Regierungsform: Volksrepublik mit Einparteiensystem
Staatsoberhaupt: Staatspräsident Xi Jinping

*Census-Schätzung des National Bureau of Statistics of China aus dem Mai 2021.

Chinesisches Söldner für Wladimir Putin: Ukraine berichtet von Gefangennahme

Anfang April 2025 hatten ukrainische Truppen chinesisch-stämmige Soldaten gefangen genommen, was die Frage nach der Rolle Chinas in dem brutalen Blutvergießen erneut auf die weltpolitische Agenda brachte, während Putin ungebremst an seinem Imperialismus in Europa festhält. Selenskyjs Angaben zufolge habe der sogenannte Sicherheitsdienst der Ukraine, also der ukrainische Inlandsgeheimdienst, Listen mit Namen und Geburtsdaten der mutmaßlichen chinesischen Söldner erstellt.

Der ukrainische Präsident forderte die USA auf, mit Putins Regime darüber zu sprechen, während eben jene Gespräche zwischen Washington und dem Kreml über einen möglichen Waffenstillstand in dem geschundenen Land offenbar festgefahren sind und zumindest öffentlich überhaupt nicht vorankommen. Trotz anderslautender Ambitionen des US-Präsidenten Donald Trump. Selenskyj warf Putin derweil vor: „Sie ziehen andere Länder in den Krieg herein. Ich glaube, dass sie jetzt China in diesen Krieg hereinziehen.“

Verluste im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin hat hunderttausende Soldaten verloren

Die Suche nach Söldnern in dem riesigen Land mit seinen geschätzt 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern dürfte nicht zuletzt auch mit dem dramatischen russischen Verlusten an den Frontabschnitten zwischen Charkiw, Donbass und Saporischschja zusammenhängen. Ein ranghoher Nato-Beamter hatte am Freitag (11. April) erklärt, dass das westliche Militärbündnis schätzt, dass Putin in der Ukraine 910.000 russische Soldaten durch Tod oder Verwundung verloren habe.

Geschätzt 250.000 dieser russischen Soldaten seien demnach getötet worden. Die chinesische Unterstützung für Moskau betrifft derweil offenbar nicht nur Söldner. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) jüngst berichtete, versorge das Peking-Regime Russland zudem ununterbrochen mit kriegswichtigen Gütern. Darunter sei etwa Videospiel-Ausrüstung zur Steuerung von Drohnen. (pm)

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