Russland spannt „Zangen“: Putin-Truppen erhöhen gewaltig den Druck im Ukraine-Krieg

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Die russische Armee Wladimir Putins drängt die ukrainischen Verteidiger an der Donbass-Front bei Pokrowsk in die Enge. Und nicht nur hier.

Pokrowsk – Kann die Ukraine die nächste Stadt im Krieg mit dem Moskau-Regime aus Russland nicht mehr lange halten? Seit Wochen berichtet Kiew von erbitterten Kämpfen vor Pokrowsk an der östlichen Donbass-Front.

Ukraine-Front im Donbass: Kiew-Truppen soll bei Pokrowsk Einkesselung drohen

Die strategisch wichtige Stadt in der Oblast Donezk mit vormals rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern soll aktuell das Ziel schlechthin von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im Ukraine-Krieg sein. Denn: Sie liegt nur rund 50 Kilometer südwestlich von der Großstadt Kramatorsk, wo sich bereits seit Beginn der Kämpfe in den Regionen Donezk und Luhansk im Sommer 2014 das Hauptquartier der ukrainischen Armee für den Osten des geschundenen Landes befindet.

Alarmierend: Wie das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes berichtet, soll hunderten ukrainischen Soldaten südöstlich von Pokrowsk die Einkesselung drohen. Die Einheiten sollen dort gegen eine zahlenmäßige russische Übermacht die Frontlinie halten. Aber wie lange können sie das noch gewährleisten?

Blutiger Krieg in Sommer-Landschaft: Ukrainische Soldaten beladen bei Pokrowsk einen Mehrfachraketenwerfer.
Blutiger Krieg in Sommer-Landschaft: Ukrainische Soldaten beladen bei Pokrowsk einen Mehrfachraketenwerfer. © IMAGO / NurPhoto

Ukraine-Krieg: Wladimir Putins Truppen sind bei Pokrowsk in der Offensive

Die von Putin völkerrechtswidrig geschickten russischen Verbände sollen unter erneut hohen Verlusten mittlerweile bis auf wenige Kilometer an Pokrowsk herangerückt sein. Sie sollen laut Forbes dabei ukrainische Truppen umgangen haben, die die Linie zwischen dem Dorf Memryk und dem Fluss Wowtscha halten. Von der Siedlung Memryk sind es zwar noch 20 Kilometer Luftlinie bis an die Stadtgrenze von Pokrowsk. Die Ukrainer halten aber genau hier diesen Frontabschnitt. Unklar ist, ob es hinter den aktuellen Stellungen eine weitere Verteidigungslinie gäbe oder ob die Russen freies Gelände vor sich hätten.

Wie Forbes weiter berichtet, hält die 25. ukrainische Luftlandebrigade die russischen Angreifer knapp 2,5 Kilometer südwestlich von Memryk beim Dorf Ukrainsk (noch) auf – unter anderem durch den Einsatz von Marder-Schützenpanzern aus deutscher Produktion. Sollte Russland an diesem Punkt jedoch der Durchbruch gelingen, könnten Putins Truppen die ukrainischen Soldaten an diesem Front-Vorsprung einkreisen und ihnen den Nachschub abschneiden. Währenddessen rollt Moskaus Nachschub an russischen Panzern und Panzerhaubitzen ununterbrochen in Richtung Ukraine-Front.

Donbass-Front in der Ukraine: Wuhledar und Pokrowsk schwer unter Druck

Bedenklich: Putins Armee rückt am Pokrowsk-Frontabschnitt sehr schnell vor. Erst am Mittwoch (4. September) hatte das Verteidigungsministerium in Moskau die Einnahme des Dorfes Karliwka rund fünf Kilometer östlich von Memryk vermeldet. Das Tempo der Vorstöße ist alarmierend: Wie das Institute for the Study of War (ISW) zuletzt schrieb, sollen die russischen Streitkräfte im August in der Ukraine insgesamt 477 Quadratkilometer erobert haben. Viele davon im Donbass. Damit nicht genug: Zuletzt fiel der ukrainischen Open-Source-Quelle „Deep State“ zufolge weiter südlich auch das Dorf Prechystivka. Laut des russischen Telegram-Kanals „Katyonik“ sehe dieser Angriff „wie ein Auftakt dafür aus, Wuhledar in die Zange zu nehmen“.

Die Kleinstadt (vormals 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner) ist seit dem Aufstand der durch Moskau unterstützten pro-russischen Separatisten schwer umkämpft und mittlerweile völlig zerstört. Die Ukrainer konnten Wuhledar aber immer als Frontbastion halten. Nun soll ihren verbliebenen Einheiten demnach auch hier die Einkesselung drohen. Fällt Wuhledar, und gelingt der russischen Armee der Vorstoß an die Stadtgrenze von Pokrowsk, könnten Putins Truppen im Donbass auf einer Breite von mehr als 50 Kilometern vorrücken. (pm)

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