Mit 7560 km/h: Putins Super-Rakete lässt die Ukraine erzittern
Die Invasionstruppen Wladimir Putins fügen den ukrainischen Streitkräften heftige Verluste mit einer Waffe aus Russland zu, die bislang kaum zum Einsatz kam.
Nikanorivka - Im Ukraine-Krieg läuft derzeit nicht viel gut für Kiew. Während öffentlich Fragen nach der Arbeit des neuen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj laut werden, rücken die russischen Invasionstruppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im Donbass immer weiter vor.
Iskander-M: Russisches Raketensystem bringt der Ukraine bittere Verluste bei
Moskaus Armee erbeutet und zerstört dabei mittlerweile regelmäßig westliche Kampfpanzer wie Leopard 2. Von denen gar nicht mehr allzu viele übrig sind. Auffällig: Vor allem eine Waffe aus Russland fügt den ukrainischen Streitkräften seit Wochen empfindlichste Verluste bei.
Es handelt sich um ein Raketensystem, das der Kreml seit dem völkerrechtswidrigen Überfall auf den westlichen Nachbarn recht dosiert eingesetzt hat. Die Rede ist von Iskander-M, mit dem den Russen wohl symbolträchtige Schläge gegen die bislang unverwundbaren Patriot-Flugabwehrsysteme und HIMARS-Mehrfachraketenwerfer der Ukrainer gelungen sind.

Waffen-Lieferungen für die Ukraine: Kiew verliert Patriot-Abschussrampen
Militärexperte Oberst Markus Reisner sprach kürzlich von einem „signifikanten Erfolg der Russen: zwei Patriot-Werfer, die vermutlich inklusive eines Radars durch den gezielten Einsatz einer russischen Iskander-Rakete zerstört wurden“, erklärte der österreichische Offizier bei ntv.de. Mit Blick auf ein Video russischer Blogger meinte er: „Erkennbar ist eine Kolonne von Fahrzeugen, die entlang einer Bewegungslinie fährt. Und diese (Kolonne, d. Red.) wird gezielt von einer Rakete angegriffen. Es gibt mehrere Detailaufnahmen von den Trümmern. Diese stehen den Experten zur Verfügung und es sprechen einige Merkmale für zwei Patriot-Werfer. Wer ganz genau hinsieht, kann also tatsächlich Patriot-Systeme erkennen.“
Besagter Verlust alarmiert westliche Unterstützer der Ukraine nachdrücklich: Deutschland hatte zwei Patriot-Luftabwehrsysteme mit mehreren Abschussrampen geliefert, die USA stellten ein System zur Luftverteidigung zur Verfügung. Ferner hatten die Niederlande zwei Patriot-Abschussrampen geschickt. Das war es dann aber auch schon mit den wertvollen Patriots. Erstmals überhaupt bestätigten westliche Militärbeobachter die Zerstörung eines solchen Systems durch Russland. Es ist der nächste empfindliche Rückschlag für die Verteidiger.
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Wladimir Putins Super-Waffe: Kurzstreckenrakete 9M723 lässt sich nicht verteidigen
Der Angriff auf die Luftabwehr-Kolonne soll russischen Angaben zufolge nahe der Stadt Pokrowsk im Donbass erfolgt sein. Moskau machte bislang stets ein Riesen-Geheimnis um Bombardements mit den wuchtigen ballistischen Kurzstreckenrakete 9M723, die die Verteidigungsallianz Nato verschiedenen Medienberichten zufolge bis heute vor große Rätsel stellen sollen. Die Raketen können angeblich bis zu 2100 Meter pro Sekunde schnell fliegen - das entspricht 7560 km/h. Was wirklich unfassbar schnell wäre, nachdem Iskander-M bereits 2006 in Dienst gestellt wurde.
Da sie angeblich auch ihre Flugbahn ständig anpassen können, sind sie mutmaßlich kaum oder sogar nicht zu verteidigen. Zumindest ist kein Abschuss einer solchen russischen Rakete bekannt. Damit nicht genug: Laut der Studie „The Military Balance 2020“ der US-Denkfabrik The International Institute for Strategic Studies (IISS) verfügten die Russen vor vier Jahren über geschätzt 140 Iskander-M-Startsysteme, die in der Regel auf dem Lastkraftwagen MSKT-7930 untergebracht sind.

Regime von Wladimir Putin: Moskau prahlt auf Paraden mit dem Iskander-M
Darauf lassen zumindest diverse Militär-Paraden mit Wladimir Putin in Moskau und öffentlichkeitswirksame Drohgebärden aus der Ostsee-Exklave Kaliningrad schließen, bei denen MSKT-7930 mit aufmunitionierten 9M723 zu sehen waren. Mit einer solchen Kurzstreckenrakete, die angeblich eine Reichweite von 500 Kilometern hat, soll die russische Armee vermutlich Anfang März zudem einen amerikanischen Mehrfachraketenwerfer HIMARS ausgeschaltet haben. Militär-Bloggern zufolge soll sich der Schlag beim Dorf Nikanorivka ereignet haben, rund 40 Kilometer nordwestlich von Awdijiwka im Osten gelegen. Ort und Zeitpunkt ihrer Fotos lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Ob Putins Raketen mit einer geschätzten Länge von 7,28 Metern, einem Durchmesser von 0,91 Metern sowie einem Gefechtsgewicht von 4615 Kilogramm derweil einfach zu schnell waren, oder ob kein modernes ukrainisches Flugabwehrsystem in der Gegend platziert war, um die Raketen abzufangen, ist nicht überliefert. Der verstärkte Einsatz der Iskander zeigt indes die missliche Lage Kiews im Ringen mit dem unberechenbaren Nachbarn. Der Militärhistoriker Prof. Sönke Neitzel erklärte am Dienstag (19. März) dem „heute journal“ des ZDF bezeichnend: „Die Ukraine ist jetzt sicherlich massiv unter Druck. Und es wird auch von Leuten, die wirklich Einblicke haben, eben nicht mehr ausgeschlossen, dass die Ukraine auch zusammenbrechen kann.“ (pm)