ATACMS-Raketen dezimieren Putins Truppen: US-Waffen setzen Russland an Ukraine-Front unter Druck
Die Ukraine feuert seit April vermehrt ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite in Richtung Krim. Die Vereinigten Staaten wollen jetzt nachliefern.
Kiew – Bei einer Attacke mit einer US-amerikanischen ATACMS-Rakete sollen mehr als 100 russische Soldaten getötet worden sein. Die Waffen besitzen einen Kopf mit Streumunition und werden von den ukrainischen Streitkräften schon länger im Krieg gegen Russland eingesetzt. Gerade die Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern sind kritisch für die Verteidigung der Ukraine: Das Militär kann so Ziele attackieren, die sich weit hinter der Front befinden. Weil die Produktion eines vor einigen Jahren bestellten Auftrags abgeschlossen ist, wollen die Vereinigten Staaten der Ukraine nun weitere ATACMS-Waffen liefern.
Eine „erhebliche Anzahl“ treffe „jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt“ ein, zitiert Newsweek die Aussagen des stellvertretenden Armee-Sekretärs Doug Bush gegenüber Politico am Donnerstag. Bush ist für die militärischen Bereiche Beschaffung, Logistik und Technologie zuständig. Laut ihm ermöglicht die neue Lieferung den USA, die Ukraine mit Raketen zu unterstützen, ohne die eigene Schlagkraft zu gefährden. „Es kommen viele ATACMS vom Band.“

USA lieferten heimlich ATACMS-Raketen im April
Es ist nicht das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten die Version der Kurzstreckenrakete mit 300 Kilometern Reichweite an die Ukraine liefern. Ende April hatte der Sprecher des US-Außenministeriums Vedant Patel bestätigt, dass Waffen von diesem Typ als Teil des Nothilfe-Pakets vom März in der Ukraine angekommen seien. Dies sei auf direkte Anweisung des Präsidenten Joe Biden geschehen.
Kurz zuvor hatte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses Jake Sullivan eine heimliche Raketen-Lieferung öffentlich gemacht. Die Ukraine habe sich verpflichtet, die Waffen nur innerhalb des eigenen Territoriums einzusetzen, zitiert Reuters Sullivan. Die Raketen seien zum ersten Mal am 17. April bei einem Angriff auf einen russischen Flugplatz auf der Krim zum Einsatz gekommen, eine zweite Offensive folgte kurz darauf. Vergangene Woche attackierte die Ukraine erneut Militärbasen auf der Krim.
Ukraine im Krieg: Mit ATACMS gegen Waffen aus Nordkorea
„Wir werden mehr schicken“, kündigte Sullivan damals an, wie Reuters berichtet. Das erfolgt nun im Rahmen eines Hilfspakets in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar. Schon im September hatte es Berichte darüber gegeben, dass US-Präsident Biden der Ukraine ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite zugesichert habe. Laut Sullivan ist im Pentagon ein Sinneswandel erfolgt, nachdem Russland im Dezember ballistische Langstreckenraketen gegen die Ukraine eingesetzt hat, die Nordkorea geliefert hatte – trotz Warnungen der USA. (ses)