Gewaltige russische Verluste: US-Institut sieht Ablenkungsmanöver Wladimir Putins
Eine neue Analyse zum Ukraine-Krieg wähnt Moskau-Autokrat Wladimir Putin wegen der verheerenden Verluste sowie wirtschaftlich in Russland schwer unter Druck.
Moskau – Der Machthaber aus dem Kreml in Moskau, Wladimir Putin, hört nicht auf. Er setzt den Ukraine-Krieg fort. Dabei sind die Verluste für Russland ungebremst hoch. Während auch die ukrainische Armee neben Soldaten zum Beispiel Leopard-2-Panzer in den heftigen Kämpfen verliert.
Verluste im Ukraine-Krieg: US-Analyse sieht schwierige Lage für Wladimir Putin
Die Ukrainer setzen die Russen zum Beispiel im Schwarzen Meer unter Druck, indem selbst Bohrplattformen zum militärischen Ziel werden. Und: Geht es nach einer Einschätzung aus den USA, bringen die dramatischen Verluste unter seinen Soldaten Putin innerhalb der Russischen Föderation so langsam in eine prekäre Lage.
Putin versuche mit seiner gegenwärtigen Rhetorik von militärischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für Russland abzulenken, schreibt die viel zitierte US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in einer aktuellen Einschätzung vom 18. Mai.. Die Analysten des ISW verweisen unter anderem auf Aussagen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb, der in einem Interview mit dem britischen Guardian meinte, der Kreml stelle seine Wirtschaft und sein Militär fälschlicherweise als stark dar.

US-Analyse zu Russland: Steht es um Wladimir Putins Wirtschaft so schlecht?
Stubb merkte in dem Interview an, dass Russland seine Finanzreserven angeblich erschöpft habe und der russische Zinssatz bei über 20 Prozent liege. Damit nicht genug: Der amerikanische Think Tank geht ferner davon aus, dass die russischen Streitkräfte ununterbrochen erhebliche Verluste auf dem Schlachtfeld erleiden. Und zwar in einem solchen Ausmaß, das mittel- bis langfristig „wahrscheinlich nicht tragbar“ sei. Was genau mit „nicht tragbar“ gemeint ist, geht aus der Analyse nicht hervor. Bislang regte sich in der russischen Zivilgesellschaft angesichts der brutalen Verluste in der Ukraine kaum öffentlicher Widerstand gegen das autokratische Regime im Moskauer Kreml.
Der US-Bericht fällt ein harsches Urteil darüber, wie Putin sein Land anleitet. So habe der Kreml-Chef die russische Wirtschaft schlecht verwaltet hat, die unter „nicht tragbaren Kriegsausgaben, steigender Inflation, erheblichem Arbeitskräftemangel und Kürzungen des russischen Staatsfonds“ leide. Die „anhaltende Erschöpfung“ der materiellen, personellen und wirtschaftlichen Ressourcen würden Putin im aktuellen Tempo „2026 oder 2027 wahrscheinlich vor schwierige Entscheidungen stellen“, schreibt das ISW weiter.
Russland | |
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amtlich: | Russische Föderation |
Einwohnerinnen und Einwohner: | 143,4 Millionen |
Hauptstadt: | Moskau |
Fläche: | 17.074.636 km² |
Grenzen mit: | Norwegen, Finnland, Estland, Litauen, Polen, Belarus, Ukraine, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan, China, Mongolei, Nordkorea |
Lage in Russland: US-Analysten zweifeln Behauptungen Wladimir Putins an
Das ISW nahm in seiner Analyse Bezug auf ein am 18. Mai veröffentlichtes Interview Putins mit dem Kreml-treuen Journalisten Pavel Zarubin. Putin hatte in diesem Gespräch behauptet, Russland verfüge über genügend Personal und Material, um den Krieg in der Ukraine zu einem „logischen“ Ende zu bringen und die für Russland „notwendigen“ Ergebnisse zu erzielen. Diese Rhetorik solle nach Meinung der Wissenschaftler aus Washington die tatsächlich prekäre Situation der russischen Streitkräfte und der russischen Wirtschaft kaschieren. (pm)