Hilfe für Putins Krieg: Nordkorea schickt nach Soldaten schwere Artillerie an die Ukraine-Front
Obwohl Truppen aus Nordkorea wohl hohe Verluste in Russland erleiden, unterstützt Kim Jong-un seinen Verbündeten Wladimir Putin – und liefert schwere Waffensysteme.
Moskau – Nordkoreas Unterstützung für Russlands brutalen Krieg gegen die Ukraine bleibt weiterhin massiv. Nicht nur, dass mittlerweile Tausende Soldaten von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un in Russland stationiert sein sollen. Moskau erhält auch immer wieder Lieferungen mit militärischer Ausrüstung aus dem Partnerland.
So soll das Kim-Regime bereits im November schwere Artillerie an die Armee des russischen Machthabers Wladimir Putin geschickt haben, wie die Financial Times berichtete. 50 Haubitzen und knapp 20 Mehrfachraketenwerfer seien für eine Gegenoffensive in der russischen Region Kursk gegen Truppen aus der Ukraine geplant gewesen.
Nordkorea liefert weitere Artillerie an Russland – reichweitenstarke Waffen für den Ukraine-Krieg
Laut einem Bericht des Militärmagazins Defence Blog hat Nordkorea nun weitere Artilleriewaffen nach Russland geliefert. Videos und Bilder eines mit den Waffensystemen beladenen Zuges würden darauf hindeuten. Genauer soll es sich dabei um mehrere Langstreckenartilleriegeschütze vom Typ M1989 Koksan handeln. Die selbstfahrende 170-mm-Kanonenhaubitze wurde in Nordkorea während der 1980er Jahre entwickelt und stellt das schwerste Artilleriegeschütz des nordkoreanischen Militärs dar.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, dem M1979 Kuksan, soll die an Russland gelieferte Version über einige Vorteile für den Krieg verfügen. So sei der Stauraum im Inneren der auf einem modifizierten Panzerchassis montierten Kanone um einen Stauraum für Munition und eine Schutzkabine für die Besatzung erweitert worden, schreibt Defence Blog. Insgesamt könne das Artilleriegeschütz 12 Schuss Munition tragen.

Nordkoreas Unterstützung für Russland – Soldaten und Waffen bis zum „Tag des Sieges“
Die von Nordkorea gelieferten Artilleriewaffen könnten laut dem Bericht für einen strategischen Vorteil der russischen Truppen im Ukraine-Krieg sorgen. Zudem unterstreiche die Lieferung die sich vertiefenden Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Das beweist auch eine Äußerung des nordkoreanischen Außenministers Choe Sin Hui bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow. Er versprach Russland, „bis zum Tag des Sieges stets fest an der Seite unserer russischen Kameraden“ zu stehen.
Dass die nordkoreanische Unterstützung für Russland auch einen symbolischen Charakter enthält, glaubt auch der Analyst der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) und Biden-Berater Victor Cha. Auf einer CSIS-Veranstaltung Ende Oktober sagte er: „Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, was ein Land für ein anderes tun kann, das ein größeres Symbol der Treue und Unterstützung ist als die Entsendung von Truppen in Kriegszeiten“.
Für Nordkorea seien durch die Unterstützung aber auch einige Vorteile zu erringen, so Cha. Das Regime von Kim Jong-un könne aus Moskau technologische Unterstützung für Raketen- oder Nuklearprogramme erhalten – oder Hilfe beim Bau eines Atom-U-Boots bekommen.
Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Berichte von Toten und Verletzten
Bilder und Videos im Internet sollen jedoch beweisen, dass die Situation der nordkoreanischen Soldaten in Russland alles andere als gut ist. Wie die Bild berichtete, seien darauf nordkoreanische Truppen zu sehen, die ohne jede Deckung ins offene Feld gegen ukrainische Truppen geschickt werden. Offiziell wurden die Aufnahmen jedoch nicht bestätigt.
Dabei soll es laut der ukrainischen Armeeführung auch zu Verlusten unter den Nordkoreanern kommen. So sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen von vielen Toten und Verletzten unter den nordkoreanischen Truppen. Ein Vertreter des US-Außenministeriums bestätigte diese Annahme: „Wir haben gesehen, dass nordkoreanische Soldaten an die Front in Kursk geschickt werden, und wir haben gesehen, dass sie Verluste erleiden, sowohl Tote im Gefecht wie Verwundete.“ (nhi)