Kurz vor der US-Wahl 2024: Trump und Harris setzen in Schlussplädoyers auf Konfrontation

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In den letzten Tagen der US-Wahl 2024 konzentrieren sich Kamala Harris und Donald Trump auf ihre Kontraste. Die eigenen Ziele bleiben im Hintergrund.

Washington, D. C. – Die demokratische Kandidatin Kamala Harris hält ihr Schlussplädoyer und auch der Republikaner-Wahlkampf für Donald Trump erreicht den Höhepunkt. Es ist die wichtigste Zeit, um die unentschlossene Wählerschaft, besonders aus den entscheidenden Swing States, für sich zu gewinnen. Trotzdem fokussieren sich beide Kandidaten in den finalen Tagen bis zur US-Wahl 2024 auf ihren Gegenpart und nicht auf die eigenen Ziele.

Harris hielt ihre Abschlussrede im Veranstaltungsort „The Ellipse“, wo auch der Ex-Präsident Donald Trump am 6. Januar 2021 sprach. Sie nutzte den durch den Sturm aufs Kapitol geprägten Platz, um ihre Unterschiede zum republikanischen Kandidaten herauszustellen. Trump sei, so zitierte die New York Times Harris, „von Missgunst zerfressen und auf unkontrollierte Macht aus“. Im Gegensatz dazu versuchte Harris wie zum Beginn ihrer Kampagne, ein optimistisches Zukunftsbild zu zeichnen.

Die Vizepräsidenten Kamala Harris (l) und der ehemalige Präsident Donald Trump bei unterschiedlichen Wahlkampfveranstaltungen
Donald Trump und Kamala Harris geben im Endspurt zur US-Wahl 2024 noch einmal alles. © picture alliance/dpa/AP | Uncredited (Montage)

Harris will Einigkeit und Debatte – damit grenzt sie sich zur US-Wahl 2024 aktiv von Trump ab

„Am ersten Tag, wenn er gewählt wird, würde Donald Trump mit einer Feindesliste in sein Büro gehen. Wenn ich gewählt werde, werde ich mit einer To-do-Liste antreten“, betonte Harris. So bemühte sich Harris bei jedem Thema den Vergleich mit Trump herzustellen. Die Demokratin stellte sich in ihrer Rede auch als ehemalige Staatsanwältin dar, die einen „lebenslangen Instinkt zu beschützen“ habe.

Ihr Hauptthema war die Wirtschaft, wobei sie unter anderem einen Preisdeckel für verschreibungspflichtige Medikamente und ein Verbot von Preisabzocke bei Lebensmitteln versprach. Das zeichne sie von Trump ab, der Politik für die reiche Elite mache. So blieb die Abgrenzung von ihrem Gegenkandidaten das Hauptthema ihrer Rede. Im Gegensatz zu Trumps Narrativ der Ausgrenzung wolle die Demokratin Einigkeit für die USA schaffen.

„Besetztes Land“: Trump poltert gegen Biden-Administration mit Harris und Migrationspolitik

Ähnlich fokussiert auf seinen demokratischen Gegenpart war auch Trump, dessen Reden und Interviews der letzten Tage als behelfsmäßiges Schlussplädoyer gelten können. „Seid ihr jetzt besser dran als vor vier Jahren?“, war in den letzten Tagen die Eröffnungsfrage für Trumps Reden. „Wenn Kamala Harris vier weitere Jahre bekommt, kann sich unsere Wirtschaft niemals erholen. Wenn ich gewinne, werden wir schnell die größte Wirtschaft in der Geschichte der Welt aufbauen“, stellte Trump laut CNN gegenüber.

Trump fokussierte sich in der letzten Woche des Wahlkampfes erneut auf das Thema Migration. Er forderte laut NBC News die Todesstrafe für Migranten, „die einen US-Bürger töten“. Zudem sprach er sich für geschlossene Südgrenzen aus und versprach, Massendeportationen durchzuführen. In außenpolitischen Fragen und bei den Themen Arbeit und Soziales äußerte Trump teils Forderungen, die die meisten von NBC News herangezogenen Experten für unrealistisch halten. Weiterhin prägten auch Lügen und persönliche Angriffe seine Aussagen der letzten Tage.

Nicht zuletzt fiel die Trump-Kampagne am Sonntag wegen der Aussagen des Komikers Tony Hinchcliffe auf, der Puerto Rico als „schwimmende Müllinsel“ bezeichnete. Wie so oft während der US-Wahl 2024, war es die Trump-Kampagne und nicht Trump selbst, die sich von den Aussagen distanzierte. Trump zeigte sich nach der Veranstaltung sogar eher stolz. Auch der Republikaner fiel bei dieser Rede erneut durch extreme Aussagen auf. „Die Vereinigten Staaten sind ein besetztes Land“, hieß es zum Beispiel. Auch wenn nicht als offizielle Abschlussrede angekündigt, gilt die Rede als extremstes Schlussplädoyer der Präsidentschaftsgeschichte. (lismah)

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