Mit Pommes-Duft gegen Harris: Trump kämpft an McDonald’s-Fritteuse um Swing State
Mit Schürze bei McDonald’s: Donald Trump inszeniert sich vor der US-Wahl als Mann der Arbeiter. Kann er damit in den Umfragen gegen Harris punkten?
Feasterville-Trevose – Es war ein ungewöhnlicher Wahlkampfauftritt vor der US-Wahl 2024 am 5. November: Donald Trump hat eine McDonald’s-Filiale im umkämpften Swing State Pennsylvania besucht. Der republikanische Präsidentschaftskandidat legte sein Jackett ab, band sich eine Schürze um und zeigte sich an der Fritteuse. Er frittierte Kartoffelstreifen, befüllte Pappschalen und bediente Kunden am Drive-through-Schalter. „Es braucht tatsächlich große Expertise, um es richtig und schnell zu machen“, kommentierte Trump mit einem Lächeln, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Arbeiten bei McDonald’s: Trump versucht mit Auftritt in den Umfragen gegen Harris zu punkten
Diese Aktion war mehr als nur eine PR-Aktion. Trump nutzte den Auftritt, um seine Rivalin Kamala Harris direkt anzugreifen. Harris hatte im Wahlkampf behauptet, während ihres Studiums bei McDonald’s gearbeitet zu haben, was Trump als Lüge bezeichnete. Beweise für seine Behauptung legte er jedoch nicht vor. „Ich habe jetzt 15 Minuten länger als Kamala bei McDonald’s gearbeitet“, spottete Trump stattdessen. Doch ob ihm das in den knappen Umfragen hilft, um gegen die Vizepräsidenten im Rennen um das Weiße Haus zu punkten?

Trumps Wahlkampfteam verbreitete jedenfalls die Bilder des Auftritts auf sozialen Medien, während die Polizei die Straßen um die Filiale absperren musste. Zahlreiche Trump-Fans hatten sich versammelt, um den Ex-Präsidenten zu feiern und skandierten „USA, USA, USA“, wie das ZDF berichtete.
Trump vs. Harris: Pennsylvania ist entscheidender Swing State bei US-Wahl 2024
Trumps Auftritt in Pennsylvania war sorgsam gewählt. Der Bundesstaat ist einer der wichtigsten Swing States, also der Staaten, die bei den US-Wahlen mal an die Republikaner und mal an die Demokraten fallen. Die Region gilt als Bastion der Arbeiterklasse – und Kamala Harris sieht sich im Wahlkampf immer wieder mit Vorwürfen der Eliten-Ferne konfrontiert. Um den Eindruck wegzuwischen, hebt sie ihren früheren Job bei McDonald’s hervor. Dass Trump sie deswegen der Lüge bezichtigt, ließ der Wahlkampfsprecher von Harris, Ian Sams, deswegen nicht unkommentiert stehen. „Wenn Trump verzweifelt ist, weiß er nur zu lügen“, ließ er wissen.
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Harris selbst betont in Interviews, dass ihre Erfahrungen als Studentin sie geprägt haben. Die New York Times berichtete, dass eine Jugendfreundin von Harris bestätigte, dass die heutige Vizepräsidentin tatsächlich bei der Fast-Food-Kette gearbeitet habe.
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Trumps Auftritt bei McDonald’s ist Teil seiner bewährten Strategie, Verschwörungstheorien zu verbreiten und Zweifel zu säen. Bereits in der Vergangenheit hatte er unbegründete Behauptungen über Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl 2020 aufgestellt und die sogenannte „Birther“-Bewegung gegen Barack Obama unterstützt. Mit solchen Aktionen versucht Trump, seine Basis zu mobilisieren und seine Gegner zu destabilisieren.
Umfragen zur US-Wahl 2024: Trump und Harris liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Ob er damit durchkommt, bleibt abzuwarten. In den aktuellen Umfragen zur US-Wahl liefern sich Trump und Harris ein enges Kopf-an-Kopf-Duell. Laut einer landesweiten Umfrage der New York Times liegt Harris im Durchschnitt mit 49 Prozent vor Trump, der auf 47 Prozent kommt. Entscheidend für den Sieg ist die Eroberung in den Swing States. Außer Pennsylvania sind das auch Michigan, North Carolina, Wisconsin, Nevada, Georgia und Arizona. (jkf)