Patt bei US-Wahl: Donald Trump könnte schon ein Unentschieden reichen

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Die US-Wahl könnte im Unentschieden zwischen Harris und Trump enden. Dann entscheidet der Kongress, indem die Republikaner auf eine Mehrheit hoffen.

Washington D.C. – Ex-US-Präsident Donald Trump könnte ohne Mehrheit als neuer Präsident aus der US-Wahl gegen Vize-Präsidentin Kamala Harris hervorgehen. Trump könnte ohne eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewinnen, aber auch ohne eine Mehrheit im Wahlleute-Gremium Electoral College, das schlussendlich die Präsidentschaft entscheidet.

Wie sieht dies Szenario nach der US-Wahl aus? Laut dem zwölften Zusatzartikel der US-Verfassung müsste dann zunächst das US-Repräsentantenhaus entscheiden.

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Trumps Anhänger vor seinem Anwesen in Mar-a-Lago, Florida, werden einen Niederlage höchstwahrscheinlich nicht akzeptieren. © Giorgio Viera / AFP

US-Wahl: Harris und Trump liefern sich knappes Rennen Swing States

Trump und Harris duellieren sich insbesondere um sieben US-Bundesstaaten, die mal Demokraten, mal Republikaner wählen. Diese Swing States genannten Staaten sind Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin und Nevada. Insgesamt werden von dort 93 der 539 Wahlleute im Electoral College entsandt. Die Umfragen zeigten in den letzten Tagen vor der US-Wahl einen leichten Trend zugunsten Trumps. Harris liegt jedoch überall nur innerhalb der statistischen Schwankungsbreite zurück, weshalb das Ergebnis der US-Wahl nicht seriös absehbar ist.

Insgesamt gäbe es drei rechnerische Szenarien, in denen Harris und Trump schlussendlich gleich viele, nämlich 269 Stimmen im Electoral College haben. Zum Sieg der US-Wahl braucht es 270.

Zentraler Swing State für Harris und Trump: Pennsylvania könnte US-Wahl entscheiden

Würde Harris Georgia, Arizona, Wisconsin und Nevada und Trump Pennsylvania, North Carolina und Michigan gewinnen, kämen beide auf 269 Stimmen im Electoral College nach der US-Wahl. Dasselbe würde für einen Sieg von Harris in Georgia, North Carolina sowie Arizona und einen Sieg Trumps in Pennsylvania, Michigan, Wisconsin und Nevada gelten. Das dritte Szenario für ein Patt nach der US-Wahl wäre ein Harris-Sieg in North Carolina, Arizona, Wisconsin und Nevada, sowie ein Trump-Sieg in Pennsylvania, Georgia und Michigan.

Die US-Wahl hat begonnen und letzte Umfragen deuteten bereits ein knappes Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris an. Alle News live zur US-Wahl finden Sie in unserem Ticker. Die Live-Entwicklungen zu den ersten Ergebnissen der US-Wahl können Sie ebenfalls im Ticker verfolgen. 

Die US-Wahl zwischen Trump und Harris dürfte erneut zu einer Zitterpartie werden. Das könnte die offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses der US-Wahl verzögern. Nach deutscher Zeit müssen sich Interessierte auf zeitliche Verschiebungen einstellen. Die US-Wahl kann derweil auch im Livestream verfolgt werden.

Die Entscheidung läge dann im Repräsentantenhaus, dessen 435 Abgeordnete über die nächste Präsidentschaft abstimmen müssten. Alle Sitze der Parlamentskammer im US-Kongress stehen bei der US-Wahl 2024 turnusgemäß zur Abstimmung.

Trumps Republikaner im Repräsentantenhaus könnten Patt nach US-Wahl brechen

In dieser Patt-Situation nach der US-Wahl würden allerdings nicht alle Abgeordneten einzeln abstimmen, sondern die Delegation jedes der 50 Bundesstaaten hätte eine Stimme. Aktuell halten die Republikaner die Mehrheit in 26 Bundesstaaten, die Demokraten in 22. Sollten die Mehrheitsverhältnisse nach der US-Wahl nicht zugunsten der Demokraten verschoben sein, würde dies für Trumps zweite Amtszeit ausreichen.

Sein Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance müsste sich in diesem Szenario einer Abstimmung im US-Senat unterziehen. Liegen die Umfragen richtig, könnten die Republikaner auch hier eine Mehrheit erobern. Gewinnen die Demokraten, ergäbe sich die Situation, dass Harris Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz zum Vizepräsidenten gewählt werden könnte. Das Verfahren wurde bisher dreimal im 19. Jahrhundert angewandt. (kb)

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