Deportationen, Zölle und weniger Klimaschutz: Trump kündigt radikale Änderungen an
Donald Trump ist offiziell der neue Präsident der USA. In seiner ersten Rede kündigt er massive Veränderungen an – und spricht von einem göttlichen Auftrag.
Washington, D.C. – „Wir stehen an der Schwelle der vier großartigsten Jahre in der amerikanischen Geschichte.“ Nur wenige Minuten nach seiner Amtseinführung als US-Präsident breitet Donald Trump seine Pläne für seine Amtszeit in einer Rede aus. Diese lassen sich wohl am besten als radikal bezeichnen – vor allem was seinen angekündigten Umgang mit der Migration in die USA angeht.
„Die gesamte illegale Einwanderung wird sofort unterbunden und wir beginnen damit Millionen und Abermillionen von kriminellen Ausländern dorthin zurückzuführen, wo sie herkamen“, erklärt Trump in seiner Antrittsrede. Das Publikum reagiert mit tosendem Applaus. Doch nicht nur bei der Migration will Trump grundlegende Veränderungen durchbringen.

Trump-Rede zur Amtseinführung – „größer, stärker und viel außergewöhnlicher“
Trump nimmt bei seiner Rede kein Blatt vor den Mund, schon gar nicht, wenn es darum geht, sich schon jetzt als der Retter der USA zu beschreiben. „Die Sonne strahlt über die gesamte Welt“, sagt Trump mit Blick auf den von ihm heraufbeschworenen gesellschaftlichen Wandel und seine anstehende Zeit als US-Präsident. Doch zunächst müsse man sich mit schwierigen Aufgaben befassen, die ein „radikales und korruptes Establishment“ hinterlassen habe. Wohl gerichtet an seinen Amtsvorgänger Joe Biden. Unter Trump würden die USA „größer, stärker und viel außergewöhnlicher als je zuvor“ werden.
Dieses Establishment habe die „Säulen unserer Gesellschaft“ zerstört zurückgelassen und sei mit „einer einfachen Krise“ in den USA, sowie den wachsenden Bedrohungen im Ausland überfordert gewesen. Trump bringt in diesem Zusammenhang auch die kürzlich in Los Angeles ausgebrochenen Waldbrände an, bei denen mindestens 25 Menschen ihr Leben verloren und tausende Häuser zerstört wurden. Die letzte Regierung unter Biden sei die Probleme nicht richtig angegangen, so Trump. „All das wird sich ab heute ändern – und es wird sich sehr schnell ändern“, verspricht er.
Rede nach Amtseinführung zum US-Präsidenten – Trump spricht von göttlichem Auftrag
In seiner Rede spricht Trump natürlich auch über die Attentatsversuche gegen ihn während des Wahlkampfes in den USA. Bei einer Wahlveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania am 13. Juli 2024 verfehlte eine Kugel den Republikaner nur knapp. Trump wurde dabei jedoch am Ohr verletzt und trug über eine gewisse Zeit ein entsprechendes Pflaster. Unter seinen Anhängern entwickelte sich daraus sogar so etwas wie ein Symbol.
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Nun geht Trump noch einen Schritt weiter und glaubt wohl daran, dass eine höhere Macht ihn vor den tödlichen Kugeln bewahrte. „Mein Leben wurde aus einem Grund gerettet“, so Trump bei seiner Rede zur Amtseinführung als US-Präsident. „Mein Leben wurde von Gott gerettet, um die USA wieder großartig zu machen.“ Und erneut erntet er den tosenden Applaus der Anwesenden. Kurz darauf erklärt er den 20. Januar 2025, also den Tag seiner Amtseinführung, zum „Tag der Befreiung“.
In einer Live-Übertragung ist allerdings zu sehen, dass mindestens zwei Personen die Überzeugung Trumps, dass Gott etwas mit seiner Rettung zu tun haben könnte, nicht unbedingt zu teilen scheinen: der nun abgelöste US-Präsident Joe Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris. Sie steigen nicht in den Beifall des Publikums ein.
Trump verspricht erste Beschlüsse in Rede zur Amtseinführung als US-Präsident
Neben der Ankündigung einer radikalen Grenz- und Migrationspolitik machte der US-Präsident weitere Versprechen für seine Amtszeit. „Alles, was wir tun, wird von einem starken Streben nach Exzellenz und unerbittlichem Erfolg inspiriert sein“, so Trump. Dafür wolle er „die komplette Restaurierung Amerikas“ beginnen.
Durch die konsequente Verfolgung krimineller Banden wolle er für Sicherheit in und außerhalb der Städte sorgen. Er werde zudem seine Mitarbeiter anhalten, die „Rekordinflation“ in den USA zu bekämpfen, die durch Überausgaben und Energiekosten verursacht worden seien. Mit dem berühmten Spruch „Bohren, Baby, Bohren“, läutet er zudem die Konzentration auf die Gewinnung fossiler Energieträger in den USA ein – was die Kosten für Energie senken solle.
Trump will auch aus diversen Abkommen zum Klimaschutz aussteigen, sowie das „Mandat für Elektrofahrzeuge“ widerrufen. Wie dies bei seinem engen Vertrauten und Tesla-Chef Elon Musk ankommt, bleibt abzuwarten. Noch während Trumps Rede kündigte das neue Weiße Haus zudem an, dass auch das Pariser Klimaabkommen aufgekündigt werde. Wie während seines Wahlkampfes bereits angekündigt, will Trump auch massive Zölle für den Import ausländischer Waren einführen. (nhi)