Droht ein Handelskrieg? - EU kündigt Reaktion auf neue US-Zölle an

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat eine entschlossene Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt. „Ich bedaure zutiefst die Entscheidung der USA, Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumexporte zu erheben“, so von der Leyen.  „Unrechtmäßige Zölle zulasten der EU werden nicht unbeantwortet bleiben – sie werden entschiedene und verhältnismäßige Gegenmaßnahmen nach sich ziehen“. Die EU werde handeln, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Man werde Arbeitnehmer, Unternehmen und Verbraucher in der EU verteidigen.

Kommen die Sonderzölle auf US-Produkte zurück?

Wie genau die EU reagieren will, teilte von der Leyen zunächst nicht mit. Als wahrscheinlich gilt, dass derzeit ausgesetzte Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter wieder eingeführt werden. Mit ihnen hatte die EU in Trumps ersten Amtszeit reagiert, als erstmals US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumexporte aus der EU eingeführt wurden. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič erklärte im Europaparlament, das Ausmaß der von Trump angeordneten Maßnahmen werde derzeit geprüft.

Von der Leyen schlägt Kompromisse vor

Nach früherer Einschätzung von Ursula von der Leyen könnten die EU und Trump einen neuen Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) schließen. Außerdem wäre es möglich, mehr Militärtechnik und Agrargüter aus den USA zu importieren und die Importzölle für US-Autos zu senken. Diese lagen zuletzt mit 10 Prozent deutlich über dem US-Zollsatz von 2,5 Prozent.