„Satan-2“-Debakel - Putin feuert Roskosmos-Chef wegen Raketenkrise

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, entlassen. Grund dafür sind Probleme mit der neuen Interkontinentalrakete „Satan-2“. Diese sollte eigentlich schon längst einsatzbereit sein, um Druck auf den Westen auszuüben. Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ gab es jedoch große Schwierigkeiten bei der Entwicklung und Produktion der Rakete. Kritik kommt vor allem aus Sicherheitskreise, die Borissow ein „völliges Versagen“ vorwerfen.

Peinliche Rückschläge und Sanktionen

Im vergangenen Jahr kam es zu einem peinlichen Vorfall, bei dem ein Teststart der Rakete scheiterte und einen riesigen Krater hinterließ. Dies war besonders ärgerlich, da Borissow Putin zuvor versichert hatte, dass die Rakete einsatzbereit sei. Zudem soll Russland aufgrund der Sanktionen Schwierigkeiten haben, wichtige Bauteile für die Rakete zu beschaffen. Bereits Borissows Vorgänger, Dmitri Rogosin, wurde aus ähnlichen Gründen entlassen. Die „Daily Mail" berichtet weiter, dass Borissow zudem möglicherweise bald wegen Veruntreuung von Staatsgeldern angeklagt wird.

Neuer Hoffnungsträger

Als neuer Chef von Roskosmos wurde Dmitri Bakanow ernannt. Der erst 39-jährige Bakanow war bisher stellvertretender Verkehrsminister und gilt als Experte für Satelliten und unbemannte Fahrzeuge. Mit ihm hofft Putin, das Raketen- und Raumfahrtprogramm wieder in die richtige Spur zu bringen. Gleichzeitig steht Borissow unter starkem Druck, da gegen ihn nun auch Ermittlungen wegen Veruntreuung von Verteidigungsgeldern aus seiner Zeit als stellvertretender Verteidigungsminister laufen könnten.