„Kopfgeldjäger“ für Abschiebungen: Idee von Trump-Parteikollege sorgt für Aufruhr
US-Präsident Donald Trump pocht auf sofortige Abschiebungen von illegal Eingewanderten. Aus seiner Partei kommen schrille Vorschläge zur Umsetzung.
Washington, D.C. – Massenabschiebungen aus den USA: Die Pläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump lösen Ängste aus, was offenbar auch Gerüchte nach sich zieht. In sozialen Medien sorgte zuletzt dieses für Aufregung: „Kopfgeldjäger“ sollen in Mississippi angeblich für jede erfolgreiche Abschiebung eines oder einen illegal Eingewanderten mit 1000 US-Dollar erhalten.
Reaktionen auf „Kopfgeldjäger“-Vorschlag für Trump-Massenabschiebungen
Die „Kopfgeldjäger“-Idee steht in Mississippi tatsächlich im Raum. Vorgeschlagen hat das Programm namens „Illegal Alien Certified Bounty Hunter Program“ der Republikaner Justin Keen. Übersetzen lässt es sich mit „Registrierte Kopfgeldjäger gegen illegale Einwanderer“. Das Geld für diese „Helfenden“ wolle der Bundesstaat bereitstellen, wie Newsweek einer Pressemitteilung von Matthew Barton – Parteikollege und Mitstreiter Keens in der Sache – entnahm.

Amnesty International war angesichts der Berichte alarmiert. Das Einwanderungsgesetz sei zivilrechtlicher und nicht strafrechtlicher Natur ist, sagte Amy Fischer, bei der Organisation zuständig für Rechte von Geflüchteten, zu Newsweek. Kopfgeldjäger zu engagieren, um das Gesetz durchzusetzen, sei eine „erschreckende Verwendung“ staatlicher Gelder für etwas, das an „Sklavenpatrouillen“ erinnere. Überdies werde es zu mehr „Chaos und Angst“ in den betroffenen Gemeinden führen, meinte sie.
Der Faktencheck der bekannten Faktenprüfungs-Website Snopes betont unterdessen, dass es sich bei der ganzen Sache lediglich um einen am 22. Januar im US-Repräsentantenhaus von Mississippi eingebrachten Gesetzesvorschlag handelt – und keinesfalls um eine bereits geltende oder umgesetzte Regelung. In sozialen Medien kursierten diesbezüglich bereits Spekulationen. Auch erwähne der Entwurf keine Belohnung von 1000. Dollar so Snopes.
Streit über Abschiebungen: Trump siegt gegen Kolumbien
Trump hat ein nie dagewesenes Abschiebeprogramm gegen „kriminelle illegale Einwanderer“ angekündigt. Seit seiner Amtseinführung treibt seine Regierung Festnahmen und Abschiebungen von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis voran. Ein aktuelles Beispiel: Kolumbien hinderte US-Militärflugzeuge mit Migranten am Landen. Jetzt hat das Land Abschiebeflügen ihrer Staatsangehörigen zugestimmt – woraufhin die USA die zuvor gegen das Land angekündigten Sanktionen zurückgenommen haben. (frs mit dpa)