Kims enormer Blutzoll: Hohe Verluste an Kursk-Front – Soldaten sterben für Russlands Waffentechnik

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Die Nordkorea-Soldaten sollen in Kursk schwere Verluste erleiden. Der Einsatz im Ukraine-Krieg lohnt sich dennoch für Kim – er erhält wohl Waffentechnologie.

Kiew/Moskau – Der Ukraine-Krieg steuert unaufhaltsam auf den nächsten düsteren Meilenstein zu: Am 24. Februar 2025 dauern die jüngsten Kämpfe zwischen Russlands Armee und den ukrainischen Verteidigern bereits drei Jahre an – und ein Ende des Ukraine-Kriegs ist weiterhin nicht greifbar. Zwar gibt es immer wieder Bestrebungen nach Verhandlungen, doch ein Durchbruch konnte bislang nicht erzielt werden.

Auf beiden Seiten sind die Verluste im Ukraine-Krieg hoch, und viele Frontabschnitte bleiben hart umkämpft. Besonders schwer soll gegenwärtig die Lage in Kursk sein. Unter den Toten und Verletzten der Kämpfe sind wohl auch zahlreiche Soldaten aus Nordkorea. Seit Monaten kämpfen die Männer an Seite der russischen Streitkräfte. Für Machthaber Kim Jong-un ist das ein lohnendes Geschäft.

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Nordkorea-Soldaten sterben in Kursk

Erst im vergangenen Sommer hatten die Streitkräfte der Ukraine bei einer Offensive Teile der Region in Kursk besetzt. Der Vorstoß kam für Russland mutmaßlich überraschend: Erst nach einiger Zeit konnte Wladimir Putin seine Truppen für eine Gegenoffensive formieren. Seitdem konnten die russischen Soldaten kontinuierlich Gebietsgewinne vermelden – unter Inkaufnahme hoher Verluste im Ukraine-Krieg. Doch Putin verliert bei den Kämpfen nicht nur seine eigenen Soldaten: Seit Monaten sind in Russland auch Soldaten aus Nordkorea im Einsatz und inzwischen sollen die Verluste in die Tausende gehen.

Eine neue Kriegsdynamik in Kursk könnte die Verluste im Ukraine-Krieg in den kommenden Tagen weiter in die Höhe treiben. Nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in Kursk am Wochenende, über den unter anderem die Kyiv Post berichtete, lieferten sich die verfeindeten Seiten bis zum späten Sonntagabend heftige Kämpfe. Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstöße in der westrussischen Region. „Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an“, hieß es. „Die Russen in der Region Kursk machen sich große Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam.“

Kim schickt Nordkorea-Soldaten in den Ukraine-Krieg: Verluste gegen Technologie

Dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un seine Landsleute in die Kämpfe des Ukraine-Kriegs schickt und hohe Verluste in Kauf nimmt, könnte sich am Ende für den isolierten Staaten dennoch auszahlen. Unter anderem soll Russland finanzielle Gegenleistungen erbringen und Rohstoffe nach Nordkorea liefern. Zudem wird spekuliert, dass Russland moderne Waffentechnologie mit Nordkorea teilt. Nun warnte US-Außenminister Antony Blinken vor Plänen Russlands, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen. Dies sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Wie viele Soldaten Kim noch in den Ukraine-Krieg schicken könnte, ist gegenwärtig unklar. Mit bis zu 1,3 Millionen Soldatinnen und Soldaten verfügt Nordkorea über eine der größten Armeen der Welt. Die aktuellen Kämpfe verschaffen den Truppen Kampferfahrung, was zugleich das Drohpotential gegenüber dem Nachbarn Südkorea noch einmal erhöhen könnte. Für Putin hingegen sorgen die Soldaten aus Nordkorea für Nachschub an der Front im Ukraine-Krieg. Bereits kurz nach den ersten Berichten über die nordkoreanischen Truppen, verbreiteten sich Meldungen über Nordkoreaner, die die sogenannte Fleischwolf-Taktik anwendeten und Vorstöße für Russland ermöglichten.

„Beachtliche Verluste“ im Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht über Soldaten aus Nordkorea

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete indes von schweren Verlusten unter den Nordkorea-Soldaten. Demnach wurde bis zu einem ganzen Bataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger vernichtet. „Das sind beachtliche Verluste“, sagte der Präsident in seiner Abendansprache. Gegenüber dem amerikanischen Podcaster Lex Fridman sagte Selenskyj in Bezug auf die Verluste unter den Nordkoreanern im Ukraine-Krieg: „Bis heute wurden 3.800 getötet oder verwundet.“

In Kursk sollen zahlreiche Soldaten aus Nordkorea sterben. Für Kim Jong-un scheint sich der Einsatz im Ukraine-Krieg zu lohnen. (Archivbild) © IMAGO / Newscom / EyePress

Die Aussage von Selenskyj lässt sich nicht unabhängig verifizieren und beziehen sich nicht ausdrücklich auf die Lage in Kursk. Doch viele Experten äußerten bereits die Vermutung, dass sich die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg zeitnah auf die Entwicklungen in Kursk konzentrieren wird. Der US-Außenminister Antony Blinken sagte am Montag, die Position der Ukraine im russischen Kursk sei für alle künftigen Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs von entscheidender Bedeutung.

Lage in Kursk: Wichtig für Ende des Ukraine-Kriegs – Blinken spricht über „Sicherheitsgarantien“

„Ihre Position in Kursk ist wichtig, weil sie sicherlich bei allen Verhandlungen, die in diesem Jahr zustande kommen könnten, eine Rolle spielen wird“, sagte Blinken gegenüber Reportern in Seoul. Zu den jüngsten Operationen in Kursk, wo prorussische Militärblogger von einer neuen, mächtigen Offensive der Ukraine berichteten, äußerte er sich nicht direkt. Dennoch machte Blinken klar: dass die Ukraine, selbst wenn es zu Verhandlungen über das Ende des Ukraine-Kriegs käme, weiterhin „angemessene Sicherheitsgarantien“ gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin benötige.

„Irgendwann wird es einen Waffenstillstand geben“, so Blinken. Doch Putin wird nicht denken, dass dies „Game Over“ bedeuten würde. „Seine imperialen Ambitionen bleiben bestehen, und er wird versuchen, sich auszuruhen, neu auszurüsten und schließlich erneut anzugreifen.“ Um dies zu verhindern, sei eine „angemessene Abschreckung“ vonnöten. (fbu)

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