Ende des Ukraine-Kriegs: Selenskyj kündigt Debatte über Sicherheitsgarantien an – an neutralem Ort
Die russischen Angriffe im Ukraine-Krieg halten an. Selenskyj setzt auf US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien. Gespräche in New York geplant.
Kiew – Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist weiterhin nicht abzusehen. Im Gegenteil: Auch in der Nacht auf Donnerstag (28. August) hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew mit neuen Luftangriffen schwer getroffen. Nach offiziellen Angaben sind dabei mindestens acht Menschen getötet worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau vor, mit den russischen Drohnen- und Raketenschlägen auf die seit langer Zeit geforderte Waffenstillstand und die Bitten um echte diplomatische Gespräche zu antworten. Anstelle von Friedensverhandlungen habe sich Russland für militärische Attacken entschieden. „Russland wählt das Töten, anstatt den Krieg zu beenden“, sagte er.
Ende des Ukraine-Kriegs nicht in Sicht: Gespräche über Sicherheitsgarantien in den USA
Zugleich setzt Selenskyj seine Hoffnungen darauf, dass die Ukraine in den USA einen außenpolitischen Durchbruch im Ukraine-Krieg erzielen kann. Am Freitag werden seine Chefunterhändler dort zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien für sein Land erwartet. Der Leiter des Präsidialamts Andrij Jermak und der frühere Verteidigungsminister Rustem Umjerow werden in New York mit Repräsentanten der Regierung von US-Präsident Donald Trump zusammentreffen, wie Selenskyj bekanntgab. Von amerikanischer Seite bestätigte Trumps Russland-Unterhändler Steve Witkoff die geplante Zusammenkunft.
„Alle, die an den Sicherheitsgarantien arbeiten – an den militärischen, politischen und wirtschaftlichen Komponenten der Sicherheitsgarantien –, werden einbezogen“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Es sei notwendig, so schnell wie möglich Fortschritte zu erzielen: „Die Russen müssen sehen, wie ernst es der Welt ist und wie schlimm die Folgen für Russland sein werden, wenn der Krieg weitergeht.“
Ende des Ukraine-Kriegs in weiter Ferne: Sicherheitsgarantien sollen die Ukraine schützen
Selenskyj beschuldigte den russischen Staatschef Wladimir Putin, keine Bereitschaft für Gespräche zu zeigen und dadurch ein gegenüber Trump abgegebenes Versprechen zu verletzen. Die Sicherheitsgarantien zielen darauf ab, die Ukraine nach einem Kriegsende vor einer erneuten russischen Offensive zu bewahren. Die USA planen eine Beteiligung, wobei die militärische Hauptverantwortung jedoch bei Europa liegen soll. Moskau weist Streitkräfte aus NATO-Staaten in der Ukraine kategorisch zurück.
Zur Person: Wolodymyr Selenskyj
Name | Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj |
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Geboren | 25.01.1978 |
Geburtsort | Krywyj Rih, Ukraine |
Ehepartnerin | Olena Selenska (verh. 2003) |
Amt | Präsident der Ukraine (seit 20.05.2019) |
Jermak und Umjerow leiten für die Ukraine auch die aktuellen Verhandlungen der Konfliktparteien in der türkischen Metropole Istanbul. Laut Selenskyj prüfen sie zusätzlich potenzielle Schauplätze für eine Begegnung mit Putin. Die ukrainischen Delegierten besuchten am Dienstag den Golfstaat Katar und am Mittwoch Saudi-Arabien. Ebenso sind Besprechungen in der Schweiz vorgesehen. Putin hingegen möchte erst dann mit einem ukrainischen Repräsentanten verhandeln, wenn eine vollständig ausgearbeitete Lösung für das Ende des Ukraine-Kriegs vorliegt. (cs/dpa)