Ukraine jagt offenbar Drohne in eigenen Abrams-Panzer – um Putin-Coup zu verhindern?

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Eine ukrainische Drohne zerstörte offenbar einen Abrams M1. Womöglich war das ein Versuch, den hochmodernen Panzer nicht in russische Hände fallen zu lassen.

Kursk – Die Ukraine hält seit August vergangenen Jahres einen Teil der russischen Grenzregion Kursk besetzt. Am vergangenen Sonntag (5. Januar) kam es zu heftigen Gefechten in dem Gebiet: Russische Truppen griffen am westlichen Rand an, bei der ukrainischen Gegenwehr setzten Spezialeinheiten auch Drohnen ein – eine davon flog offenbar in einen M1 Abrams-Panzer der Ukraine. Militärexperten vermuten dahinter eine absichtliche Aktion.

Ukraine-Krieg: Drohnenaufnahmen zeigen Zerstörung eines M1-Panzers

Ukrainische Einheiten waren im vergangenen Sommer unerwartet in die russische Stadt Kursk vorgedrungen. In der Folge hatte Russland etwa 50.000 Soldaten, darunter 10.000 Kämpfer aus Nordkorea, in dem Grenzgebiet zusammengezogen. Am Sonntag kam es erneut zu schweren Kämpfen in der Region. „Die Russen in der Region Kursk machen sich große Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam“, kommentierte der Generalstab in Kiew die Entwicklungen. 

Russland hatte daraufhin am Sonntag einen Angriff mit 50 gepanzerten Fahrzeugen gestartet. Womöglich, um eine gleichzeitig weiter östlich in Kursk begonnene Attacke der Ukrainer zu vereiteln, hieß es in einem Bericht des US-Mediums Forbes. Eine ukrainische Spezialeinheit teilte Drohnenaufnahmen des Angriffs auf der Plattform Telegram. Die Videos sollen zeigen, wie die Einheit fünf russische Panzer zerstört. Ebenso zu sehen ist, wie eine ukrainische Drohne in einen verlassenen und beschädigten M1 der 47. mechanisierten Brigade fliegt.

Ob der im Video zerstörte Panzer bei der Schlacht am 5. Januar beschädigt und manövrierunfähig wurde oder bereits bei einem früheren Gefecht in der Gegend einen Monat zuvor, ist laut Forbes nicht abschließend geklärt. Da sich das Gefährt in einem schwer umkämpften Gebiet befand, war es für beide Seiten zunächst unmöglich, den Panzer zu bergen. So entschieden die ukrainischen Truppen laut Forbes-Bericht offenbar dafür, den hochtechnologischen M1 selbst in die Luft zu jagen.

Mutmaßliche Zerstörung eines M1-Panzers in Kurs: Wollten Ukrainer Propaganda-Coup Putins verhindern?

Im vergangenen Jahr hatte Russland bei einer Militärparade in Moskau einen im Ukraine-Krieg erbeuteten Abrams-M1-Panzer in einer Propaganda-Show in Moskau ausgestellt. Der US-Kampfpanzer lieferte dem Kreml wohl wichtige Informationen über verwendete Materialien, Technik, Sensorik und vieles mehr. Womöglich wollten ukrainische Truppen mit der mutmaßlichen Zerstörung des M1 in Kursk verhindern, dass Russland nochmals ein solcher propagandistischer und technologischer Erfolg gelingt.

Der Screenshot eines Telegram-Videos zeigt, wie eine Drohne auf den Panzer vom Typ M1-Abrams zufliegt. © Screenshot Telegram / lost_warinua

Washington lieferte der Ukraine insgesamt 31 Stück der M1 Abrams, die USA haben selbst aber tausende Abrams-Kampfpanzer in ihren Beständen. Kiews Truppen verloren laut der Datenbank Oryx im Krieg bislang 17 der US-Panzer. Im Oktober vergangenen Jahres kündigte Australien an, 49 Abrams-Panzer an die Ukraine abzugeben. Kurz darauf berichtete die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), ukrainische Streitkräfte würden erstmals M1 Abrams in der Region Kursk einsetzen.

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