Angst vor Putins Invasion: Nato-Land rüstet Brigade mit 44 Leopard-Panzern auf
Mit Schwedens Nato-Beitritt 2024 wuchs das westliche Militärbündnis erneut. Nun sollen auch deutsche Panzer das schwedische Militär verstärken.
Berlin/Stockholm – Schweden kauft 44 neue deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8. Außerdem werden die 66 bisherigen Leopard-2-Panzer aus den Beständen der schwedischen Verteidigung ebenso umfassend modernisiert wie andere Kampffahrzeuge, wie das Verteidigungsministerium des neuen Nato-Mitglieds in Stockholm mitteilte. Der Grund für die Aufrüstung liegt auf der Hand. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind auch die skandinavischen Länder über die Gefahr aus Russland besorgt.
Insgesamt lassen sich die Schweden die Maßnahmen im Laufe der kommenden Jahre rund 22 Milliarden Kronen (rund 1,9 Mrd. Euro) kosten. Damit sollen die Verteidigungsfähigkeiten des skandinavischen EU-Landes erheblich gestärkt werden und zur Fertigstellung von vier im Aufbau befindlichen Brigaden beigetragen werden, wie es aus dem Ministerium hieß.
Wegen Ukraine-Krieg: Schweden kauft deutsche Panzer: Investitionen von fast 2 Milliarden Euro
Aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage nehme man die größte Aufrüstung seit den 1950er Jahren vor, erklärte Verteidigungsminister Pål Jonson. Die Investitionen in Panzer und Kampffahrzeuge seien ein wichtiger Teil davon.
Weiter schrieb der Verteidigungsminister auf der Social-Media-Plattform X: „Heute wird eine große Investition in die Heeresbrigaden vorgestellt. Es handelt sich um die Beschaffung von 44 neuen Panzern und die Modernisierung von 66 der bereits in der FM („forsvarsmakten“ zu dt. die schwedischen Streitkräfte, Anm. d. Red.) vorhandenen Panzer. Darüber hinaus werden die Kampffahrzeuge umfassend erneuert. Insgesamt handelt es sich um Investitionen in Höhe von mehr als 22 Mrd. Kronen.“
Neue Leopard-Panzer bis 2031 für Schweden – Schweden als neuestes Nato-Mitglied
Über die Lieferung der neuen Leopard-Panzer hat die zuständige schwedische Behörde FMV den Angaben zufolge ein Abkommen mit dem deutsch-französischen Rüstungsunternehmen KNDS unterzeichnet. Zehn davon sollen Panzer ersetzen, die Schweden an die Ukraine gespendet hat. Die neuen Panzer sollen planmäßig ab 2028 und bis voraussichtlich 2031 geliefert werden. In Schweden werden sie die Bezeichnung „Stridsvagn“ 123 tragen.
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Der Kampfpanzer Leopard 2 wird seit 1978 in Serie gebaut und ist das Nachfolgermodell des Leopard 1 Panzers. Die deutsche Bundeswehr bestellte 2023 selbst 18 Leopard 2 A8 Panzer im Wert von über 500 Millionen Euro, um die an die Ukraine gelieferten A6 Varianten zu ersetzten.
Schweden war der Nato erst 2024 als 32. Nato-Mitglied beigetreten. Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs gab das Land in Skandinavien seine Neutralität auf und strebte ähnlich wie Finnland den Nato-Beitritt an. Finnland konnte bereits 2023 beitreten, nachdem die Türkei den Beitritt Schwedens kurzzeitig blockiert hatte. (sischr/dpa)