News zum Ukraine-Krieg - Russland lehnt vorübergehende Waffenruhe in der Ukraine ab
Trump-Vertraute sprechen mit Selenskyj-Gegnern über mögliche Wahlen
09.10 Uhr: Vier Vertraute von US-Präsident Trump haben einem Bericht zufolge mit prominenten Gegnern von Ukraines Präsident Selenskyj über mögliche Präsidentschaftswahlen in der Ukraine gesprochen. Das berichtet „Politico“. Neben der Oppositionsführerin Julia Tymoschenko habe es auch Gespräche mit Vertretern von Ex-Präsident Petro Poroschenko gegeben. Die Ergebnisse des Austauschs sind bislang nicht bekannt. Trump hatte zuletzt wiederholt darauf gedrängt, dass es Wahlen in der Ukraine geben müsse.
Vor Ukraine-Krisengipfel: EU-Ratspräsident Costa empfängt Merz in Brüssel
09.01 Uhr: Vor einem weiteren Ukraine-Krisengipfel in Brüssel hat EU-Ratspräsident António Costa am Donnerstag den CDU-Chef und voraussichtlichen neuen Bundeskanzler Friedrich Merz empfangen. Beide gaben sich vor Fotografen lächelnd die Hände, ehe sie sich zu Gesprächen zurückzogen.
Ab dem Mittag beraten die EU-Staats- und Regierungschefs über die weitere Unterstützung für die Ukraine und die Verteidigung Europas. Deutschland wird dabei vom noch amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vertreten. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt an dem Treffen teil.
Merz hatte am Vortag in Brüssel bereits Gespräche mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und Nato-Generalsekretär Mark Rutte geführt. Merz und Rutte forderten dabei mehr Investitionen in die europäische Verteidigung. Kallas lobte die Ankündigung von Merz, die Verteidigungsausgaben in Deutschland zu erhöhen.
Ukraine: Mindestens drei Tote bei Angriff auf Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih
Donnerstag, 06. März, 08.15 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf ein Hotel in der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind Behördenangaben zufolge mindestens drei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. „Drei Menschen sind infolge nächtlicher Raketenangriffe auf Krywyj Rih getötet worden“, teilte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, am Donnerstag mit. 31 Menschen seien verletzt worden, 14 von ihnen befänden sich in einem kritischen Zustand.
Zunächst hatte die nationale Notfallbehörde zwei Tote nach dem Angriff auf das fünfstöckige Hotelgebäude gemeldet. Laut den ukrainischen Behörden wurden neben dem Hotel auch 14 Wohnhäuser sowie zwei Dutzend Autos, zwölf Geschäfte und eine Kultureinrichtung beschädigt.
Krywyji Rih ist die Heimatstadt von Präsident Selenskyj und steht seit dem Beginn des Krieges unter anhaltendem Beschuss.
US-Regierung zu Ukraine: Bewegen uns in „positive Richtung“
21.50 Uhr: Nach dem Eklat im Weißen Haus und den pausierten Waffenlieferungen nähert sich die US-Regierung eigenen Angaben zufolge wieder der Ukraine an. „Ich denke, wir bewegen uns in eine positive Richtung“, sagte US-Sicherheitsberater Mike Waltz beim Sender Fox News. Er habe mit dem Leiter des Präsidentenbüros in der Ukraine, Andrij Jermak, telefoniert. Jermak bestätigte bei Telegram das Gespräch.
Waltz erklärte, aktuell spreche man mit den Ukrainern über „einen Ort, ein Datum, ein Verhandlungsteam“. Auch „vertrauensbildende Maßnahmen“ seien Thema. Diese sollten schließlich der russischen Seite unterbreitet werden, „um zu testen“, wie sie darauf reagiere. „Gestern und heute waren ein positiver Schritt nach vorn, um zu sagen: Wir werden diese Friedensverhandlungen führen“, sagte Waltz.
Nach Angaben Jermaks wurden Schritte für „einen gerechten und dauerhaften Frieden“ besprochen. Zudem habe es einen Meinungsaustausch zu Fragen der Sicherheit und der Harmonisierung der bilateralen Beziehungen gegeben. Ein Treffen in nächster Zeit sei vereinbart worden.
Selenskyj bestätigt Vorbereitung für Verhandlungen mit USA
19.47 Uhr: Nach dem desaströsen Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump nehmen beide Seiten nach Angaben aus Kiew Anlauf für eine neue Verhandlungsrunde. „Heute haben unsere Teams - die der Ukraine und der USA - damit begonnen, ein Treffen vorzubereiten“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Dazu habe sein Kanzleichef Andrij Jermak mit dem US-Sicherheitsberater Michael Waltz telefoniert. Erste Ergebnisse gebe es womöglich schon nächste Woche, teilte Selenskyj mit. Wer an einem möglichen Treffen teilnehmen soll, blieb offen.
Am vergangenen Freitag war der ukrainische Staatschef im Weißen Haus mit Trump und dessen Vizepräsidenten J.D.Vance aneinandergeraten. Trump und Vance hatten Selenskyj schwere Vorwürfe gemacht. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen, ein geplantes Rohstoffabkommen nicht unterzeichnet. Die USA haben inzwischen die Waffenhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine ausgesetzt. Selenskyj brachte am Dienstag sein Bedauern über den Eklat zum Ausdruck.
Mit einem neuen Treffen hofft Kiew, sowohl die Wiederaufnahme der Waffenlieferungen zu erreichen als auch diplomatische Unterstützung Washingtons bei Friedensverhandlungen mit Moskau zu bekommen.
Élysée dementiert Pläne für neue Washington-Reise von Macron
14.57 Uhr: Der Élysée-Palast in Paris hat mögliche Pläne für eine erneute Washington-Reise von Präsident Emmanuel Macron in Begleitung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des britischen Premiers Keir Starmer dementiert. „Das ist nicht geplant. Es gibt keine Reise des Präsidenten nach Washington“, sagte ein Élysée-Sprecher nach einer entsprechenden Ankündigung der Pariser Regierungssprecherin.
„Es wird eventuell in Betracht gezogen, dass Präsident Macron mit Präsident Selenskyj und seinem englischen Amtskollegen erneut nach Washington reisen könnte“, hatte Regierungssprecherin Sophie Primas kurz zuvor nach der Kabinettssitzung in Paris gesagt. Macron wollte sich auf jeden Fall am Abend in einer Fernsehansprache an die Nation wenden, Hauptthema dürfte der Ukraine-Krieg sein.
Trump-Administration und Starmer sollen auf Selenskyj eingeredet haben
14.46 Uhr: Spitzenbeamte der Trump-Administration sollen geheime Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt haben, um die Beziehungen nach dem Eklat im Oval Office zu verbessern. Das berichtet CNN unter Berufung auf Quellen. Auch Keith Kellogg, Trumps Sonderbeauftragter für die Ukraine, soll beteiligt gewesen sein. Dem Bericht zufolge habe die US-Administration die Ukraine dazu aufgefordert, die Verhandlungen über das Rohstoffabkommen so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.
Laut einem Bericht der „Times“ soll sich auch der britische Premierminister Keir Starmer eingeschaltet und Selenskyj bei einem Anruf geraten haben, „sich zurückzuziehen und zu entschuldigen“. Wenig später drückte Selenskyj auf X sein Bedauern über den Streit aus (siehe Eintrag vom 4. März, 17.02 Uhr).
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