Deutschlandticket wird teurer: Was die Preiserhöhung für Zugreisende bedeutet
Die Verkehrsminister der Länder haben sich auf eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket geeinigt. Ab 2025 soll es monatlich neun Euro mehr kosten.
Schon seit längerem wurde eine Erhöhung des Preises beim Deutschlandticket diskutiert, um die hohen Personal- und Energiekosten zu decken – nun ist es fix: Ab dem 1. Januar 2025 wird er von derzeit 49 Euro auf 58 Euro pro Monat erhöht. Diese Entscheidung wurde von den Verkehrsministern der Länder getroffen, um die Finanzierung des Tickets „auf solidere Füße zu stellen“, wie Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, laut der Nachrichtenagentur dpa sagte. Der neue Preis liegt am oberen Rand des zuvor diskutierten Preisrahmens.
Preiserhöhung beim Deutschlandticket: Auch für Arbeitnehmer und Studierende wird es teurer

Die Preiserhöhung betrifft verschiedene Nutzergruppen unterschiedlich. Das Jobticket wird entsprechend teurer und kostet künftig 40,60 Euro. Studierende sind erst ab dem Wintersemester 2025/26 von der Erhöhung betroffen und zahlen dann 34,30 Euro. Trotz der Erhöhung bleibt das Ticket für Pendler in Ballungsräumen günstiger als viele andere Zeitkarten und bietet weiterhin einen finanziellen Vorteil.
Kritik an Preissprung beim Deutschlandticket ab 2025
Verbraucher- und Sozialverbände äußern Bedenken, dass die Erhöhung das Deutschlandticket für finanziell schwächere Menschen weniger zugänglich macht. „Eine Erhöhung um fast zwanzig Prozent ist für viele Fahrgäste ein Schlag in die Magengrube und treibt viele gewonnenen Fahrgäste zurück ins Auto“, sagte Detlef Neuß vom Fahrgastverband Pro Bahn laut dpa. Im Gegensatz dazu betonen Politiker wie Saarlands Mobilitätsministerin Petra Berg, dass das Deutschlandticket trotz der Erhöhung das „mit Abstand attraktivste Ticket“ bleibe. „Wir erwarten nicht, dass Menschen jetzt wirklich in großen Scharen aus dem ÖPNV wechseln“, sagte Berg.
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Wird das Deutschlandticket ab 2026 noch teurer?
Das ist noch unklar. Die staatlichen Zuschüsse für das Deutschlandticket sind auf drei Milliarden Euro jährlich begrenzt, hälftig aufgeteilt zwischen Bund und Länder. „Da Bund und Länder ihren Anteil zur Finanzierung des Deutschlandtickets nicht erhöhen wollen, ist die angekündigte Preiserhöhung zwangsläufig“, sagte der Präsident des Landkreistages, Achim Brötel. Die Preiserhöhung schaffe zwar Klarheit für 2025, jedoch sei das Grundproblem der langfristigen Finanzierung nicht gelöst. Der Bund hat seine finanzielle Unterstützung nämlich bisher nur für 2025 zugesagt. Das Bundesverkehrsministerium plant, das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung ab 2026 erst im kommenden Jahr zu starten. Das sorgt für Unruhe unter den Landesministern.
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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert eine dauerhafte Mitfinanzierung durch den Bund. Außerdem solle die Überjährigkeit der Mittel festgeschrieben werden, damit ungenutzte Mittel auch im Folgejahr verwendet werden dürfen.
In welchen Zügen dürfen Reisende und Pendler mit dem Deutschlandticket fahren?
Deutschlandweit nutzen rund 13 Millionen Menschen das Ticket, das seit dem 1. Mai 2023 gültig ist. Es vereinfacht die Tarifstruktur vieler Verkehrsverbünde und ist im Vergleich zu anderen Zeitkarten häufig günstiger. Mit ihm dürfen Besitzer mit Linienbussen, U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen sowie Nah- und Regionalverkehrszüge der 2. Klasse in Deutschland fahren. Dazu gehören die Regionalbahn (RB), der Regionalexpress (RE) und der Interregioexpress (IRE).
Ausgenommen von der Nutzung ist der Fernverkehr, zum Beispiel der ICE, EC oder IC. Auch für Fernbusse kann das Deutschlandticket nicht verwendet werden. Und noch eine Ausnahme sollten Zugreisende beachten: In RE-Zügen, die von der DB Fernverkehr AG betrieben werden, ist das Deutschlandticket ebenfalls nicht gültig.
Wie kann ich das Abo fürs Deutschlandticket kündigen?
Das Deutschlandticket kann jeweils bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden, wie die Deutsche Bahn informiert. Möglich ist das entweder über das Aboportal oder im DB-Navigator über die Funktion „Abo kündigen“ unterhalb des Handy-Tickets. Alternativ kann auch ein Kündigungsformular genutzt werden.