Ist der Ruf der norwegischen Königsfamilie noch zu retten?: „Niemand verzeiht, was Marius vorgeworfen wird“
Die norwegische Monarchie hatte immer großen Rückhalt in der Bevölkerung, aber der Skandal um Mette-Marits Sohn Marius Borg Høiby gefährdet das Ansehen.
Oslo – Wie kann die norwegische Königsfamilie ihre Beliebtheitswerte wieder steigern? Diese Frage müssen sich König Harald V. (87), Königin Sonja (87), Kronprinz Haakon (51) und Kronprinzessin Mette-Marit (51) aktuell stellen. Denn die Zustimmung in der Bevölkerung schwindet, wie zuletzt eine Befragung zeigte.
„Kein Selbstläufer“: Beliebtheitswerte nach Skandal um Marius Borg Høiby im Sinkflug
Eine Umfrage, die der norwegische öffentlich-rechtliche Rundfunk NRK durchführen ließ, gibt Anlass zur Sorge. 36 Prozent der Befragten geben an, dass sie eine negative Einstellung gegenüber der königlichen Familie haben. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es laut NRK gerade mal 17 Prozent. Begründet gewesen sei dieser Meinungsumschwung vor allem mit der Hochzeit von Prinzessin Märtha Louise (53) mit dem US-Schamanen Durek Verrett (49), aber natürlich auch mit dem Gewaltskandal um Mette-Marits Sohn Marius Borg Høiby (27).
Mehr News aus der Welt der Unterhaltung gibt es in unserer neuen Merkur.de-App. Weitere Informationen zur App gibt es hier. Alternativ bietet auch unser neuer Whatsapp-Kanal beste Unterhaltung.
„Das dürfte die Royals beunruhigen“, erklärt Eva Grinde (59) von Dagens Næringsliv. „Die Norweger geben dem Königshaus immer noch eine solide Chance, aber nicht bedingungslos. Das Vertrauen des norwegischen Volkes ist kein Selbstläufer.“ Das wird auch dadurch belegt, dass zuletzt im Parlament ein Antrag auf Abschaffung der norwegischen Monarchie gestellt wurde. Noch drastischer bewertet der norwegische Soziologe Trond Blindheim (69) die momentane Situation der Königsfamilie um Harald V. und Haakon.
Es ist eine reine Tragikomödie geworden, mit vielen Hofnarren. Zunächst erlitt das Königshaus mit den kontroversen und gesundheitsgefährdenden Behauptungen des Schamanen Durek über mehrere Jahre einen schweren Schlag. Märthas Ehemann zeigt Haltungen, die nicht in unser Jahrhundert gehören. Dann taucht der Fall Marius auf – voller Gewalt, Kokain und Schaden. Es sorgt für enorme Schlagzeilen, und zwar nur für negative.
Norwegens Royals als Mitwisser: „Vor allem bei den Jüngeren ist der Ruf im freien Fall“
Trond Blindheim, der am Kristiania University College lehrt, sieht einen massiven Imageschaden, an dem auch Haakon und Mette-Marit nicht unschuldig seien. „Vor allem bei den Jüngeren ist der Ruf im freien Fall. Niemand verzeiht, was Marius vorgeworfen wird – Dinge, von denen die königliche Familie wusste und die sie für sich behielt“, so der Soziologe. Unter anderem sollen Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon bei Marius‘ Privat-Partys auf Gut Skaugum bestohlen worden sein, und auf ihrem Anwesen wurden große Schäden verursacht.
Meine news

„Einen Ruf zu zerstören, kann – wie man hier sehen kann – schnell gehen. Der Wiederaufbau wird Jahre dauern“, prophezeit Trond Blindheim. Jetzt sei vor allem eine gerechte Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby wichtig. Eine schwierige Aufgabe für die norwegischen Royals, vor allem für Marius‘ Mutter, die zudem unheilbar an chronischer Lungenfibrose erkrankt ist. Gerade erst gab das Königshaus bekannt, dass Kronprinzessin Mette-Marit sich wieder in Behandlung befindet. Verwendete Quellen: dn.no, nrk.no, seher.no