Verschwörungstheorien nach Hurrikan Helene: Harris stellt Trump-Lügen richtig

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Donald Trump instrumentalisiert die Katastrophenhilfe im Wahlkampf. Im Netz kursieren die skurrilsten Geschichten, die auch Präsident Biden betreffen. 

Washington D.C. – Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Folgen des Hurrikan „Helene“, der in mehreren US-Staaten schwere Schäden verursacht hat und 220 Todesopfer forderte, erneut für seinen Wahlkampf genutzt. Vor allem verbreitet Trump Falschinformationen über die Regierung unter Präsident Joe Biden. Auf diese Verschwörungstheorien reagierte nun auch seine Kontrahentin Kamala Harris.

Trump verbreitet Fehlinformationen über Rettungsmaßnahmen: Harris nennt Verhalten „unverantwortlich“

Sie nannte das Verhalten von Trump „außerordentlich unverantwortlich“. Der Republikaner hat laut der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA Falschinformationen über ihre Hilfsmaßnahmen verbreitet, was Rettungsmaßnahmen vor Ort erschwerte. 

So wiederholte Trump etwa bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan die Verschwörungstheorie, Mittel der Behörde würden an Migranten ohne legalen Status fließen, um diese Personen illegal zur Stimmabgabe für Demokraten in der kommenden Wahl zu bewegen. Ein Sprecher des Weißen Hauses warf den Republikanern und rechten Medien vor, Lügen zu verbreiten, um die amerikanische Bevölkerung zu spalten.

Wahlkampf in den USA - Trump in Georgia
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump während seines Besuchs einer Notfallbehörde in Georgia - der Bundesstaat wurde von Sturm „Helene“ schwer getroffen. © Evan Vucci/AP/dpa

„Es gibt eine Menge Fehlinformationen und Desinformationen, die vom ehemaligen Präsidenten darüber verbreitet werden, was möglich ist, insbesondere für die Überlebenden von Helene“, sagte Harris zu Reportern, bevor sie die „Air Force Two“ bestieg. „Das ist außerordentlich unverantwortlich. Es geht um ihn. Es geht nicht um Sie“, zitiert die Deutsche-Presse-Agentur Harris.

Trump macht Harris und Biden Vorwürfe: Hilfe für Katastrophenopfer in Florida nicht ausreichend

Außerdem warf Trump bereits letzte Woche Harris und Biden vor, nicht genügend für die Katastrophenopfer zu tun, stattdessen zu schlafen oder nach Spendengeldern zu jagen. Falls er die US-Wahl am 5. November gewinnen sollte, versprach er schnelle Hilfe für die Oper.

„Wir haben eine große Wahl vor uns. Und wenn ich beteiligt bin - habe ich dem Gouverneur gesagt - werden sie die beste Behandlung bekommen“, sagte Trump in Evans im Bundesstaat Georgia, an der Seite von Gouverneur Brian Kemp. Dieser hatte zuvor die Unterstützung von Trump gelobt und seinem Parteikollegen dafür gedankt, dass er die nationale Aufmerksamkeit auf die betroffenen Gebiete in seinem Bundesstaat lenke.

Trump betonte, wie er während seiner Amtszeit schnelle Hilfe nach Katastrophen organisiert habe und stellte ein ähnliches Krisenmanagement für den Fall seiner Wahl in Aussicht. Allerdings stand der einstige Präsident etwa nach Hurrikan „Maria“ in Puerto Rico selbst in der Kritik. Seine Reaktion auf Waldbrände in Kalifornien sorgte ebenfalls für Kontroversen.

Verschwörungstheorien im Netz: Biden soll Sturm gezielt auf republikanische Wähler gelenkt haben

Kontrovers sind auch die zahlreichen Verschwörungstheorien, die das Internet fluten. Es kursieren Gerüchte, die Regierung unter Biden habe mithilfe einer „Wetterkontrolltechnologie“ den Sturm gezielt auf republikanische Wähler gelenkt, um die US-Wahl zugunsten der Demokraten zu beeinflussen, berichtet ntv.

Und der Sturm „Helene“ bleibt nicht die einzige Katastrophe, die Trump für seinen Wahlkampf nutzen könnte. Denn nach Hurrikan „Helene“ droht Florida nun der nächste Tropensturm namens „Milton“. Am Mittwoch soll er auf Land treffen. Der Sturm stelle eine „extrem ernsthafte“ Bedrohung für den Bundesstaat Florida dar und sei lebensbedrohlich, so die Behörden. US-Medien zufolge ist „Milton“ einer der stärksten Hurrikan in der Geschichte der Hurrikansaison im Atlantik.

Widerlegen von Fehlinformationen kostet Zeit: Hilfe für Hurrikan-Opfer wird erschwert

Das Problem: Das Widerlegen von Verschwörungstheorien kostet Zeit – Zeit, die eigentlich der Unterstützung der Opfer gelten sollte. Der republikanische Senator von North Carolina, Kevin Corbin, bat die Bewohner des Bundesstaates daher um Zurückhaltung. „Könnten Sie bitte dabei helfen, die Verbreitung dieser Verschwörungstheorien über die Überschwemmungen in West-North Carolina auf Facebook und im Internet zu stoppen?“, schrieb Corbin auf Facebook.

US-Präsident Biden reist nach Florida und Georgia
„Helene“ hat große Verwüstung hinterlassen. © Susan Walsh/AP/dpa

Auch die Hilfsorganisation Rotes Kreuz appellierte, vertrauenswürdige Quellen zu nutzen und Gelesenes zu hinterfragen. Derweil veröffentlichte auch der US-amerikanische Fernsehsender CNN eine Liste an Falschaussagen, die Trump in Bezug auf „Helene“ bereits getroffen hat.

Spur der Verwüstung: Hurrikan „Helene“ hinterlässt immense Verwüstung in Florida

Erst vor einer Woche traf „Helene“ als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land, schwächte sich danach etwas ab und zog weiter nach Norden. Dabei hinterließ der Sturm im Südosten der USA immense Verwüstungen.

Sowohl Biden als auch Harris besuchten vergangene Woche schließlich mehrfach das Katastrophengebiet. Biden will diesen Donnerstag eigentlich nach Deutschland reisen. Laut seiner Sprecherin Karine Jean-Pierre stehen diese Pläne aktuell. Doch auf die Frage, ob Biden eine Verschiebung oder Absage erwäge, reagierte sie ausweichend. (bg/dpa)

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