US-Wahl im Ticker - Trump greift Harris mit sexistischem Kommentar an
Trump provoziert mit vulgärem Kommentar zu Harris
04.26 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump provoziert im Wahlkampf mit der Verbreitung einer vulgären Bemerkung über seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris. Trump teilte auf der von ihm mit begründeten Plattform Truth Social den Beitrag eines anderen Nutzers, der andeutete, dass sexuelle Gefälligkeiten Harris' politische Karriere befördert haben könnten.
In dem Post ist ein älteres Bild von Kamala Harris zu sehen an der Seite der früheren US-Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die 2016 im Wahlkampf gegen Trump angetreten war. Dazu der Kommentar: „Lustig, wie sich Blowjobs auf ihre beiden Karrieren unterschiedlich ausgewirkt haben...“
Die derbe Bemerkung ist eine Anspielung auf einen Sex-Skandal, in den Clintons Mann Bill während dessen Präsidentschaft (1993 - 2001) verwickelt gewesen war. Trump-Unterstützer wiederum verbreiten völlig unbelegte Behauptungen über Harris, wonach die romantische Beziehung zu einem einflussreichen Politiker in Kalifornien in den 90er Jahren ihrer Karriere geholfen habe.
Kontroverse um Trump-Besuch auf Nationalfriedhof
Donnerstag, 29. August, 00.28 Uhr: Ein Besuch des früheren US-Präsidenten Donald Trump auf dem Nationalfriedhof in Arlington hat eine neue Kontroverse über dessen Respekt gegenüber Veteranen ausgelöst. Trump hatte am Montag auf dem Friedhof nahe der US-Hauptstadt Washington bei einer Kranzniederlegung der vor drei Jahren bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getöteten US-Soldaten gedacht. Auch einige Familienmitglieder der Opfer waren anwesend. Nun wurde bekannt, dass es bei der Visite zu einer Auseinandersetzung zwischen Trumps Team und Mitarbeitern des Friedhofs kam. Kritiker warfen dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump vor, er habe seinen Besuch für Wahlkampfzwecke missbraucht. Seine Kampagne wies das zurück.
Die US-Rundfunkorganisation NPR berichtete, zwei Trump-Mitarbeiter hätten bei dem Besuch einen Mitarbeiter des Friedhofs beschimpft und zur Seite geschubst, als dieser Film- und Fotoaufnahmen auf einem bestimmten Teil des Geländes habe unterbinden wollen.
Der Nationalfriedhof teilte auf Anfrage mit: „Wir können bestätigen, dass es einen Vorfall gab und dass eine Anzeige erstattet wurde.„ Um die Identität der betroffenen Person zu schützen, würden derzeit keine weiteren Angaben gemacht. Der Friedhof betonte, wahlkampfbezogene Aktivitäten seien auf dem Friedhof per Gesetz verboten.
Ein Trump-Sprecher schrieb auf der Plattform X, ein Fotograf sei zugelassen gewesen. In einer Stellungnahme für NPR erklärte dieser weiter, der Friedhofsmitarbeiter habe wohl “an einer psychischen Störung“ gelitten und sich Mitgliedern des Trump-Teams physisch in den Weg gestellt.
Trumps Wahlkampfteam veröffentlichte auf X außerdem eine Stellungnahme von Angehörigen der in Afghanistan getöteten Soldaten, die dem Republikaner für seinen Besuch dankten. Sie hätten der Teilnahme eines Fotografen zugestimmt, und das Verhalten von Trump und dessen Team sei von größtem Respekt geprägt gewesen.
Medien: Motiv des Trump-Attentäters wirft weiter Fragen auf
21.37 Uhr: Nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump können die Ermittler übereinstimmenden Medienberichten zufolge noch immer keine eindeutige Aussage zum Motiv des Schützen treffen. Der Mann habe im Internet nach Veranstaltungen sowohl mit Trump als auch mit Präsident Joe Biden gesucht, berichteten unter anderem die Sender NBC News und MSNBC unter Berufung auf hochrangige FBI-Beamte. Bei der Trump-Kundgebung habe es sich vermutlich um ein „Gelegenheitsziel“ gehandelt.
Am 13. Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Trump wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Die Veranstaltung in der Stadt Butler fand unter freiem Himmel statt.
Die Ermittler hätten eine „Mischung an Ideologien“ ausmachen können, berichtete NBC News weiter. „Ich würde sagen, dass wir keine eindeutige Ideologie in Verbindung mit unserer Zielperson sehen, weder links- noch rechtsorientiert“, zitierte das Medium einen Beamten. Man sei noch dabei, alle Spuren auszuwerten und Schlussfolgerungen zu ziehen.
Der Schütze habe über einen längeren Zeitraum gründliche Anstrengungen unternommen, um einen Anschlag zu planen und sich eine Reihe von Ereignissen und Zielen angeschaut, bevor er sich schließlich auf die Trump-Kundgebung konzentrierte. Das FBI veröffentlichte auch Fotos von der Waffe des Schützen, von einem Rucksack und dem Sprengstoff, den der Schütze bei der Kundgebung in seinem Auto hatte.
Laut Trump: Einigung für Fernsehduell am 10. September mit Harris
Mittwoch, 28. August, 9.51 Uhr: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat nach eigenen Angaben eine Einigung für ein Fernsehduell am 10. September mit Kamala Harris erzielt. Diese sehe eine TV-Debatte beim Sender ABC nach den gleichen Regeln wie beim CNN-Duell vom 27. Juni vor, erklärte Trump am Dienstag (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social. Damals hatte es ein Duell zwischen Trump und Präsident Joe Biden ohne Studiopublikum und mit stummgeschaltetem Mikrofon für den gerade nicht sprechenden Teilnehmer gegeben.
Trump bezeichnete ABC als den „mit Abstand fiesesten und unfairsten“ Nachrichtensender der Branche. Der Sender habe ihm jedoch zugesichert, dass das Duell in Philadelphia „fair und gerecht“ verlaufen werde.
Ein Duell am 4. September beim rechtsgerichteten Sender Fox News habe Harris abgelehnt, schrieb Trump weiter. Sie wolle sich den Tag jedoch offen halten, falls sie ihre Meinung ändere.
ABC News hatte vor rund drei Wochen bekanntgegeben, dass Trump und Harris am 10. September bei dem Sender gegeneinander antreten würden. Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin hätten ihren Teilnahme zu diesem Termin bestätigt, teilte der Sender damals mit.
Es ist die bislang einzige Fernsehdebatte vor der Wahl am 5. November, die zwischen der Vizepräsidentin und dem Ex-Präsidenten angesetzt ist. Zwischen den Wahlkampfteams von Harris und Trump hatte es zuletzt allerdings auch Streit um das Regelwerk der Debatte gegeben.
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