Dramatisches Unwetter in Deutschland: LHP und DWD warnen mit höchster Warnstufe vor Jahrhundert-Hochwasser
Die anhaltenden Regenfälle sorgen vor allem im Westen Deutschlands für zunehmende Hochwassergefahr. An manchen Flüssen drohen sogar Jahrhundertereignisse.
München – Das Pfingstwochenende beginnt in Deutschland wettertechnisch mit einem regelrechten Knall. Die jüngsten Unwetter und starken Regenfälle gehen auch in der Nacht auf Samstag (18. Mai) weiter. Für den Westen des Landes gilt bereits die höchste Wetterwarnstufe Lila, es drohen weiterhin extreme Regenfälle und sogar Hochwasser. Entsprechende Warnungen und Vorwarnungen des Landesübergreifenden Hochwasser Portals (LHP) liegen bereits vor.

Extreme Regenfälle im Westen Deutschlands: Modelle prognostizieren „Regensummen von mehr als 100 Liter“
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, befindet sich Westeuropa derzeit im Einflussbereich eines Tiefdruckgebiets, das feuchte Meeresluft auch nach Deutschland trägt. Die feuchte Luft bringt jedoch ergiebige bis extreme Regenfälle mit sich. „Die Modelle rechnen mit Regensummen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter“, zeigt der Meteorologe im neuesten Video für wetter.net auf. Laut Jung besteht „akute Überschwemmungsgefahr.“
Besonders im Saarland und dem Westen der Rheinlandpfalz könnten laut französischem Wettermodell sogar bis zu 150 Liter Niederschlag fallen, zeigt der Wetter-Experte auf. Für das Saarland wurden mehrere amtliche Gefahrenmeldungen herausgegeben, darunter auch für Saarbrücken. Es drohen Überflutungen und Erdrutsche. Betroffen sind aber auch Baden-Württemberg, Südhessen und der Süden von Nordrhein-Westfalen. „In den Gebieten südwestlich einer Linie von Düsseldorf bis zum Allgäu ergiebiger Dauerregen, dabei lokal extrem ergiebiger Dauerregen“, umreißt der DWD das Gebiet der Dauerregenfront.
Unwetter in Deutschland: In einigen Regionen drohen Unwetter
Jung spricht von einer „brisanten Wetterlage“, die mindestens bis in die Nacht auf Samstag anhalten dürfte. Mit brisant meint der Meteorologe vor allem die Gefahr von Hochwasser: „Hie und da stehen zum Teil Überflutungen bevor, Keller können vollaufen, Straßen überschwemmt werden, kleine Bäche zu reißenden Flüssen werden.“
Ein Blick auf die Warnungen des Länderübergreifenden Hochwasser Portals (LHP) zeigt: Die Pegel einiger kleinerer Gewässer sind aufgrund der Regenfälle bereits drastisch angestiegen. Wie das (LHP) mitteilt, gilt für den Hornbach und das Einzugsgebiet des Schwarzbaches in Rheinland-Pfalz sogar eine Warnung vor einem großen Hochwasser. Die Felsalbe, ein Zufluss des Hornbaches in der Westpfalz, hat bereits einen Pegel von fast drei Metern erreicht, was einem 20-jährigen Hochwasser entspricht.

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„Es ist mit schnell ansteigenden, ungewöhnlich hohen Wasserständen zu rechnen. Überflutungen auch bebauter Gebiete und Verkehrsbehinderungen sind möglich“, informiert das LHP. Vereinzelt sind laut dem Portal sogar Anstiege bis in den Bereich von Jahrhunderthochwassern möglich. Neben der besonders betroffenen südlichen und südwestlichen Pfalz (Stand 17. Mai, 12:00 Uhr) gelten Hochwasserwarnungen auch für Mosel und Nahe, die Zuflüsse der unteren Sauer, sowie für das Einzugsgebiet der Rhein- und Donauzuflüsse sowie die Enz in Baden-Württemberg.
„Es ist noch nicht durch“ - Mai-Wetter bleibt wechselhaft und verspricht weitere Unwetter
Geht es nach der Vorhersage von Jung und DWD lässt der Dauerregen in der Nacht auf Samstag langsam nach. Dennoch bleibt es tagsüber wechselhaft, vor allem am Niederrhein, im Südwesten sowie in Alpennähe, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet. Das gilt auch für Pfingstsonntag (19. Mai) und den Pfingstmontag (20. Mai), der laut DWD-Wetterprognose einen „Wechsel aus Sonne und Wolken“ bringt
Und während der Südwesten und Westen mit den extremen Wassermassen kämpft, gilt im Osten und Nordosten zum Teil weiterhin erhöhte Waldbrandgefahr. Vereinzelt kommt es aber auch dort zu Schauern und Gewittern. Im Küstenumfeld, in Mittel- und Ostdeutschland sowie dem Süden warnt der DWD am Freitag (17. Mai) zudem vor Windböen bis 60 oder sogar 70 km/h.
Wechselhaft und regnerisch geht es auch in der nächsten Woche weiter. „Die Sache ist wohl noch nicht durch“, erläutert Jung mit Blick auf die Ensembleprognose. In Sicht seien „weitere Schauer und Gewitter, zum Teil mit Unwetter-Potenzial“.
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