Weltmeister warnt: „Ohne Manuel Neuer hätte Deutschland gegen Dänemark nicht gewonnen“

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Das DFB-Team trifft im Viertelfinale der Heim-EM auf Spanien, das am Sonntag Georgien klar bezwang. Deutschland machte es gegen Dänemark tags zuvor spannender. Jürgen Kohler warnt.

Dortmund – Deutschland hat das Achtelfinale gegen Dänemark sicher nicht unverdient, dennoch aber auch gewissermaßen glücklich für sich entschieden. Eine Abseitsstellung von wenigen Zentimetern beim vermeintlichen Gegentreffer und ein für Dänemark unglücklicher Handelfmeter zugunsten der DFB-Auswahl brachten den Gastgeber auf die Siegerstraße.

Leistungstechnisch ging das Ergebnis von 2:0 durchaus in Ordnung, allerdings offenbarte Deutschland nach einer bärenstarken Anfangsphase auch Schwächen, die ein stärkerer Gegner, wie es Spanien unzweifelhaft ist, bestrafen könnte. Jürgen Kohler spricht deshalb eine Warnung aus.

Jürgen Kohler mit der Defensive noch nicht zufrieden

„Die DFB-Elf hat eine gute Leistung gezeigt und verdient gewonnen, aber sie hat in der Defensive zu viel zugelassen. Drei Großchancen für Dänemark sind zu viele, manchmal reicht schon eine, um ein Spiel zu verlieren“, so der Weltmeister in einem Beitrag für den kicker. Er verweist dabei auf das Champions-League-Finale, in dem Borussia Dortmund gegen Real Madrid eine Unachtsamkeit nach einer Ecke um eine mögliche Überraschung brachte.

„Ich behaupte: Ohne Manuel Neuer hätte Deutschland gegen Dänemark nicht gewonnen. Er wurde zwar nicht oft geprüft, war gegen Rasmus Højlund aber zweimal entscheidend zur Stelle“, führt Kohler weiter aus. Neuer erhielt für seine Leistung in der Tat Topkritiken, ernannte aber selbst seine Vorderleute Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck zu den wertvollsten Spielern der Partie.

Manuel Neuer bewahrte das DFB-Team gegen Dänemark vor Ungemach.
Manuel Neuer bewahrte das DFB-Team gegen Dänemark vor Ungemach. © IMAGO/©Manuel Blondeau/AOP.Press

Antonio Rüdiger „muss ein wenig aufpassen“

Rüdiger wurde von der UEFA zum Spieler des Spiels gekürt, eine Entscheidung, bei der Kohler zustimmen kann. „Dass er eine Klärungsaktion kurz vor Schluss auch mal feiert, ist gut und richtig. Er muss aber ein wenig aufpassen, dass er es mit seiner Emotionalität nicht übertreibt“, meint der einst selbst zur Weltklasse gehörende Manndecker.

Vor dem Viertelfinale gegen Spanien dürfte es in Deutschland manche Diskussion um den Nebenmann von Rüdiger geben, nachdem Schlotterbeck den gelbgesperrten Jonathan Tah auf hohem Niveau ersetzt hat. Kohler jedoch sieht keinerlei Grund, von der Stammpaarung aus Rüdiger und Tah abzuweichen.

Nico Schlotterbeck darf ein solcher Fehler „auf diesem Niveau nicht passieren“

Tah, der Bayer Leverkusen im Sommer für den FC Bayern verlassen könnte, habe sich über die ganze Saison und bei der EM als verlässlich erwiesen. Bei Schlotterbeck hätte Kohler wohl mehr Sorgen vor einem Lapsus mit womöglich schweren Folgen. „Ein Fehler wie sein Ballverlust im eigenen Strafraum kurz vor der Pause darf in einem K.-o.-Spiel auf diesem Niveau nicht passieren“, tadelt die DFB-Legende.

„So eine Aktion kann ein Spiel kosten. Wie schwer es nach einem 0:1 geworden wäre, hat man in den Sekunden nach dem letztlich aberkannten Treffer von Joachim Andersen gemerkt, als das Stadion in Schockstarre war“, urteilt Kohler. Am Freitagabend in Stuttgart gegen Spanien wird sich Deutschland mutmaßlich nicht auf denkbar knappe Abseitsentscheidungen verlassen können.

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