Mehr Feuerkraft für die Front: Ukraine ordert neue Wunder-Haubitze nach

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Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland auf Waffen aus dem Ausland angewiesen. Jetzt bekommt sie 54 Radhaubitzen des Typs RCH 155.

Kiew – Radgestützte Artillerie gilt als Wunderwaffe im Ukraine-Krieg. Lange wurden Radhaubitzen von internationalen Experten eher als minderwertig eingestuft, doch sie sind schneller als die kettenbetriebene oder vor allem gezogene Artillerie und ermöglichen damit agile Kriegsstrategien. Nach präzisen Angriffen können sich die Maschinen schnell weiterbewegen und somit möglichen Gegenangriffen entkommen.

Die Ukraine hat nun einen Vertrag über 54 RCH 155 mit KNDS unterzeichnet, darüber informiert der niederländische Rüstungskonzern in einer Pressemitteilung. Großbritannien und Deutschland haben kürzlich vereinbart, die RCH 155 gemeinsam mit KNDS den nationalen Anforderungen anzupassen, mit einem Potenzial von 400 Artilleriesystemen. Fast 200 KNDS-Artilleriesysteme sind für die Ukraine laut Angaben des Konzerns bereits im Einsatz oder unter Vertrag.

Radhaubitze RCH 155 kann selbst präzise Schüsse abgeben

Die Verteidigungsindustrieholding KNDS (Krauss-Maffei Wegmann und Nexter) hat in ihrer ausführlichen Pressemitteilung zum Gesamterfolg der Produktion einige Details zur Produktion und Lieferung von selbstfahrenden Haubitzen in die Ukraine bekannt gegeben.

Eine Radhaubitze vom Typ RCH 155
Eine Radhaubitze vom Typ RCH 155 © KNDS

Die hochmoderne, bewegliche Radhaubitze RCH 155 könne selbst in der Bewegung präzise Schüsse abgeben und Ziele in bis zu 54 Kilometern treffen. Das Artilleriegeschütz-Modul ist per Fernbedienung steuerbar. Dass die Ukraine RCH 155 erhält, sei bereits seit 2022 bekannt. Bislang war jedoch von nur 36 Exemplaren die Rede. Die ersten Lieferungen sollen im Jahr 2025 erfolgen. KNDS teilt zudem mit, in diesem Jahr 78 CAESAR-Systeme für die Ukraine zu produzieren.

Caesar-Haubitzen von KNDS ausschließlich für Ukraine entwickelt

Laut dem Magazin Defense Express ist die Zahl von zweihundert nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass ab 2024 78 Caesar-Haubitzen in Produktion sind und ausschließlich für die Ukraine entwickelt wurden. Gleichzeitig bestätigte KNDS die hohen Produktionsraten von Caesar. Es sind sechs Einheiten pro Monat, Tendenz steigend. Schon im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar hatte Deutschland dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung von 18 Panzerhaubitzen 2000 aus Industriebeständen zu sowie 18 Radhaubitzen RCH 155 zugesagt. 

Außerdem seien 54 brandneue RCH 155-Selbstfahrhaubitzen für die Ukraine in Produktion. Dies ist die neue offizielle Zahl für diese Bestellung. Bisher waren nur etwa 18 Einheiten bekannt. Es ist auch bekannt, dass die Produktion dieser Waffen Anfang 2023 begann und die Frist für 2025 vorgesehen war.

Auch deutsche Bundeswehr will Panzerhaubitzen bestellen

Neben der neuen RCH 155 warten die Streitkräfte der Ukraine auch auf PzH 2000. Dem Bericht zufolge hat die Ukraine 25 solcher Haubitzen erhalten. Die Bestellungen aus anderen Ländern belaufen sich auf 41 Einheiten, weitere 54 sind mit Deutschland und der Ukraine im Gespräch. Nach Informationen von Defense Express habe die Ukraine 28 PzH 2000 erhalten (14 aus Deutschland, acht aus den Niederlanden und sechs aus Italien).

Drei von ihnen könnten Ersatzteilspender sein. Bekannt sind auch die Pläne Deutschlands, PzH 2000 zu bestellen. 34 Einheiten für die Bundeswehr sowie der oder die Kunden für weitere sieben sind unbekannt. Der Anteil der Verteilung weiterer 54 Haubitzen, über die verhandelt wird, ist ebenfalls unbekannt. (lm)

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