News zum Ukraine-Krieg - Ukrainer erwarten neue russische Offensive in den kommenden Wochen

Selenskyj fordert "echten Druck" auf Moskau

21.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehr Druck auf Russland gefordert, um Moskau zur Zustimmung zu einer bedingungslosen Waffenruhe zu bewegen. "Der amerikanische Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe liegt nun schon zu lange auf dem Tisch, ohne dass Russland angemessen darauf reagiert hätte", sagte Selenskyj am Samstag in seiner abendlichen Videobotschaft. 

"Es könnte bereits eine Waffenruhe geben, wenn echter Druck auf Russland ausgeübt würde", fügte er hinzu. Er dankte den Ländern, "die das verstehen" und den Druck auf den Kreml durch Sanktionen erhöht hätten.

Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj posierte vor einem Bild des brennenden Kremls auf einem Foto des US-Magazins "Time". Das Bild postete das Magazin auf X (siehe unten). Peter Nicholls/PA Wire/dpa

Russland bereitet offenbar neue Offensive in Ukraine vor

16.25 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin bereitet offenbar in den kommenden Wochen eine neue Offensive in der Ukraine vor, um seine Position in möglichen Friedensgesprächen zu stärken. Das meldet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und beruft sich dabei auf ukrainische Analysten und zwei anonyme diplomatische Quellen aus den G7-Staaten. Demnach plant der Kreml-Chef einen mehrgleisigen Vorstoß entlang der 1000 Kilometer langen Frontlinie. Laut AP-Bericht soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits von seinen Geheimdiensten erfahren haben, dass Russland sich auf neue Angriffe in den nordöstlichen Regionen Sumy, Charkiw und Saporischschja vorbereitet. "Sie brauchen Zeit bis Mai, das ist alles", sagt der ukrainische Militäranalyst Pavlo Narozhnyi gegenüber AP.

Militäranalyst Oleksii Hetman, der Verbindungen zum Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat, meint: "Sie bereiten Offensivaktionen an der Front vor, die sechs bis neun Monate dauern sollen, fast das ganze Jahr 2025."

Kreml-Limousine explodiert offenbar vor Geheimdienstzentrum

16.14 Uhr: In Moskau soll eine Limousine explodiert sein, die zur Flotte des russischen Machthabers Wladimir Putin gehört. Darüber berichtet die "Bild". Demnach habe sich die Explosion nahe des Hauptquartiers des russischen Geheimdienstes ereignet. Allerdings sei nicht klar, ob und wer das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt nutzte. Nach Angaben des "Daily Star" wurde niemand verletzt.

Videoaufnahmen in sozialen Medien sollen zudem das brennende Auto zeigen. Der Vorfall habe laut "Bild" Panik in Moskau ausgelöst, da die Angst vor möglichen Anschlägen auf Kreml-Chef Putin ohnehin groß ist.

Tote und Verletzte nach russischem Angriff auf Dnipro

Samstag, 29. März, 08.43 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Industriestadt Dnipro sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Es sei zu Explosionen und mehreren Bränden gekommen, es gebe schwere Schäden in der Stadt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mit. Er veröffentlichte in seinem Kanal auf der Plattform Telegram auch Fotos von den Verwüstungen. „Es war eine schwere Nacht“, schrieb er. 

13 Verletzte mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden. Mehrere Häuser seien bei den Bränden zerstört worden. Es gebe Schäden an Hochhäusern und öffentlichen Gebäuden. Auch in einem Restaurantkomplex brach demnach ein Feuer aus. „Dutzende Autos wurden zerstört“, sagte er in einer Bilanz am Morgen. 

Laut den Behörden gab es zwei Dutzend Angriffe mit Drohnen, die meisten von ihnen sei abgeschossen worden. Dnipro ist immer wieder Ziel russischer Luftangriffe.

Putin weiht neues Atom-U-Boot für Hyperschallraketen ein

13.53 Uhr: Russlands Diktator Wladimir Putin hat an der Zeremonie eines Stapellaufs für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine teilgenommen. Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Archangelsk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung. Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können.

Mit der "Perm" werde bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse zu Wasser gelassen, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. Solche U-Boote dienten nicht nur dem Schutz der russischen Küste und des nördlichen Seewegs, der nördlich an Russland durch die Arktis führt, sondern könnten auch zur Lösung verschiedener Aufgaben in den Weltmeeren eingesetzt werden, sagte der Kremlchef.

Russland führt seit mehr als drei Jahren Krieg in der Ukraine. Putin begründet dies mit der Gefährdung der nationalen Sicherheit durch die Annäherung des Nachbarlands an die Nato. Zur Demonstration der Stärke gegenüber dem Westen hat der Kremlchef mehrfach Manöver der Atomstreitkräfte abhalten lassen und zuletzt die Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen verschärft. Zugleich hat die russische Schwarzmeerflotte im Krieg empfindliche Verluste erlitten und musste die meisten Schiffe von der bereits 2014 annektierten Krim auf einen Stützpunkt weiter östlich im Schwarzen Meer zurückverlegen.

Russland wirft Ukraine Bruch der Teilwaffenruhe vor

11.58 Uhr: Russland wirft der Ukraine einen Bruch der Teilwaffenruhe vor. Das ukrainische Militär habe mit Drohnen und Himars-Raketen mehrere Objekte beschossen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. So soll die Ukraine laut Moskau die Gasmessstation Sudscha in der russischen Region Kursk am Morgen angegriffen haben. Dadurch sei "ein starker Brand entstanden" und das Energieobjekt sei "faktisch vernichtet" worden. 

Kiew hingegen sagt, dass Russland selbst für den Angriff verantwortlich sei. Die Gasmessstation ist schon seit Januar außer Betrieb. Zudem liegt sie laut den Angaben zu Frontverläufen beider Seiten derzeit mitten im umkämpften Gebiet. Russland versucht derzeit die verbliebenen ukrainischen Truppen aus der Region Kursk zu vertreiben.

Zudem seien über dem südrussischen Gebiet Saratow 19 Drohnen abgefangen worden, die auf die Infrastruktur einer Raffinerie zielten, hieß es weiter. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Russland soll derweil Anlagen des ukrainischen Gasversorger Naftohaz angegriffen haben, wie das Unternehmen am Freitag berichtet. "Dies ist der achtzehnte kombinierte Angriff auf die Infrastruktur des Konzerns seit Beginn des Krieges und der achte seit Anfang des Jahres", meldete das Unternehmen.

Beide Seiten haben einander inzwischen mehrfach vorgeworfen, sich nicht an die Abmachung zu halten.

Die Bilder der staatlichen russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS sollen einen ukrainischen Angriff auf die Gasmessstation Sudscha zeigen. Diese liegt derzeit genau in der Kampfzone.
Die Bilder der staatlichen russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS sollen einen ukrainischen Angriff auf die Gasmessstation Sudscha zeigen. Diese liegt derzeit genau in der Kampfzone. IMAGO / ITAR-TASS

Außenminister Russlands und Chinas wollen über Ukraine sprechen

11.36 Uhr: Die Außenminister Russlands und Chinas, Sergej Lawrow und Wang Yi, wollen kommende Woche in Moskau über den Ukraine-Krieg sprechen. Neben anderen internationalen Fragen werde es um "Perspektiven einer Regelung der Ukraine-Krise" gehen, teilte das russische Außenministerium mit. Außerdem stünden bilaterale Fragen auf der Tagesordnung. 

China ist ein enger Bündnispartner Russlands. Es sieht aber kritisch, dass dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine große internationale Verwerfungen verursacht. Ein eigener Friedensplan der Führung in Peking wurde von der Ukraine verworfen, weil er dicht an russischen Positionen war. Sollten die Vereinten Nationen bei einer Regelung eine Rolle spielen, wäre China als Vetomacht im Sicherheitsrat beteiligt.

Prokowjewa
Anna Prokofjewa posierte gerne in Uniform vor Panzern privat

Putin-Kriegsreporterin an der Front getötet

06.38 Uhr: Die russische Kriegsberichterstatterin Anna Prokowjewa ist an der Front mit der Ukraine getötet worden. Die Frau, die für einen russischen staatlichen Propagandasender arbeitete, ist durch eine Landmine ums Leben gekommen. Den Berichten nach explodierte die Mine, als sie mit ihrem Team im Auto in der russischen Region Belgorod nahe der Front mit der Ukraine unterwegs war. Ihr Kameramann wurde schwer verletzt.

Prokowjewa, die als glühende Verfechterin Wladimir Putins galt und meist in militärischer Uniform berichtete, befürwortete den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Häufig posierte sie mit russischen Flaggen oder einem aufgenähten "Z"-Symbol - als Zeichen der Befürworter des Angriffskrieges.

Putin will Ukraine unter UN-Verwaltung stellen

Freitag, 28. März, 06.30 Uhr: Russlands Diktator Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die von Russland angegriffene Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten. "So eine Praxis gibt es und im Prinzip kann man natürlich die Möglichkeit einer zeitweisen UN-Verwaltung mit den USA, den europäischen Staaten und - versteht sich - auch mit unseren Partnern und Freunden erörtern", sagte Putin bei einem Gespräch mit Matrosen eines nahe Murmansk eingeweihten Atom-U-Boots. 

Wahlen in Kriegszeiten sind in der Ukraine - wie auch in Deutschland - gesetzlich verboten. Die letzten Wahlen in der Ukraine fanden 2019 statt. In Russland lässt sich Diktator Putin alle vier Jahre wiederwählen. Die Wahlen entsprechen nicht den internationalen Standards. 

Putin lässt neues Atom-U-Boot für Kriegsflotte zu Wasser

21.15 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat an der Zeremonie eines Stapellaufs für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine teilgenommen. Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Murmansk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung. Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können.

Mit der "Perm" werde bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse zu Wasser gelassen, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. Solche U-Boote dienten nicht nur dem Schutz der russischen Küste und des nördlichen Seewegs, der nördlich an Russland durch die Arktis führt, sondern könnten auch zur Lösung verschiedener Aufgaben in den Weltmeeren eingesetzt werden, sagte der Kremlchef.

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