Nordkorea-Truppe für Russland in der Ukraine: USA nennen neue Details und ziehen Rückschlüsse auf Putin
Nordkorea-Truppe für Russland in die Ukraine: USA nennen neue Details und ziehen Rückschlüsse auf Putin
Soldaten aus Nordkorea könnten bald für Russland in den Ukraine-Krieg eingreifen. Die USA sind wegen Details besorgt, ziehen aber auch Rückschlüsse.
Washington – Nordkorea hat nach US-Schätzungen knapp 10.000 seiner eigenen Soldaten nach Russland geschickt. Sie könnten bald die Truppen von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg auch an der Front unterstützen. Aus Washington dringen immer mehr Details durch.
Das US-Verteidigungsministerium ist „zunehmend besorgt“ wegen eines möglichen Einsatzes nordkoreanischer Soldaten im russischen Krieg gegen die Ukraine. Einige der nach Russland entsandten Soldaten aus Nordkorea seien bereits näher an die Ukraine herangerückt.
Nordkorea schickt Putin Truppen für Ukraine-Krieg: USA „zunehmend besorgt“
„Und wir sehen, dass sie russische Uniformen tragen und mit russischer Ausrüstung ausgestattet sind“, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington. Er sei zunehmend besorgt, dass der Kreml diese Soldaten zur Unterstützung der russischen Truppen in der Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine einsetzen wolle.

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums wurden etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea nach Russland entsandt. Einige davon hätten begonnen, sich in die Region Kursk zu bewegen. Sollten sie im Kampf eingesetzt werden, sei das sehr beunruhigend, sagte Austin. Die USA beobachteten die Lage kontinuierlich. Es gibt aber auch schon erste Berichte über desertierende Soldaten aus Nordkorea. Zudem sollen die russischen Soldaten ihrerseits unzufrieden mit den neuen Kollegen aus Nordkorea sein.
Nordkorea-Truppe für Russland in der Ukraine? „Ein Zeichen von Schwäche“
Zuvor hatte das Pentagon erklärt, ein Einsatz der nordkoreanischen Truppen könne auch ein Hinweis darauf sein, „dass Putin möglicherweise in größeren Schwierigkeiten steckt, als den Menschen bewusst ist“. „Das ist ein Zeichen von Schwäche“, sagte Austin nun erneut. Zuerst habe der russische Präsident Wladimir Putin sich in anderen Ländern Waffen und Munition besorgt, jetzt gehe es um Menschen. Dass Russland Probleme hat, die hohen Verluste im Ukraine-Krieg auszugleichen, ist nicht ganz neu. Gerade hat zudem eine Anordnung für Aufsehen gesorgt, nachdem man jetzt auch an Hepatitis erkrankte Häftlinge an die Ukraine-Front schicken wolle.
Der südkoreanische Geheimdienst hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass nordkoreanische Truppen in Russland russische Uniformen tragen sollen sowie Falschidentitäten erhalten haben, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern.
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Russland hat unterdessen seine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. „Sie richtet sich nicht gegen Drittstaaten. Sie stellt keine Bedrohung für die Länder der regionalen oder internationalen Gemeinschaft dar“, sagte Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Moskau beabsichtige, die Kooperation „in Zukunft weiterzuentwickeln, und niemand kann uns daran hindern.“ Russland hatte vergangene Woche einen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft mit Nordkorea besiegelt.
Die Vorwürfe westlicher Staaten, Russland plane den Einsatz Tausender nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine, kommentierte Nebensja nicht direkt. (dpa/rist)