Russen holen massenhaft Schrott-Panzer aus den Lagern und schicken sie in Ukraine

Russland setzt im Ukraine-Krieg zunehmend auf altes Kriegsgerät: Wie das Fachportal "Defence Blog" berichtet, lässt Moskau massenhaft T-62-Panzer aus Sowjetzeiten renovieren und wieder an die Front bringen.

Nach Angaben des Portals zeigen aktuelle Fotos und Videos Züge voller T-62, die aus Depots in Fabriken gebracht werden, wo sie instand gesetzt und aufgerüstet werden. "Defence Blog" schreibt: "Russland hat groß angelegte Anstrengungen wieder aufgenommen, seine veraltete T-62-Flotte zu restaurieren und die jahrzehntealten Fahrzeuge erneut in den Kampf in der Ukraine zu schicken."

T-62: Russland lässt mehr als 300 alte Sowjet-Panzer renovieren

Die Rückkehr des T-62 zeigt den enormen Druck auf die russische Rüstungsindustrie. Moderne Panzer wie der T-90M gehen in der Ukraine ebenso verloren wie die alten Modelle. Laut "Defence Blog" seien bereits mehr als 300 T-62 aufgearbeitet und ausgeliefert worden – gleichzeitig sind über 150 dieser Panzer seit 2022 wieder zerstört worden.

Fakten zum T-62-Panzer:

  • Erstmals 1961 in der Sowjetarmee eingeführt, Serienproduktion bis 1975.
  • Rund 20.000 Stück gebaut, auch in zahlreiche Länder exportiert.
  • Bewaffnung: 115-mm-Glattrohrkanone (erste ihrer Art weltweit) + 7,62-mm MG, später auch 12,7-mm Fla-MG.
  • Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer).
  • Motor: 580 PS starker V12-Diesel, Höchstgeschwindigkeit ca. 50 km/h.
  • Kampfgewicht: rund 40 Tonnen.
  • Verwundbar gegen moderne Panzerabwehrwaffen, daher oft nur als mobile Artillerie oder Infanterieunterstützung eingesetzt.

Gegen Leopard 2 und Abrams sind T-62 chancenlos

Militärexperten betonen, dass der T-62 technisch längst überholt ist. Gegen moderne westliche Kampfpanzer wie Leopard 2 oder Abrams sei er chancenlos. Dennoch könne seine Masse für Russland militärischen Nutzen haben: als Feuerunterstützung, zur Sicherung von Stellungen oder schlicht zur Auffüllung der dezimierten Panzerverbände.

"Defence Blog" ordnet die Rückkehr der Alt-Panzer so ein: "Die anhaltende Abhängigkeit von alten Systemen unterstreicht den Verschleiß, den Russlands Panzertruppen erlitten haben." Die Panzer aus der Mottenkiste sind damit weniger ein Zeichen von Stärke – als vielmehr ein Symbol für Russlands Verluste und Engpässe.