„Die halten uns für dumm“: Trump nimmt deutsche Autoindustrie ins Visier
In einer Wahlkampfrede in Pennsylvania spricht Donald Trump darüber, wie die Deutschen die Vereinigten Staaten „abzocken“. Er droht mit hohen Importzöllen und richtet dabei den Fokus besonders auf den deutschen Auto-Exportmarkt.
Lititz – In einer Wahlkampfrede am Sonntag hetzte Ex-Präsident Donald Trump erneut gegen die Deutschen. In Lititz, einer Stadt im Swing-State Pennsylvania, die auf deutsche Siedler zurückzuführen ist, behauptete Trump, die Deutschen würden die Vereinigten Staaten abzocken und Amerikaner für dumm halten. Bereits in früheren Reden warnte er davor, die deutsche Autoindustrie zu amerikanisieren und Arbeitsplätze wegzunehmen. Nun klagt er über das riesige Handelsdefizit und dass ihn die Deutschen „nie geliebt haben“.

Wie die Deutschen laut Trump die Vereinigten Staaten „abzocken“
Trumps Botschaft in der Wahlkampfrede ist eindeutig: Die Deutschen leben auf Kosten der Amerikaner. Das sei laut ihm auch der Grund, warum Deutschland Ex-Präsident Barack Obama geliebt hat. „Mich haben sie nicht geliebt, und ich habe dort Wurzeln“, ergänzte er laut einer Mitteilung der dpa.
„Wir werden von jedem Land auf der Welt abgezockt – inklusiver unserer sogenannten Freunde“, erklärt Trump weiter. Warum? Denn, „(die Deutschen) nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere Landwirtschaftsprodukte nicht – sie nehmen nichts. Aber sie geben uns ihre Mercedes, ihre BMW, ihre Volkswagen – Millionen und Abermillionen“. In seiner Amtszeit habe er dieser Entwicklung entgegengewirkt.
Trump soll der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in seiner Rolle als Präsident gesagt haben: „Du musst bezahlen.“ Damit bezog er sich auf die Verteidigungsausgaben Deutschlands, die seiner Ansicht nach nicht den NATO-Verpflichtungen entsprachen. Merkel habe daraufhin laut Trump geantwortet: „Ich denke, wir zahlen 2023.“ Daraus schloss Trump: „Die denken, wir sind dumme Leute.“
Trump warnt deutsche Autoindustrie vor hohen Zöllen – Ausmaß für Deutschland enorm
Bereits in früheren Wahlkampfreden warnte er die deutsche Autoindustrie, ihre Produktionen vermehrt in die USA zu verlagern oder ansonsten mit „sehr umfangreichen“ Importzöllen zu rechnen. „Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen Autokonzernen werden“, sagte Trump damals bei einer Wahlkampfrede in Georgia, „ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen.“ Indem der Republikaner Fabriken übernimmt und Arbeitsplätze klaut, soll die amerikanische Industrie von „Millionen und Abermillionen“ Arbeitsplätzen profitieren.
Zudem plant Trump, mit hohen Importzöllen bei Wahlsieg, „Amerika an die erste Stelle“ zu rücken. Auf Produkte aus dem Ausland will er Importzölle von zehn bis 20 Prozent erheben. Auf Importware aus China sollen Zölle von 60 Prozent anfallen. Negative Auswirkungen hat das vor allem auf Deutschland. Rund 11 Prozent des deutschen Gesamtexports entfällt auf die Vereinigten Staaten. Studien zeigen, dass Trumps Zölle, den deutschen Export um fast zwei Prozent senken könnte. Die Deutschen „nutzten uns aus, und wir haben es gestoppt“, sagte Trump in Lititz.