25 Prozent Strafzölle - Deutsche Autoindustrie fordert sofortige Verhandlungen mit Donald Trump

  • Im Video: Treffen uns besonders hart: Was Trumps Autozölle für Deutschland bedeuten

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vor immensen wirtschaftlichen Folgen der angekündigten US-Autozölle. Die Zölle, die am 2. April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch für die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Sie hätten negative Folgen für Verbraucher, auch in Nordamerika.

Autoverband warnt: US-Zölle „werden Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten kosten“

„Die Konsequenzen werden Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten kosten“, sagte Müller. Zusätzliche Zölle hätten erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA, träfen aber auch die US-Wirtschaft. Müller forderte umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen. 

„Auch wären Gespräche über gesetzliche Regelungen, Normen und Zertifizierungen wünschenswert – dies würde für beide Seiten des Atlantiks Vorteile bringen und die Effizienz auf beiden Seiten erhöhen“, sagte die Verbandspräsidentin.

86 Prozent der mittelständischen Zulieferer befürchten Belastungen

86 Prozent der Unternehmen im automobilen Mittelstand erwarten nach Angaben des VDA, dass die Zölle der USA gegen zahlreiche Staaten und Regionen auch sie treffen werden. Zugleich seien die USA ein wichtiger Bestandteil im Produktionsnetzwerk der deutschen Autobranche. 2024 haben die deutschen Hersteller laut VDA dort über 844.000 Fahrzeuge produziert, wovon rund die Hälfte in alle Welt exportiert wurde.

Porsche
Porsche verkauft jedes dritte Auto in den USA. Gettyimages

Die von Donald Trump angekündigten Zölle auf Fahrzeugimporte von 25 Prozent dürften die deutsche Autoindustrie stark belasten. Die USA sind ihr wichtigster Absatzmarkt, zeigen jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts. 

USA Importeur Nummer 1 von deutschen Autos

Kein anderes Land nahm demnach so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die Vereinigten Staaten. Alle 2024 aus Deutschland exportierten Autos hatten einen Wert von 135 Milliarden Euro. Der US-Anteil beträgt mit 13,1 Prozent rund 18 Milliarden Euro. 

Jeder dritte Porsche geht in die USA

Fast jeder dritte Porsche und jeder sechste BMW wurden 2024 in Nordamerika verkauft, bei VW, Audi und Mercedes-Benz lag der Anteil jeweils bei 12 bis 15 Prozent. Die Aktie von Porsche lag kurz nach Börsenstart mit drei Prozent im Minus.

Alle großen deutschen Hersteller betreiben Fertigungsstätten in den USA, mit denen sie die künftigen Zölle umgehen können. Pkw-Ausfuhren aus deutschen Fabriken fallen aber unter die von Donald Trump angekündigten Maßnahmen.

(mit dpa)