Noch 2,8 Prozent - Britische Inflation sinkt, doch Experten erwarten nur kurzfristige Entlastung

Die Inflationsrate im Vereinigten Königreich sank im Februar auf 2,8 Prozent, wie das staatliche Office for National Statistics (ONS) am Mittwoch bekannt gab. Die Analysten hatten eine Inflationsrate von 2,9 Prozent erwartet, wie CNBC berichtet. 

Experten besorgt über künftige Inflation

Die Kerninflation – ohne die schwankungsintensiven Preise für Energie, Lebensmittel und Alkohol – sank im Februar auf 3,5 Prozent. Im Januar hatte sie 3,7 Prozent im Januar betragen. Die größte Abwärtsbewegung kam laut ONS von „Bekleidung und Schuhen, Wohnungs- und Haushaltsdienstleistungen sowie Freizeit und Kultur“.

Chefökonom von Capital Economics erwartet Anstieg auf 3,5 Prozent

Beobachter gehen nicht von einer dauerhaften Entspannung des Preisauftriebs in Großbritannien aus. Paul Dales, Chefökonom für Großbritannien bei Capital Economics, befürchtet, dass die Inflation im April wahrscheinlich wieder über drei und im September bei etwa 3,5 Prozent liegen wird. 

Vor diesem Hintergrund scheint es unwahrscheinlich, dass die britische Notenbank Bank of England (BoE) ihren Leitzins weiter senken dürfte. Der Leitzins liegt seit 1. August 2024 bei 5,0 Prozent. Zuvor hatte die BoE den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, das war die erste Senkung seit dem Jahr 2020.

Christine Lagarde
EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Gettyimages

Leitzinsen in EU und USA niedriger als in Großbritannien

Die entsprechenden Daten unterscheiden sich in den großen Wirtschaftsräumen EU und USA von den britischen Werten:

  • Die Inflation in der Eurozone liegt aktuell bei 2,3 Prozent (nach 2,5 Prozent zu Jahresbeginn 2025). Der Leitzins der Europäischen Zentralbank beträgt seit Januar 2025 2,9 Prozent.
  • Die US-Inflation lag im Februar bei 2,8 Prozent. Der Leitzins liegt seit 19. Dezember 2024 in der Spanne zwischen 4,25 und 4,50 Prozent.

Einige Marktbeobachter befürchten, dass die von US-Präsident Donald Trump geplanten Importzölle die Inflation neuerlich anheizen. Sollte es soweit kommen, dürfte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen künftig eher erhöhen als senken. Das wird den Zwist zwischen Trump und Fed-Chef Jerome Powell anheizen.