Trump verhöhnt US-Hilfen an die Ukraine – und legt gegen Selenskyj nach
Trump lobt die militärische Leistung Russlands. Die Finanzierung des Kampfes der Ukraine will er hingegen einstellen, sollte er die US-Wahl gewinnen.
Georgia – Donald Trump hat am Dienstag die militärische Leistung Russlands in historischen Konflikten gelobt. Er spottete über US-Hilfe für die Ukraine und behauptete wiederholt, dass er als US-Präsident den Ukraine-Krieg sofort beenden könnte.
In einer Rede in Savannah, Georgia, machte sich Trump über Präsident Joe Bidens häufigen Spruch lustig, dass die USA die ukrainischen Streitkräfte unterstützen würden, bis Kiew den Krieg gewinnt. Moskau würde den Ukraine-Krieg genauso wenig verlieren, wie gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg oder gegen Napoleon, sagte Trump über die Stärke des russischen Militärs.
Trump über Ukraine-Krieg: „Wir müssen raus“
„Biden und Kamala haben uns in diesen Krieg in der Ukraine hineingezogen, und jetzt können sie uns nicht herausholen“, sagte Trump in Georgia außerdem laut einem Bericht von Reuters. „Wir müssen raus aus diesem Krieg.“ Während Trump sich als Friedensbringer inszeniert, werfen ihm Kritiker Nähe zu Wladimir Putin vor. Wäre er Präsident, würde er die Ukraine dem russischen Diktator kampflos überlassen, warf ihm etwa Kamala Harris im TV-Duell vor.
Die USA sollten sofort aus dem Ukraine-Krieg aussteigen, sagte Trump laut einem Bericht von AP. Er gab jedoch nicht an, wie er über ein Ende der US-Beteiligung am Krieg verhandeln würde. Ein Beamter von Trumps Wahlkampf sagte am Dienstag außerdem, dass der republikanische Kandidat diese Woche nicht mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammentreffen werde, der die USA besucht, um an der Eröffnung der UN-Generalversammlung teilzunehmen.
Trump spricht über Selenskyj als „größten Verkäufer der Welt“
US-Präsident Joe Biden plant laut Informationen der dpa derweil seinen ukrainischen Kollegen am Donnerstag im Weißen Haus zu empfangen. Selenskyj will Biden und dessen Vize Kamala Harris bei gemeinsamen Treffen einen Plan vorstellen, wie ein Sieg der Ukraine im russischen Angriffskrieg und ein gerechter Frieden erreicht werden können.
Im Gegensatz dazu wiederholte Trump im Vorfeld des Besuchs des ukrainischen Präsidenten seine Charakterisierung Selenskyjs als „größten Verkäufer der Welt“, weil er US-Hilfe für die Ukraine gewonnen habe. „Jedes Mal, wenn Selenskyj in die Vereinigten Staaten kommt, nimmt er 100 Milliarden Dollar mit“, sagte Trump fälschlicherweise. Nach Angaben des Außenministeriums haben die USA seit dem Einmarsch Russlands im Jahr 2022 mehr als 56 Milliarden US-Dollar an Sicherheitshilfe bereitgestellt.
Gewachsener Konflikt – Trump und Selenskyj haben bereits eine gemeinsame Geschichte
Trump und Selenskyj haben einem Bericht von AP zufolge eine lange Geschichte, die bis zur Zeit des ehemaligen US-Präsidenten im Weißen Haus zurückreicht. Der damalige Präsident setzte Selenskyj unter Druck, Ermittlungen gegen Biden und seinen Sohn Hunter sowie gegen ein Cybersicherheitsunternehmen einzuleiten, das Trump fälschlicherweise mit der Ukraine in Verbindung bringt.
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Am Montag kritisierte zudem Trumps Sohn Donald Jr. Selenskyj auf X: „Also kommt ein ausländischer Regierungschef, der Milliarden von Dollar an Geldern von amerikanischen Steuerzahlern erhalten hat, in unser Land und hat den Mut, die republikanische Präsidentschaftskandidatur anzugreifen?“ (lm)