Selenskyj warnt nach Frontbesuch: Tausende ausländische Kämpfer für Russland im Einsatz
Russische Truppen kämpfen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nahe der Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw nicht allein – an ihrer Seite stehen offenbar auch ausländische Söldner. Nach Angaben ukrainischer Soldaten stammen diese Kämpfer aus Ländern wie China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan sowie mehreren afrikanischen Staaten, berichtet der "Independent".
Bei einem Frontbesuch einer Infanteriebrigade, die die Region um Wowtschansk verteidigt, sprach Selenskyj mit den Kommandeuren über die aktuelle Lage und den Zustand der Truppen. Themen waren dabei auch der Einsatz von Drohnen sowie die finanzielle Unterstützung der Brigade. Seit Beginn der neuen russischen Bodenoffensive im Mai 2024 toben in der Region heftige Gefechte.
Selenskyj zu Besuch an der Front: Soldaten berichten von Söldnern
Selenskyj erklärte, ukrainische Soldaten hätten die Präsenz von Söldnern aus verschiedenen Ländern beobachtet. Die Ukraine wolle entsprechend reagieren und eine "Antwort" darauf geben, sagte er laut dem "Kyiv Independent". Bereits im April hatte er berichtet, dass sich "mehrere hundert" chinesische Staatsangehörige auf Seiten Russlands am Krieg beteiligen.
Ein chinesischer Staatsbürger, der von den ukrainischen Streitkräften gefangen genommen wurde, hat laut eigenen Angaben 300.000 Rubel (etwa 3.200 Euro) an einen Mittelsmann in China gezahlt, um dem russischen Militär beizutreten. Im Austausch habe er die russische Staatsbürgerschaft versprochen bekommen, so der "Kyiv Independent". Die chinesische Regierung weist alle Vorwürfe zurück und ruft ihre Bürger dazu auf, sich aus bewaffneten Konflikten herauszuhalten.

Nordkoreanische Soldaten in Kursk
Zudem sollen rund 12.000 nordkoreanische Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk im Einsatz sein. Nordkorea soll sie direkt zur Unterstützung Russlands entsandt haben. Es verdichten sich die Hinweise, dass der Kreml gezielt ausländische Kämpfer anwirbt, um seine Truppen aufzufüllen. Laut einer unabhängigen Untersuchung dienten allein im April über 1.500 ausländische Kämpfer aus 48 verschiedenen Staaten in der russischen Armee, berichtet der "Kyiv Independent".